Die Gefangene des Elfen 2: Insel des Vergessens (Elven Warrior Series) (German Edition)
wie der weiche Klang sich auf ihrer Zunge anfühlte. Elathan warf ihr einen anerkennenden Blick zu. Ihre neu gewonnenen Kenntnisse der elfischen Sprache erfreuten ihn zweifellos. "Ein sehr passender Name", sagte er, ohne die Augen von ihr lassen. Igraine hatte das leise Gefühl, dass sein Kompliment nicht an das Pferd gerichtet war, und sie spürte eine aufsteigende Wärme in ihren Wangen. Während sie die Stute mit Elathans Hilfe bestieg, fiel ihr auf, wie gut ihr das gelang. Schließlich hatte sie niemals das Reiten gelernt. Zum ersten Mal wurde ihr bewusst, wie sehr sie es liebte, mit ihm im Sattel zu sitzen, das Gefühl, seinen starken Körpers hinter sich zu wissen. Aber da noch ein langer Weg vor ihnen lag, würden sie schneller auf zwei Pferden vorankommen, hatte der Prinz ihr versichert. Doch als er ihr die Zügel übergab, bewies sein bedauernder Blick, dass auch er sie in seinen Armen vermissen würde.
Außerhalb des magischen Kreises der Herberge erreichten sie wieder das verbrannte Flachland. Elathan gab den Pferden einen kurzen Befehl, und sie brachen in einen schnellen Galopp aus. Igraine stellte fest, dass sie doch reiten konnte. Sie wusste instinktiv, wie man das Pferd mit den Schenkeln steuerte, ähnlich, wie Elathan es tat. Wahrscheinlich war dies eine weitere Fertigkeit, die sie durch sein Blut erlangt hatte. Ihre unerwarteten Fähigkeiten schienen sich mit jedem Mal zu verbessern, wenn sie sich liebten. Sogar ihr Körper fühlte sich viel besser an - jung, stark und gesund. Es schien, als ob es nicht nur sie war, die einen Teil ihrer selbst dem Prinzen schenkte. Auch er hatte einige seiner Gaben an sie übertragen. Für einen flüchtigen Moment fragte sie sich, ob auch etwas seiner Magie auf sie übergegangen war, aber sie verwarf die Idee schnell wieder. Es war lächerlich. Sie fühlte sich nicht, als ob sie übernatürliche Kräfte hätte. Immerhin war sie menschlich und nicht wie ihr Elf in der Lage, die Mächte anzurufen, die der Erde innewohnten.
Sie ritten den ganzen Tag und ruhten nur hin und wieder, um die Pferde aus einem Teich oder einem kleinen Bach trinken zu lassen. Eamon hatte sie mit einfachen, aber köstlichen Speisen für ihre Reise ausgestattet. Igraine fühlte sich, als ob sie nie etwas so aromatisches wie das dunkle Brot, den Käse, das getrocknete Fleisch und die Früchte gegessen hatte, die sie aus ihren Satteltaschen nahmen. Der Wirt hatte sogar daran gedacht, ihnen eine Flasche Rotwein einzupacken. Er roch köstlich nach Beeren und etwas anderem, das Igraine einfach nicht definieren konnte. Nach nur wenigen Schlucken fühlte sie sich schon leicht benommen.
Elathan schien in seinen Gedanken verloren zu sein, da er nicht viel redete. Igraine wünschte, sie könnte wieder mit ihm im Sattel sitzen. Auch wenn ihre Pferde Seite an Seite gingen, wollte sie ihm noch näher sein. Ihr Körper sehnte sich nach seiner Berührung, nach der Wärme seines Atems auf ihrem Haar. Hier und da warf er ihr einen Blick zu, und sein Gesicht erhellte sich, wenn er sie anlächelte. Einmal zwinkerte er ihr mit einem jungenhaften Leuchten in seinen Augen zu, und Igraines Herz begann, heftig zu pochen. Jedes Mal, wenn ihre Blicke sich trafen, liefen kleine wohlige Schauer durch ihren Körper. So fühlte es sich also an – jemanden zu lieben, der diese Liebe auch erwiderte. Sie umarmte das Glück, das den leeren Raum in ihrer Seele füllte, sie innerlich nährte wie ein Strom aus süßem, warmem Honig. Sie würde es genießen, in dem wundervollen Gefühl schwelgen, solange es ihr noch gewährt war.
Als die Sonne aufstieg, erreichten sie eine alte Straße und drehten sich in Richtung Süden, um ihr zu folgen. Das Land war fruchtbar, mit grünen Tälern, Wäldern und Hügeln bedeckt von Bäumen und Sträuchern in voller Blüte. Bunte Vögel kreisten über ihren Köpfen oder versteckten sich singend in den Baumkronen. Es gab Blumen und Pflanzen, die Igraine kannte, aber manche von ihnen waren seltsam und exotisch anmutend. Sie verströmten einen betörenden Duft, von dem ihr schwindelte, wenn sie an ihnen roch.
Elathan lachte darüber und sagte: "Sei vorsichtig, wohin du deine Nase steckst, Menschenfrau. Einige dieser Blüten werden dich zu einem tiefen Schlaf verleiten, wenn du ihren Duft zu lange einatmest. Du könntest nie wieder erwachen, je nachdem, welches Raubtier die Hügel in der Nacht durchstreift. Es gibt sogar Pflanzen mit einer Vorliebe für Fleisch, die eine natürliche
Weitere Kostenlose Bücher