Die Gefangene des Elfen 2: Insel des Vergessens (Elven Warrior Series) (German Edition)
verstanden?" Igraine war für einen Moment sprachlos. "Das war Calatins Idee? Mich hier festzuhalten, unfähig, mich zu verteidigen? Mit meiner Hand in einem Stein gefangen, bis jemand mich zufällig findet? Und wenn mich ein großes, hungriges Tier zuerst erreicht hätte, oder niemand jemals gekommen wäre?"
"Oh, meine Männer würden dich immer finden, Igraine. Ihr Menschen bewegt euch im Wald wie junge Trolle. Ihr seid laut und trampelt alles auf eurem Weg nieder." Er beobachtete amüsiert Igraines wütenden Gesichtsausdruck, dann murmelte er: "Sie sind schon da."
Igraine schnappte nach Luft, als vielleicht zwei Dutzend Elfenkrieger aus dem Nichts erschienen, einer nach dem anderen. Alle trugen schimmernde Bronzerüstungen mit passenden Schildern über fein gewobenen grauen Tuniken, Hosen und Stiefeln. Ihr langes Haar war in dünne Zöpfe geflochten, sodass ihre spitzen Ohren sichtbar waren. Ihre Gesichter waren engelsgleich, mit leicht schräg gestellten Augen, hohen Wangenknochen und vollen, sinnlichen Lippen. Jeder dieser stolzen Krieger schien von edler Herkunft zu sein. Sie waren allesamt sehr groß und breitschultrig, aber mit dem schlanken, muskulösen Körperbau wendiger Kämpfer. Einige von ihnen starrten Igraine mit offener Bewunderung und Neugier an, andere beobachteten sie aus den Augenwinkeln, darauf bedacht, nicht den Zorn ihres Prinzen zu wecken.
Sie waren eine Augenweide. Igraine konnte sich nicht beherrschen, die schönen Elfenritter anzustarren, während sie zum Gruß vor ihrem Prinzen niederknieten. Mit beiden Händen am Heft stießen sie ihre Schwerter in den Boden, als Zeichen ihrer Waffentreue.
"Das ist also ... deine Leibwache?", hauchte sie fassungslos.
Elathan seufzte resignierend . "Sie haben diese Wirkung auf alle Frauen, gleichgültig, welcher Rasse. Du solltest sehen, wie die Feen sich jeden Morgen darum streiten, ihr Haar zu flechten. Ich hoffe, all die weibliche Aufmerksamkeit hat sie im Laufe der Jahre nicht eitel und faul werden lassen. Wahrscheinlich verbringen sie stundenlang damit, ihre Rüstung zu polieren, statt mit ihren Waffen zu trainieren. "
Zum ersten Mal fiel Igraine Elathans etwas rauere Schönheit auf, obwohl er sich in der gleichen anmutigen Art und Weise bewegte wie die übrigen Elfen. Er zeigte keine deutlichen Anzeichen seines Alters, aber er sah auch nicht mehr ganz jung aus. Seine Augen waren tief und wissend, ihr jugendlicher Schimmer nach unzähligen Jahren, die er in Schmerz und Einsamkeit verbracht hatte, vergangen. Doch wenn er lächelte, war sein schelmischer Charme unwiderstehlich, und sein ganzes Wesen schien Kraft und Weisheit auszustrahlen.
Calatin war der Letzte, der seine magische Tarnung fallen lies. Er tauchte so nahe vor ihnen auf, dass Igraine überrascht zusammenzuckte. Erfreut legte er seine Hand auf Elathans Schulter.
"Ich bin froh, zu sehen, dass Ihr Euren kleinen Streit mit den Grasdämonen überlebt habt", sagte er mit einem Lächeln. Seine Augen jedoch blieben ernst und verrieten die Sorge, die er für seinen Cousin verspürt hatte. "Nun wollen wir herausfinden, was Ruadan morgen Abend zu sagen hat, wenn Ihr während seiner Krönungszeremonie als Ehrengast erscheint. Die Wache des Prinzen steht Euch zu Diensten, Sire. "
11. Kapitel
Der Goldene Berg
In dieser Nacht schlief Igraine unter weichen Wolldecken, im Lager der Krieger Elathans. Wie sie erfahren hatte, stellten sie immer ein Zelt für ihren Prinzen auf, selbst wenn er nicht anwesend war. Es fühlte sich wundervoll an, auf der mit Stroh gefüllten Matratze zu liegen, obwohl es nur ein notbeholfenes Kriegerbett war. Abgesehen von den Tagen im Gasthaus hatte sie so oft unter freiem Himmel übernachtet, dass sie froh war, irgendeine Art von Dach über dem Kopf zu haben.
Nicht, dass dies wirklich von Bedeutung war, wenn man jede Nacht in den Armen eines schönen Elfenkriegers schlief, der nach Erde, Honig und frischen Blättern duftete. Zudem machte er Liebe wie ein heidnischer Gott, der hinunter auf die Erde gekommen war, um eine sterbliche Frau zu verführen.
Mit dem ersten Licht des Morgens verließen sie das Lager und ritten auf den Fuß des Berges zu, der am anderen Ende des Tals lag. Als die Sonne aufging, bat Elathan Igraine aufzublicken, und die Schönheit des Anblicks vor ihren Augen raubte ihr den Atem. Den alten Legenden nach lebten die Fae in Hügeln unter der Erde, aber jetzt sah sie, dass dies nicht zutraf. Der gewaltige Elfenpalast, auf
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