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Die Gefangene des Elfen 2: Insel des Vergessens (Elven Warrior Series) (German Edition)

Die Gefangene des Elfen 2: Insel des Vergessens (Elven Warrior Series) (German Edition)

Titel: Die Gefangene des Elfen 2: Insel des Vergessens (Elven Warrior Series) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Court
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zu seiner Königin gemacht hätte - trotz der Tatsache, dass es vor ihm niemals einen Herrscher in Fearann gegeben hatte, der sich mit einer Menschenfrau vermählte.
    "Was für eine Königin du gewesen wärst, liebliche Igraine", sagte er, erhob sich aus dem Bett und trat hinüber an eines der hohen, bogenförmigen Fenster. Als er hinausblickte, ging die blutrote Sonne gerade über seinem Königreich unter. Es war gewaltig und wunderschön, mit so hohen Bergen, dass sie fast die Sterne berührten, die bereits am Nachthimmel erschienen. Mit Seen so klar und tief, dass die Sidhe sie "Spiegel der Götter" nannten, spiegelten sie doch deren Antlitze wider, wenn sie vom Himmel herabsahen. Weit entfernt eröffnete eine weiche Hügellandschaft den Weg in ein grünes Meer von Wäldern, ein Anblick, der ihn mit plötzlichem Heimweh erfüllte.
    Doch es gab keinen Ort, den er nun noch seine Heimat nennen konnte. Sein einziges Zuhause war dort, wo immer sie sein mochte.
    Feuchtigkeit sammelte sich in seinen Augen, lief in purpurnen Bächen sein Gesicht hinab und befleckte den Marmorfußboden. Plötzlich war aus den Wäldern unterhalb des Schlosses kein einziges Geräusch zu vernehmen. Nicht ein Nachtvogel sang mehr, um eine Gefährtin anzulocken. Selbst der mächtige Fluss auf der anderen Seite der Berge hörte auf, zum Meer zu fließen, und erstarrte für einen Moment. So störte nichts mehr die Stille, die über das Land gefallen war, als ein Elfenkönig Tränen des Blutes für seine Geliebte vergoss.

     
    Der nächste Vollmond schien hell an einem schwarzen, sternenlosen Himmel, als Elathan auf der höchsten Zinne des Palastes stand und den finsteren Horizont des Nordens betrachtete. Es war die Nacht vor seiner Krönung, ein Anlass, über den er unzählige Jahre nachgedacht hatte. Nun kümmerte es ihn nicht einmal.
    Leise trat Calatin an seine Seite. Er bemerkte den leeren Blick des Prinzen und seufzte.
    "Ihr denkt an sie."
    Elathan nickte unmerklich. "Es ist mehr als das. Ich werde in der Morgendämmerung aufbrechen. Kehre ich nicht zurück, so wirst du König sein, Calatin. Vielleicht war es dir seit jeher bestimmt."
    Calatins Augen weiteten sich, als er verstand. “Also habt Ihr tatsächlich vor, sie zu finden. Ihr werdet versuchen, sie aus dem Totenreich zurückzubringen. Ich muss sagen, es überrascht mich nicht.”
    Elathan zuckte mit den Achseln. “Mein Leben ist ohne sie wertlos geworden, Calatin. Ich fühle mich, als sei ich … zerbrochen. Ich wäre wohl kein guter König für unser Volk, nicht viel mehr als nur eine leere, seelenlose Hülle.”
    “Aber wo wollt Ihr sie finden?”
    “Ich habe zumindest eine Idee, wo ich mit der Suche beginnen könnte. Die Druiden erzählten mir einst von einer Insel, die hoch oben im Norden liegt. Sie ist in der Mitte eines Sees versteckt, verloren im Nebel. Es ist nur denen bestimmt, sie zu finden, die einen starken Willen besitzen - und reinen Herzens nach diesem Ort suchen.”
    “Auch ich habe diese Geschichten gehört. Aber Sire, diese Insel ist wie ein Portal, das zu den unendlichen Landen hinüberführt. Sie ist eine Heimat für Seelen, die durch so starke Bande an diese Welt geknüpft sind, dass sie nicht weiterziehen können. Einige von ihnen werden durch Liebe zurückgehalten, andere durch Hass oder den Wunsch nach Rache. Aber habt Ihr auch bedacht, dass Igraine - falls Ihr sie wirklich findet und sie noch dort ist - Euch nicht einmal erkennen könnte? Wie wollt Ihr sie davon überzeugen, mit Euch nach Fearann zurückzukehren? Die Geschichtenerzähler sagen, dass man alles vergisst, sobald man erst einmal dort ist, selbst seinen eigenen Namen. Und was noch gefährlicher ist …"
    “Dass auch ich alles vergessen könnte, und niemals mehr meinen Weg zurück in das Reich der Lebenden finde. Ja, ich weiß. Das ist ein Wagnis, das ich einzugehen gedenke. Wenigstens wäre ich dann mit ihr vereint in dieser anderen Welt, auch wenn wir uns nicht mehr erkennen würden. Danke, Calatin", sagte der Prinz mit einem traurigen Lächeln, wobei er eine Hand auf die Schulter seines Freundes legte. "Aber ich habe entschieden, dass ich entweder mit Igraine an meiner Seite zurückkehren werde, oder überhaupt nicht mehr.”
    Obwohl ein sorgenvoller Ausdruck in die Augen des Elfenzauberers trat, nickte er. Seinen Schmerz versteckte er schnell hinter einem ironischen Lächeln. "Wenigstens werde ich jetzt alle Frauen bekommen. Der König kann sich so viele Konkubinen nehmen, wie es ihm

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