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Die Gefangene des Elfen 2: Insel des Vergessens (Elven Warrior Series) (German Edition)

Die Gefangene des Elfen 2: Insel des Vergessens (Elven Warrior Series) (German Edition)

Titel: Die Gefangene des Elfen 2: Insel des Vergessens (Elven Warrior Series) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Court
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wünschte sie sich doch, zu diesen Tagen im Verzauberten Wald zurückkehren zu können. Damals hatte er nur ihr allein gehört. Ohne dass sie es gewusst hatte, war dies die glücklichste Zeit in ihrem Leben gewesen. Nun würde sie eine Ewigkeit ohne ihn verbringen müssen. "Wie kannst du es jetzt nur wagen, zu sterben, du dummer Elf? Nicht nach allem, was wir durchgemacht haben! Nicht, nachdem du so oft mein Leben gerettet hast. Das Einhorn versprach mir, ich könne deinen Platz einnehmen und dich retten."
     "Ich sagte, du könntest dein eigenes Schicksal erwählen, Sterbliche, und das hast du auch getan." Igraine erschrak, als sie Aonadharcachs tiefe Stimme wiedererkannte. Fassungslos drehte sie den Kopf, um festzustellen, ob sie es sich nur eingebildet hatte. Doch dort stand er, neben ihr im Steinkreis. Die ohrenbetäubenden Geräusche des Kampfes waren verstummt, und eine seltsame Stille blieb zurück. Als sie aufblickte, war da niemand mehr außer ihr, dem Prinzen und dem Einhorn. Nicht einmal die Verwundeten und Gefallenen waren noch zu sehen. Nach einem Augenblick war auch Elathan verschwunden. Er war einfach aus ihren Armen gewichen, so wie ein Traum, der niemals wirklich existiert hatte. Sie brach in hemmungsloses Schluchzen aus, als sie auf ihre leeren, blutverschmierten Hände herabblickte.
    Aon lächelte, wobei er seine rasiermesserscharfen Zähne entblößte.
    "Wir sind allein, Igraine", sagte er. "Du hast Elathans Welt bereits verlassen. Wie es scheint, hat dein Prinz seinen eigenen Handel mit der Göttin Boand geschlossen. Dennoch kannst du deine Entscheidung nicht zurücknehmen, für ihn sterben zu wollen. Den Göttern wurde ein Opfer versprochen, und sie fordern es nun ein, Igraine."
    Sie wischte sich die Tränen ab und nickte, bevor sie dem undurchschaubaren Blick des Einhorns begegnete. "Ich verstehe. Aber Elathan - wird er leben?"
    "Das wird er", antwortete Aon, "und du wirst auf ewig in seinem Herzen sein. Dein Name wird von den Fae nicht vergessen werden. Ihre Geschichtenerzähler werden von nun an die Lady Igraine preisen, wenn sie ihren Kindern von diesem Tag berichten. Eine Menschenfrau, der es vorherbestimmt war, einen Elfenprinzen zu lieben, die tapfer bis zum Ende an seiner Seite gekämpft hat. Sie haben einen anderen Helden gefunden, ganz wie du dir es gewünscht hast. Du bist es, Igraine."
    Anmutig neigte er seinen reptilhaften Kopf und berührte sanft ihre Stirn mit seinem Horn. Igraine stellte fest, dass zu sterben genauso war, wie Leute erzählten, die von der Schwelle des Todes zurückgekehrt waren. Ihr ganzes Leben lief im Bruchteil einer Sekunde vor ihren Augen ab, und dann gab es nur noch ein blendendes Licht. Doch es war nicht ihr Leben in der Menschenwelt, das sie sah. Alles, woran sie sich erinnerte, war die Zeit, seitdem sie ihrem Prinzen begegnet war.
    Seine Augen, die wie goldenes Feuer aufleuchteten, als er sie lehrte, wie man kämpfte. Der Klang seiner Stimme, während er süße, verbotene Worte in ihr Ohr flüsterte. Das Gefühl seines Körpers, der ihren mit seiner Leidenschaft zu verbrennen schien, wenn er sie liebte. Doch gerade als sie die Erinnerungen auskosten wollte, ihr ganzes Wesen darin einhüllte wie in einen dicken, warmen Mantel, da kam das Licht. Dann war alles, was sie jemals gewesen war oder gewusst hatte, für immer verschwunden.
     

 
     
     
     
     
    15. Kapitel
    Die Königlichen Gemächer

     
    Der gewaltige, weiße Marmorraum wurde vom warmen Abendlicht durchflutet, das sich draußen am glatten Stein des Berges spiegelte und der Kammer einen goldenen und kupfernen Schimmer verlieh. Als Elathan aus seinem heilsamen, durch Magie vertieften Schlaf erwachte, rollte er sich zur Seite. Er lag auf den schwarzen Seidenlaken eines gewaltigen Vierpfostenbettes, das den Raum vereinnahmte. Er zuckte zusammen, als er den Schmerz spürte. Zunächst konnte er ihn nicht genauer zuordnen, denn er durchdrang seinen Körper wie eine Flutwelle, mächtig genug, um einen Sterblichen zu töten. Doch er war weder tot, noch lag er im Sterben. Und erstaunlicherweise fand er sich in seinen eigenen Palastgemächern wieder, die er für Jahrhunderte nicht bewohnt hatte.
    Als er seinen rechten Arm bewegte, sammelte sich der Schmerz in seiner Hand, so mächtig, dass er nicht einmal die Augen öffnen konnte. Schließlich verebbte er zu einem dumpfen, pochenden Gefühl, und der Atem des Prinzen wurde allmählich ruhiger. Als sein Kopf wieder klar genug war, einen Gedanken zu fassen,

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