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Die Gefangene des Highlanders

Die Gefangene des Highlanders

Titel: Die Gefangene des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan MacFadden
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wieder?
    Braden war dicht vor den hinabstürzenden Wasserfluten stehen geblieben und streifte seine Kleider ab. Nackt stand er vor dem weißen, schäumenden Element, schön wie ein heidnischer Gott, der im tosenden Wasser seine Wohnung hat. Marians Puls raste, zitternd betrachtete sie seinen Körper, die harten Muskelstränge, die sich über Brust und Schultern zogen, die kleinen, flachen Wellen auf seinem Bauch, die schmalen, sehnigen Hüften und den festen, wohlgeformten Hintern. Seine Haut schien bronzen gegen das hell schäumende Wasser, atemlos sah sie zu, wie er mit langsamen Schritten in den Bach stieg, wie die wulstigen Muskeln an seinen Oberschenkeln sich anspannten, der blonde, ein wenig rötliche Flaum seines Gemächts schimmerte. Dann, als er bis zu den Knien in den Strudeln stand und schon mit der Gewalt des Wassers kämpfte, fiel ihr Blick wieder auf jene hellrote Stelle in der Mitte seines Rückens, die wie eine frische Wunde aussah und doch eine längst verheilte Narbe war. Sie hatte diese Narbe oft während seines Krankenlagers betrachtet und darüber gegrübelt, wie er wohl dazu gekommen war. War er geflohen? Oder hatte ihn jemand hinterhältig überfallen, um ihm ein Messer in den Rücken zu stechen?
    Er war schon fast in der Mitte des reißenden Baches, da brach die Erkenntnis in ihr auf. Das Mal! Sie war es gewesen. Ein Weib hatte ihm diese Wunde beigebracht.
    „Braden!“
    Sie raffte das lange Kleid und rannte zum Ufer, rief nach ihm, so laut sie konnte, doch er hörte sie nicht. Sie sah ihn mitten im Wasser stehen, bis zu den Hüften in die weißlichen Strudel eingetaucht, mühsam auf den glatten Steinen nach Halt suchend, dicht vor ihm schossen reißend die glitzernden Fluten vom Fels herab.
    „Braden! Verdammt, so hör doch. Braden, ich komme!“
    Sie streifte die Schuhe ab, zog sich das Kleid über den Kopf und stieg, nur mit dem Hemd bekleidet, ins Wasser. Es war eisig kalt, und sie hatte das Gefühl, ihr Herz würde gleich stehen bleiben. Doch sie ging weiter, zog das Hemd, das sie bei Laufen behinderte, bis zu den Oberschenkeln hoch, spürte, wie die Gischt sie durchnässte, wie die feinen Tröpfchen sich auf ihrem Haar und ihrer Haut absetzten, während die heranströmenden Wellen ihr zugleich den Boden unter den Füßen wegreißen wollten. Doch sie ging verbissen weiter, stieg von Stein zu Stein, rutschte aus, schrie vor Schrecken auf und klammerte sich an einen der hoch aufragenden, rundlichen Felsbrocken, die große, weiße und gelbe Moosflecken trugen.
    „Braden!“
    Jetzt endlich hatte er sich umgedreht, sah sie hilflos mit dem reißenden Wasser kämpfen und strebte auf sie zu. Marian stemmte sich mutig gegen die eisigen Strudel, die aufspritzende Flut schien über ihr zusammenschlagen zu wollen, doch sie ging ihm entgegen, spürte ihre Beine kaum noch, schlug mit den Armen, keuchte, schluckte Wasser, fühlte harten, spitzen Fels unter ihren Füßen und verspürte doch keinen Schmerz. Dann stand er vor ihr, umschloss sie mit festen Armen und hob sie auf. Sie konnte die Worte, die er sagte, nicht verstehen, doch sie sah das Leuchten in seinen hellen Augen, und sie schlang die Arme um seinen Nacken, während er sie langsam bis zum anderen Ufer trug.
    Er ließ sie nicht los, trug sie ein Stück in den Wald hinein bis zu einer Ansammlung niedriger, dunkler Felsen, dort setzte er sie auf einem der Steine ab und kniete vor ihr auf dem Boden.
    „Sie hat dich töten wollen?“, flüsterte sie und strich mit der Hand durch sein Haar. „Mit einem Messer in den Rücken!“
    „So ist es gewesen …“
    „Nachdem ihr miteinander geschlafen habt?“
    Er zögerte, doch ihre Augen forderten energisch die Wahrheit.
    „Ja …“
    Marians Augen verengten sich, und er wusste, dass es ihr wehtat. Doch gleich darauf spürte er, wie ihre Arme sich um ihn schlossen und ihre Lippen seine Stirn berührten.
    „Du wirst sie vergessen“, murmelte sie. „In ein paar Monden weißt du nicht einmal mehr ihren Namen, Liebster.“
    Er begann leise und erlöst zu lachen. Sanft schob er ihre Knie auseinander und streifte ihr das nasse Hemd vom Körper. Ihre Haut war rosig von dem kalten Bad und glühte jetzt unter seinen kosenden Händen. Zärtlich umfasste er ihre Schultern, umkreiste die bloßen, festen Brüste und ließ sie unter seinen Berührungen tanzen. Die Lust überfiel ihn noch wilder als in der Nacht zuvor, er kniete vor ihr, spürte, wie sein Glied fest und hart wurde und drängte seinen Körper

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