Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Gefangene des Highlanders

Die Gefangene des Highlanders

Titel: Die Gefangene des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan MacFadden
Vom Netzwerk:
umgekehrt auch zu mir halten, wenn ich seine Unterstützung ...“
    Marian erschrak heftig und zog unwillkürlich die Zügel ihres Wallachs an, so dass das Tier erschrocken schnaubte.
    „Ja, bist du denn vollkommen verrückt geworden?“, rief sie empört. „Ihr hättet nicht die mindeste Chance, die Festung meines Vaters zu nehmen. Ganz im Gegenteil, ihr würdet dabei den Tod finden.“
    „Das verstehst du nicht, Marian“, sagte er dumpf. „Ich bin ein Mann, und ich werde um Fia kämpfen. Auch wenn ich dabei sterbe.“
    Marian verdrehte die Augen verzweifelt zum Blätterdach der hohen Eichen und spürte, wie die blanke Wut in ihr hochstieg.
    „Du Schwachkopf!“, rief sie aufgebracht. „Soll denn alles wieder von vorn anfangen? Reicht es nicht, dass Ewan und Robin tot sind, dass Bradens Eltern starben und nicht wenige andere mit ihnen? Möchtest du, dass Fia an deinem Grab sitzt und um dich weint?“
    Doch Druce war längst an ihr vorbeigeritten und hinter einer Wegbiegung verschwunden.
    Panik ergriff Marian. Braden war Druce’ Waffenbruder – er war gezwungen, ihm zu helfen, tat er es nicht, verlor er seine Ehre.
    Braden würde sterben, genau wie Ewan und Robin gestorben waren. Mit klaffenden Wunden hatten sie auf der Wiese gelegen, und ihr Blut war zwischen die Gräser gesickert. So lange, bis ihre Gesichter bleich und still gewesen waren.
    Aber das würde nicht geschehen, nicht solange sie lebte!

Kapitel 15
    Er hätte sich ohrfeigen können. Warum hatte er sich im Zorn zu diesem dummen, überflüssigen Satz hinreißen lassen? Geh zum Teufel! Hatte er sich nicht vorgenommen, sie mit Ruhe und Geduld für sich zu gewinnen? Aber Marian MacAron hatte etwas an sich, das einen Mann schon hin und wieder zur Weißglut treiben konnte.
    Nun, er würde in Zukunft seine Gelassenheit ohne Schwierigkeiten bewahren können, denn Marian war fort.
    Braden stieß die Luft aus und hockte sich auf den Schemel, den sie noch für ihn zurechtgerückt hatte. Klug hatte sie es angefangen, wenn er hier saß, hatte er durch den schmalen Fensterschlitz einen guten Blick nach draußen. Ein kleines Stück der Mauer war zu sehen, die Heidefläche, die langsam von zartem Lila zu hellem Braun wechselte, und ein schmaler Ausschnitt des Waldrandes.
    Er starrte auf eine Eberesche, die ein wenig weiter in die Heidefläche hinein stand und vom Wind hart gebeutelt worden war. Nur noch wenige der roten Beeren leuchteten zwischen den grüngefiederten Blättern, noch ein paar Tage, und der Wind würde das Bäumchen kahl gefegt haben.
    Er raffte sich auf, zornig über seine Untätigkeit und das dumme, sinnlose Warten. Sie war fortgeritten und würde nicht wiederkommen. Er selbst hatte es so gewollt, denn er hatte sie freigegeben, Idiot, der er war. Warum hatte er das nur getan? Schließlich war sie seine Gefangene, und es wäre ihm ein Leichtes gewesen, sie wieder zu fesseln und im Turm einzusperren.
    Aber damit hätte er ihre Liebe auch nicht gewinnen können. Es lag einfach daran, dass er nicht die richtigen Worte gefunden hatte. Er hatte lauter dummes Zeug geredet, aber jene Worte, die eine Frau unbedingt hören wollte und die er damals so freigiebig an Sitha verschwendet hatte, die wollten ihm nicht mehr über die Lippen gehen. 
    Missmutig begab er sich in den Burghof, um seine übliche Runde zu machen und den Fortgang der Arbeiten zu überwachen. Der Regen hatte zum Glück aufgehört, Pfützen standen auf dem Boden, in denen sich der blaue Himmel spiegelte. Die Männer werkelten am Dach der Halle herum, das oberste Stockwerk des Turms erhielt jetzt seine endgültige Gestalt. Er ging vom einen zum anderen, lobte, gab Ratschläge, packte mit an. Sein Arm war fast vollständig ausgeheilt, er merkte nur noch selten eine Beeinträchtigung.
    „Herr …“
    „Was ist, Keith?“
    Der Bauer kratzte sich unter der Achsel und schaute dann unsicher zu ihm hinauf.
    „Es ist nur … Lady Marian … Sie ist immer noch nicht zurück.“
    Braden merkte, dass auch andere jetzt die Köpfe hoben und dem Gespräch zuhörten. Es belastete ihn mehr, als er sich den Anschein gab.
    „Das weiß ich, Keith.“
    Keith spürte die aufmunternden Blicke seiner Kameraden, und er fasste Mut, nachzuhaken.
    „Sollten wir nicht … sollten wir ihr nicht besser jemanden entgegenschicken? Sie könnte sich doch verirrt haben.“
    „Hat sie denn gesagt, wohin sie reiten will?“
    Keith drehte sich zu dem Torwächter um, der dampfend in der Sonne hockte und seine nassen

Weitere Kostenlose Bücher