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Die Gefangene des Highlanders

Die Gefangene des Highlanders

Titel: Die Gefangene des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan MacFadden
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konnte sie nicht verbergen. Aber die Männer draußen auf dem Hof waren selbst vor Freude ganz außer sich, sie standen im Regen, das Wasser lief ihnen aus Haar und Bart, doch in ihren Gesichtern lag ein glückseliges Lächeln. Lady Marian war zurück, und irgendwie hatten alle das seltsame Gefühl, dass das Schicksal dieser Burg und ihrer Bewohner nun gerettet sei.
    Marian war nass bis auf die Haut, Kleid und Mantel schienen an ihrem Körper festgesaugt, auch das lange Haar war vom Regen durchtränkt und klebte an Stirn und Wangen. Dennoch hatte sie etwas Hoheitsvolles, wie sie auf ihrem Wallach langsam über den Hof ritt.
    Kurz vor dem Turm hielt sie das Pferd an, und für einen Moment ruhten ihre Augen auf Braden, der bewegungslos vor dem Turmeingang stand. Das Lächeln auf seinem Gesicht schwand, als er dem entschlossenen Blick ihrer grünen Augen begegnete.
    Irgendetwas hatte diese grünäugige Hexe doch vor.
    „Ich muss mit dir reden“, sagte sie auch prompt und stieg vom Pferd.
    „Hör mal zu, Marian“, sagte Druce, und er versuchte, ihr den Eingang zu Bradens Turmzimmer zu verstellen. „Du bist nass bis auf die Haut und solltest dir zuerst ein trockenes Kleid überziehen.“
    „Das hat Zeit.“
    Sie schob ihn mit leichter Hand zur Seite, und Druce, der noch nie in seinem Leben vor einem Gegner im Kampf zurückgewichen war, wagte nicht, sich ihr zu widersetzen. Sie betrat das Turmzimmer mit raschem Schritt, schob beiläufig mit dem Fuß den Schemel zurecht, den Braden umgestoßen hatte und wandte sich dann zu den beiden Männern um.
    „Ihr habt vermutlich bereits die Schwerter gewetzt und die Lanzen angespitzt, stimmt’s?“, fragte sie ironisch.
    Braden überhörte ihre Ironie, er war ganz und gar damit beschäftigt, sie zu betrachten. Die Nässe ließ ihr Haar dunkel und glatt erscheinen, die Haut ihres Gesichts zart und sehr hell, die Augen groß. Die verlockenden Formen ihres Körpers waren überdeutlich unter dem nassen Stoff zu erkennen. Braden schluckte und wünschte plötzlich, allein mit ihr zu sein.
    „Was kümmert dich das?“, gab Druce missmutig zur Antwort. „Das sind Angelegenheiten unter Männern, Weiber haben damit nichts zu schaffen.“
    „Da irrst du dich“, fuhr sie ihn an. „Wir haben sehr wohl damit zu schaffen, Druce. Es sind genug Frauen getötet und vergewaltigt worden in den vergangenen Jahren. Und es gibt nicht wenige Mädchen, die ein Leben lang um den Mann weinen werden, den sie geliebt haben.“
    Druce machte eine Bewegung, als wolle er sich im Kreis drehen, er blieb jedoch stehen.
    „Wer redet davon, dass jemand sterben soll“, grunzte er. „Wir werden kämpfen und siegen. Sag du ihr, Braden, dass sie sich nicht einmischen soll – auf mich hört sie einfach nicht.“
    „Verdammt!“, rief Marian, bevor Braden auch nur den Mund öffnen konnte. „Ich will dass meine Schwester glücklich wird, Druce, und deshalb werde ich den Wahnsinn verhindern, den ihr beiden plant. Es wird keinen Krieg geben, keinen Angriff, keine Überfälle.“
    „Wie kommst du auf die Idee …“, fiel Braden kopfschüttelnd ein, doch sie ließ ihn nicht zu Wort kommen.
    „Ich werde dafür sorgen, dass die Heirat zwischen Fia und Graham nicht zustande kommt“, sagte sie und hob stolz das Kinn. „Ganz ohne Streit und Kampf. Denn ich bin es, die Graham MacBoyll heiraten wird.“
    Braden starrte sie erschrocken an. Darauf war er nicht gefasst gewesen.
    „Du wirst … Aber wieso du?“
    „Weil Graham schon vor Monaten um meine Hand angehalten hat“, sagte sie und sah ihn unter halbgesenkten Lidern an. „Hätte mich nicht ein gewisser Braden MacDean entführt, dann wäre ich jetzt sicher schon Grahams Ehefrau.“
    Braden schwieg, doch seine Kiefermuskeln zuckten. Sie hatte also einen Bräutigam! Und sie schien ihn auch zu lieben, sonst wäre sie jetzt nicht entschlossen, seine Heirat mit ihrer Schwester zu verhindern. Graham MacBoyll – er kannte den Mann. Ein haariger Ziegenbock mit schiefen Beinen und eckigen Bewegungen. Braden spürte eine brennende Eifersucht in sich aufsteigen.
    „Das ist eine wunderbare Idee!“, hörte er Druce jubeln. „Marian, ich habe dich unterschätzt. Du bist ein großartiges Mädchen, ich nehme alles zurück, was ich gesagt habe. Ja, du wirst Graham heiraten, so war es schließlich ausgemacht, und Fia wird damit frei sein …“
    „Das kommt überhaupt nicht in Frage!“, sagte Braden mit scharfer Stimme, und Druce blieb vor Erstaunen das Wort im Halse

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