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Die geheime Sammlung

Die geheime Sammlung

Titel: Die geheime Sammlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Polly Shulman
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schon, in dem Tempo schaffst du es niemals ins Team!«
    »Welches Team?«
    Er musterte mich. »Ich weiß nicht – vielleicht der Verein der lahmarschigen Mädchen?«
    »Wo gehen wir hin?«
    »In die Konservierung.«
    »Wo ist das?«
    »Oberstes Stockwerk.«
    »Können wir nicht den Aufzug nehmen?«
    »
Du
kannst –
mich
würde der Coach dafür umbringen.« Und schon lief er wieder los.
    Schließlich erreichten wir doch noch das Ende des Treppenhauses, der Korridor rechts führte zum HU , der links ins Unbekannte – für mich zumindest. Dort polterten wir in Ms.Callender, deren durchrunzeltes Gesicht die nun folgende Frage erahnen ließ.
    »Elizabeth! Wo bist du gewesen? Ich habe überall nach dir gesucht, solltest du nicht in Magazin zwei sein?«
    Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, und selbst wenn ich es gewusst hätte, ich wäre zu kaputt gewesen, um es auszusprechen. Zum Glück sprang Marc in die Bresche: »Hat Ms.Minnian Ihnen das nicht gesagt? Ich sollte sie in die Konservierung mitnehmen und die aufgelaufenen, überfälligen Reparaturen in Angriff nehmen.«
    »Oh. Nein, das hat sie nicht erwähnt. Aber ich fürchte, das wird warten müssen. Dr.Rust will Elizabeth sehen. Ich schicke sie zum Helfen nach oben, wenn sie fertig ist.« Sie machte sich eine Notiz auf ihrem Klemmbrett und wandte sich dann erneut an mich. »Ab nach unten, Schatz. Dr.Rust wartet.«
    Vermutlich sah man mir meine Bestürzung deutlich an, denn sie lächelte und fügte hinzu: »Wieso machst du ein so langes Gesicht?«
    »Habe ich irgendetwas Falsches getan?«, fragte ich.
    »Nein, nein. Ganz im Gegenteil. Es gibt keinen Grund, sich Sorgen zu machen. Wir meinen, du bist bereit für den nächsten Schritt, das ist alles. Oder zumindest der nächste Schritt auf dem Weg zum nächsten Schritt, oder …. nun, die Erklärung überlasse ich am besten Dr.Rust. Und jetzt ab nach unten, Schatz.«
    »Okay.« Immer noch mit einem unguten Gefühl im Magen eilte ich davon.
    Dr.Rust schaute auf, als ich an die offene Tür klopfte. »Ah, Elizabeth. Komm rein. Setz dich, setz dich. Mal sehen, du bist seit Januar bei uns, richtig?«
    Ich nickte.
    »Martha Callender sagte mir, dass du fleißig und gut arbeiten würdest, und Stan Mauskopf lobt deinen Charakter in höchsten Tönen. Einige der Klienten haben sich auch positiv geäußert. Wir denken, dass es wohl an der Zeit wäre, dir ein bisschen mehr Verantwortung zu übertragen. Fühlst du dich bereit dazu?«
    Kaum. Ich fühlte mich schuldig. Hatten Dr.Rust und Ms.Callender am Ende über meinen ehrlichen Charakter gesprochen, während ich gerade durch das Grimm-Sammelsurium schlich? Schon der Gedanke war mir fürchterlich. Ich wollte sie nicht enttäuschen.
    Ich räusperte mich. »Das ist sehr freundlich von Mr.Mauskopf und Ms.Callender. Um was für eine Art von Verantwortung geht es denn?«
    »Lass uns darüber sprechen, nachdem du den Test bestanden hast. So werde ich einschätzen können, welche Art von Arbeit hier die richtige für dich ist.«
    »Gut. Was für ein Test ist es denn? Wieder Knöpfe sortieren?«
    Doc Rust grinste. »Nein, es handelt sich um einen standardisierten Test – Multiple Choice sozusagen. Komm, wir suchen dir einen ruhigen Platz zum Arbeiten.«
    Ich folgte ihm durch den Raum zu einem kleinen Büro mit einem Schreibtisch am Fenster, wo er mir einen mit einer Vielzweckklemme zusammengehaltenen Stapel Blätter gab. »Dann mal los. Du hast fünfundvierzig Minuten Zeit. Achte darauf, die Kreise auf dem Antwortzettel komplett auszumalen. Hast du einen Bleistift der Härte zwei?«
    »Ich glaube schon.« Ich kramte in meinem Rucksack und fand schließlich den Bleistift, den mir die Obdachlose gegeben hatte. Er hatte mir schon bei der Gemeinschaftskunde-Arbeit gute Dienste geleistet, und ich sah in ihm mittlerweile eine Art Glücksbleistift.
    Er lächelte: »Sehr schön. Ich bin in genau fünfundvierzig Minuten wieder da.«
     
    Die Testfragen waren geradezu bizarr:
     
    7 .
    Ein Schreiner hat drei Söhne. Der älteste baut einen Palast aus Alabaster und Porphyr. Der zweite baut ein Gericht aus Granit und Sandstein. Der jüngste baut ein Landhaus aus Walnussschalen und Maishüllen. Wie viele Nägel benutzen die drei Söhne
    π
Unendlich minus eins
Einen zu viel
Einen zu wenig
8 .
    Ein Kind lässt dich zwischen zwei Körben wählen, einer ist aus Gold, der andere aus Blei. Welchen nimmst du
    Den goldenen
Den in der linken Hand des Kindes
Derjenige, auf dem die Motte landet
sEinen

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