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Die geheimen Kuesse des Millionaers

Die geheimen Kuesse des Millionaers

Titel: Die geheimen Kuesse des Millionaers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Celmer
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blieb ihm keine Wahl.
    In dem Moment, in dem er die Wagentür öffnen wollte, rief ihn sein Vorarbeiter Clint Andersen auf dem Mobiltelefon an. „Was gibt’s?“, fragte Brandon.
    „Hey, Boss. Tut mir leid, dass ich dich störe, aber ich habe eben einen Anruf von diesem Züchter aus Texas bekommen. Er würde sich gerne die Stuten ansehen und ist am Samstagmorgen hier in der Gegend.“
    „Diesen Samstag?“
    „Ja. Er sagt, dass er gegen acht oder neun Uhr auf seinem Weg nach Hause auf der Ranch vorbeikommen kann. Ich denke, der ist ernsthaft interessiert.“
    Verdammt! Am Freitagabend hatte Brandon sich schon mit Paige zum Dinner verabredet. Stattdessen würde er zur Ranch fahren und den Papierkram für den Deal erledigen müssen. Das würde ihre Pläne völlig über den Haufen werfen. Aber das war nun einmal das Geschäft, und er hatte die Verantwortung für die Copper Run Ranch. Dann würden sie ihre Verabredung eben verschieben müssen. Vielleicht auf Samstag? Gegen Nachmittag wäre er bestimmt wieder zurück in Vista del Mar.
    „Sag ihm, er soll ruhig vorbeikommen. Ich komme rüber.“
    „Mach ich, Boss.“
    Nachdem Brandon das Gespräch beendet hatte, ging er über den Parkplatz zum Eingang des Klubs. Zögernd öffnete er die Tür. Das Innere sah so elegant und luxuriös aus, wie er es in Erinnerung hatte. Der Klub war beinahe sein zweites Zuhause gewesen, wenn er in den Sommerferien nicht auf der Ranch gewesen war. Er hoffte, dass ihn niemand wiedererkannte und unter dem Hut und der Sonnenbrille den fünfzehnjährigen Jungen von damals vermutete. Geh rein und bring es hinter dich, rief er sich zur Ordnung.
    Einige Frauen in Tenniskleidung standen im Foyer und betrachteten ihn neugierig, sodass er den Hut tiefer ins Gesicht zog, während er den Flur zum Bankettsaal entlangeilte. Dabei erinnerte er sich daran, wie er als Kind mit Emma ganze Tage hier zugebracht hatte. Die Geschwister hatten Tennis gespielt oder waren im Pool geschwommen, während ihre Mutter an der Bar ihren Frust über Brandons Vater zu vergessen gesucht hatte. Doch im Alter von vierzehn war seine Welt von einem Moment auf den anderen in ihren Grundfesten erschüttert worden. Als er eines Abends vom Klub nach Hause gekommen war, hatte er seine Eltern bei einem überaus heftigen Streit überrascht, der schlimmer war, als alle anderen zuvor. Anschließend war sein Vater unter dem Vorwand, zu einem Geschäftsessen zu müssen, aus dem Haus gestürmt. Dabei hatten alle gewusst, dass er in Wahrheit vorhatte, sich mit einer seiner Geliebten zu treffen.
    Brandon hatte seiner Mutter ein wenig Zeit gegeben, bevor er zu ihr gegangen war, um ihr zu ersparen, dass er sie weinen sah. Doch als er in ihr Zimmer gekommen war, hatte er sie bereits bewusstlos auf dem Fußboden vorgefunden. Obwohl er sofort den Notarzt gerufen und seiner Mutter im Rettungswagen Gesellschaft geleistet hatte, waren alle Wiederbelebungsversuche fehlgeschlagen. Wenn er früher zu ihr gegangen wäre, dann hätte er sie womöglich noch retten können. Und wenn Ronald Worth nicht jedem Rock hinterhergejagt wäre, dann hätte Brandons Mutter sich nicht das Leben genommen. Wenn, wenn, wenn. Nach diesem Vorfall war er nicht mehr in den Klub gegangen, um dem Gerede der Leute aus dem Weg zu gehen.
    Er versuchte, die Erinnerungen abzuschütteln, denn es war jetzt nicht an der Zeit, der Vergangenheit nachzuhängen. Denn er hatte eine Verabredung mit einer Frau, die endlich den Mann in ihm sah und nicht eine Banknote auf zwei Beinen.
    Als er durch die Eingangstür des Bankettsaals gehen wollte, stieß er versehentlich gegen einen Mann, der gerade den Saal verlassen wollte. Es war Rafe Cameron, der letzte Mensch, dem er hatte begegnen wollen.
    „Entschuldigung“, murmelte Brandon und hielt den Kopf gesenkt in der Hoffnung, dass Rafe ihn weitergehen lassen würde. Doch der blieb stehen und drehte sich zu ihm um. „Verzeihen Sie bitte?“
    Hatte Rafe ihn etwa wiedererkannt? Sollte sein ganzer Plan so kurz vor der Vollendung durch einen blöden Zufall zum Scheitern verurteilt sein? Widerwillig wandte Brandon sich zu ihm um.
    Abschätzend musterte der andere ihn. „Das ist ein Privatklub. Zutritt nur für Mitglieder.“
    Erleichtert atmete Brandon auf. Rafe hielt ihn also für einen unbefugten Eindringling, jemanden, der sozial unter ihm stand und auf Ärger aus war. Brandon konnte sich noch gut an die Zeiten erinnern, in denen Rafe als Sohn einfacher Fabrikarbeiter im Klub nicht willkommen

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