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Die Geheimnisse der Patricia Vanhelsing

Die Geheimnisse der Patricia Vanhelsing

Titel: Die Geheimnisse der Patricia Vanhelsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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hatte.
    Die Wohnung war ziemlich geräumig. Überall waren okkulte Gegenstände zu finden. Eine Kristallkugel, mehrere Totenschädel und ein Gefäß aus Ton, das mit magischen Zeichen versehen war.
    "Erschrecken Sie sich nicht", sagte Catherine. "wussten Sie, dass in der Mythologie der keltischen Druiden der Schädelzauber eine besondere Rolle spielt."
    "Nein, das wusste ich nicht."
    "Brent hat es mir erklärt. Die keltischen Mythen wimmeln nur so von Enthauptungen. Die Schädel der Feinde wurden aufbewahrt, um aus ihnen zu trinken. Wahrscheinlich ist die Sage vom heiligen Gral auf diese Weise entstanden, in der dann aus dem Schädel ein Gefäß wurde..."
    Catherine sah mich an. Ihre Gesichtszüge verdunkelten sich auf einmal. Tränen glitzerten in ihren Augen und sie begann zu schluchzen. Ich nahm sie in den Arm.
    "Ich rede hier einen Unsinn vor mich hin, Patricia! Brent ist wahrscheinlich längst etwa Furchtbares zugestoßen, und ich erzähle Ihnen etwas über keltische Druiden und ihre Gebräuche..." Erneut schluchzte sie auf. "Brent...", flüsterte sie dann. "Mein Gott, ich will ihn nicht verlieren..."
    "Geben Sie die Hoffnung nicht auf", forderte ich.
    "Das ist leicht gesagt, Patricia!" Sie atmete tief durch, löste sich von mir und sank dann in einen Sessel nieder. Ihr Blick wirkte nachdenklich, fast abwesend. "Es ist schon unheimlich, wenn dieser ganze Blödsinn, den man nie ernst genommen hat, plötzlich wahr wird! Die Magie der Druiden und diese Legende von einem Abt, der vom Blitz erschlagen wurde..."
    Catherine war ziemlich außer sich, und ich fragte mich, ob sie mir in ihrem Zustand überhaupt noch eine Hilfe sein konnte. Sie redete unaufhörlich, während ich mich in der Wohnung umsah. Ich suchte nach einem Hinweis darauf, wo Brent sich möglicherweise aufhalten konnte.
    Durch Zufall stieß ich auf eine Kritzelei neben dem Telefon.
    Brent war kein schlechter Maler.
    Er hatte einige lustige Comic-Figuren auf das Papier gekritzelt, dazu hier und da Telefonnummern.
    Eine Zeichnung fiel etwas aus dem Rahmen.
    Es handelte sich um einen Schreibtisch, der an allen vier Ecken grauenhaft verzerrt wirkende Dämonenköpfe aufwies. Ich stutzte und nahm das Blatt an mich. Einige Augenblicke lang betrachtete ich es eingehend. Ungläubiges Staunen machte sich in mir breit. Bislang hatte ich gedacht, Tante Lizzy wäre die einzige gewesen, die einen derart eigentümlichen Schreibtisch ihr Eigen nannte. Aber ganz offensichtlich war das nicht der Fall. Jedenfalls musste sich das Modell für Brents Zeichnung ganz woanders befinden, als in Tante Lizzys Villa.
    Catherines Redefluss versiegte inzwischen.
    Sie erhob sich aus dem Sessel und trat an mich heran. Mit gerunzelter Stirn blickte sie auf die Zeichnung.
    "Was haben Sie da?"
    "Hat Brent das gezeichnet?"
    "Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich ja. Er hat so etwas öfter beim telefonieren gemacht..."
    Für Sekundenbruchteile sah ich ein halbdunkles Zimmer vor mir. Eine Bibliothek, die sehr verfallen und heruntergekommen wirkte. Der Zahn der Zeit hatte an diesem Raum genagt. Spinnweben und Staub überwucherten alles mit einem grauen, klebrigen Film.
    Und ich sah den Schreibtisch.
    Er glich jenem, den ich von Tante Lizzy kannte in frappierender Weise.
    Auf dem Schreibtisch lag ein Buch.
    Die goldenen Lettern auf dem Umschlag, dazu das silbrig glänzende Hexagon...
    Dann sah ich Brents Gesicht.
    Eine Sekunde später war die Vision vorbei. Ich wandte mich an Catherine und hielt ihr das Telefongekritzel unter die Nase.
    "Kennen Sie einen Ort, an dem so ein Schreibtisch steht?" Sie nahm das Blatt.
    Tiefe Furchen bildeten sich auf ihrer Stirn.
    "Doch", murmelte sie dann. "Einmal habe ich so einen Schreibtisch gesehen..."
    "Wo war das! Catherine, bitte, es ist wichtig!"
    "Im Haus der Wahnsinnigen..."
    "Wie bitte?"
    Sie atmete tief durch und strich sich dann mit einer fahrigen Geste das Haar zurück. "Ja, so nannten Brent und die anderen es. Es ist ein verlassenes Haus, um das sich allerlei Legenden ranken. Dort haben die ERBEN DER DRUIDEN sich hin und wieder getroffen..."
    "Kommen Sie mit!", forderte ich. "Sie müssen mich dorthin führen..."
    Catherine verstand kein Wort. Aber das konnte ich nicht ändern.
    "Vertrauen Sie mir", sagte ich, als ich den Zweifel in ihren Augen sah. "Sie wollen, dass Brent wohlbehalten wieder auftaucht. Und ich versuche mein Bestes, um Ihnen dabei zu helfen..."
     
    *
     
    Das 'Haus der Wahnsinnigen' lag abgelegen auf einer Lichtung. Der Weg, der

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