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Die Geheimnisse der Patricia Vanhelsing

Die Geheimnisse der Patricia Vanhelsing

Titel: Die Geheimnisse der Patricia Vanhelsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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aufkamen, waren sie kaum noch als das erkennbar, was sie gewesen waren.
    Maraguene starrte entgeistert auf jene Stelle an der Ligov vor dem Tongefäß gekniet hatte.
    Ein eigenartiger, dampfender Fleck war auf dem Gestein geblieben. Nichts sonst. Ligov existierte nicht mehr.
    "Mein Gott, was ist das!", schrie Maraguene.
    Sie wollte aus einem der Korridore stürzen, aber von Schlichten hielt sie fest.
    Er trug seine Maske. Sein Blick war stahlhart, während seine Maske ein katzenhaftes Tiergesicht bildete.
    "Es lebt", kam es dumpf unter dem Metall hervor. "Hörst du, Maraguene, es lebt..."
    "Oh, nein!"
    "Vertraue mir, Maraguene. Und vertraue Cayamu, dem du die Treue geschworen hast..."
    Sie schluckte. Ihre Hände wanderten zu den Schläfen, so als fühlte sie einen inneren Druck dahinter. Ihr Gesicht verzog sich wie unter Schmerzen.
    "Wir werden ES kontrollieren, Maraguene. Mit deiner Hilfe. ES wird wachsen und ungeahnte Ausmaße erreichen, sich teilen und erneut wachsen... Irgendwann werden wir ES freilassen, auf das es den Tag der Katastrophe herbeiführe! Den Tag, auf den Cayamu gewartet hat! All die Äonen..."
     
    *
     
    Wir hatten eine ziemlich anstrengende Reise hinter uns, als wir am Abend des nächsten Tages Morlaix erreichten, eine kleine, etwas verschlafene Stadt in der Bretagne. Bis zur felsigen Küste dieses wilden, zerklüfteten Landstrichs waren es nur wenige Kilometer.
    Die Straßen von Morlaix waren eng, die Bordsteine so hoch, dass man einen Achsenbruch riskierte, wenn man sie nicht genügend beachtete. In der Nähe eines kleinen Bistros hielten wir. Chateau Guraneaux war nicht auf unserer Karte verzeichnet und so waren wir darauf angewiesen, dass uns jemand den Weg beschrieb.
    Wir verließen Toms Volvo und betraten das Bistro. Tom unterhielt sich mit dem Wirt in einer Mischung aus Englisch und gebrochenem Französisch.
    Als der Name des Schlosses fiel, verdüsterte sich sein Gesicht.
    Seine Wegbeschreibung war sehr vage und dauerte eine Weile, bis Tom aus seinen Worten schlau wurde.
    Anschließend setzten wir uns noch an einen der Tische, um ein Baguette mit Milchkaffee zu verzehren.
    "Was war plötzlich los mit ihm?", fragte ich.
    Tom zuckte die Schultern.
    "Keine Ahnung. Aber dieses Chateau scheint nicht den besten Ruf zu genießen."
    Als der Wirt an unseren Tisch kam, fragte er in akzentschwerem, gebrochenem Englisch: "Wer sind Sie ? Warum interessieren Sie sich für Chateau Guraneaux?"
    "Wir sind Reporter aus London", sagte ich.
    "Und was gibt es über dieses einsame Chateau so Interessantes zu berichten, dass englische Reporter extra anreisen?"
    "Wir sind wegen Maraguene, der Druidin hier. Haben Sie schon von ihr gehört?"
    Der Wirt lachte heiser.
    "Wer nicht?"
    "Was wissen Sie über diese Frau?"
    Der Mann schluckte. "Nur das, was alle wissen", murmelte er kam hörbar.
    "Sie heilt Kranke.."
    "Ja, das tut sie..." In seinen Augen flackerte es unruhig.
    Seine Worte hatten einen seltsamen Unterton. "Aber sie tut auch andere Dinge..."
    "Was für Dinge?"
    Er zuckte die Achseln. "Mein Englisch ist nicht allzu gut, verzeihen Sie Miss. Vielleicht unterhalten Sie sich besser mit jemand anderem."
    "Was wissen Sie?", hakte ich nach.
    "Nur, dass es Dinge gibt, die unbegreiflich sind..."
    Hinter dem Tresen des Bistros schrillte das Telefon. Der Wirt entschuldigte sich, ging zum Apparat und nahm ab. Einen Augenblick später fragte er in unsere Richtung: "Sind Sie Mademoiselle Vanhelsing und Monsieur Hamilton?"
    "Oui!", stieß Tom überrascht hervor.
    Der Wirt hängte den Hörer in die Gabel.
    "Ein Anruf vom Chateau. Sie sollen hier warten. Es wird Sie jemand abholen..."
    Ich sah Tom entgeistert an und griff nach seiner Hand.
    "Woher wissen die, dass wir hier sind?", murmelte ich.
    "Da scheint jemand sehr gut informiert zu sein..."
     
    *
     
    Etwa eine Dreiviertelstunde mussten wir warten, ehe sich etwas tat. Ich versuchte inzwischen mit Tante Lizzy zu telefonieren. Sie hatte in ihrem Archiv einige ältere Zeitungsberichte gefunden, in denen es um ein möglicherweise paranormal begabtes Kind ging, für das sich Forscher und Militärs brennend interessierten.
    Der Name des Jungen war Jason Matthews.
    "Vom Alter her wäre es durchaus möglich, dass es sich um den Jason Matthews handelt, der unter ungeklärten Umständen an Bord der CHANNEL QUEEN starb... Kind? Hörst du mich? Die Verbindung ist ziemlich schlecht..."
    Sie brach wenig später völlig zusammen, und der Wirt bestätigte uns, dass das Mobilfunk-Netz

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