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Die Geheimnisse der Patricia Vanhelsing

Die Geheimnisse der Patricia Vanhelsing

Titel: Die Geheimnisse der Patricia Vanhelsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Stücken hier her kommt, nicht wahr?", lächelte von Schlichten.
    "...und in Wahrheit ist sie nur eine Marionette." Ligov zuckte die breiten Schultern. "Solange sie sich auf diese Weise führen lässt, soll es mir recht sein..."
    "Sie dürfte auf diese Weise wertvoller sein. Ihre übersinnlichen Kräfte werden sonst zu stark gedämpft..." Ein geradezu teuflisches Lächeln umspielte jetzt von Schlichtens dünne Lippen. "Immerhin hätte ich Miss Vanhelsing in den Anden beinahe dazu gebracht, mit ihrer mentalen Kraft dabei mitzuhelfen, ein Tor zwischen den Dimensionen zu errichten..."
    "Und Sie glauben, dass Sie sie ein zweitesmal dazu bringen können?", fragte Ligov.
    "Warum nicht? Maraguenes Kraft allein wird nicht reichen..."
    "Ich misstraue dieser Miss Vanhelsing!"
    "Vergessen Sie nicht, dass sie schon einmal die Maske trug... Auch wenn sie sich zunächst vor der Kraft Cayamus abschirmen konnte - sie ist Cayamu verfallen. Auch wenn Sie es noch nicht weiß..."
    "Ich hoffe, Sie haben recht, von Schlichten."
    "Was ist mit dem Mann, der Miss Vanhelsing empfangen soll?"
    "Er ist eingetroffen."
    "Gut... Und jetzt holt Maraguene herein! Wir sind schon reichlich im Verzug!"
    "Machen Sie keinen Fehler, von Schlichten! Cayamu ist gerecht zu den seinen, aber er duldet keinen Verrat und kein Versagen..."
    "Ich weiß..."
    Ligov holte die bronzefarbene Maske unter seiner Jacke hervor und setzte sie auf. Mit einem Zischen wurde sie eins mit seinem Gesicht. Exakt zeichnete sie seine Züge wieder, selbst sein triumphierendes Lachen.
    Ligov - oder das eigenartige Wesen, zu dem er jetzt geworden war - ging auf einen der zahlreichen Ausgänge zu, die die Schädelhöhle hatte. Einige Augenblicke war er verschwunden, dann kehrte er mit Maraguene zurück...

Sie trug, ebenso wie Ligov eine der bronzefarbenen Ordensmasken. Ihre feingeschnittenen Züge wurden exakt nachgebildet.
    Maraguene trug ein weißes, fließendes Gewand, das ihren grazilen Körper umschmeichelte.
    Durch die Augenlöcher der Maske hindurch blickte sie von Schlichten an.
    "Wir sind soweit", sagte dieser.
    Er deutete auf das tönerne Gefäß im Knochenkreis.
    Sie nickte.
    "Rufe die Kraft der Götter des ALTEN VOLKES", sagte von Schlichten. "Und konzentriere sie auf das, was in dem Gefäß ist. Erwecke es zum Leben...."
    Maraguene hob die Hände. Sie berührten den Rand ihrer Maske, die sich mit einem Zischlaut löste.
    Ihr Gesicht war blass.
    "Ich dachte, ihr müsstet noch warten, bis das Tor zu Cayamus Welt errichtet werden kann..."
    "Ja, das ist richtig", gestand von Schlichten ein. "Wir müssen einen günstigeren Zeitpunkt abwarten, damit es ein Erfolg wird. Aber zuvor bitte ich dich um das hier!" Er deutete auf das Gefäß.
    "Was ist darin?"
    "Frag nicht. Und setz deine Maske auf! Du bist eine Dienerin Cayamus!"
    "Zweifelst du daran?"
    Von Schlichten schüttelte den Kopf. "Nein, warum sollte ich."
    Sie gab ihm ihre Maske. Die Farbe ihrer Augen veränderte sich. Binnen eines einzigen Lidschlags war nichts Weißes mehr darin zu sehen.
    Sie waren vollkommen blau und leuchteten auf eine gespenstische Weise.
    "Geht jetzt!", sagte die Druidin. "Geht jetzt und verlasst den Tempel der Alten Götter - oder ihr werdet es bereuen. Die Kräfte, die an diesem Ort wirksam werden, sind zu gewaltig um..."
    "Hier!", unterbrach von Schlichten sie. Er hielt ihr die Maske hin.
    "Nein", sagte sie. "Ich brauche sie nicht."
    "Cayamu will es so!"
    "Nein, ich..."
    Von Schlichten legte das Metall an ihr Gesicht. Die Maske vereinigte sich wieder mit ihren Zügen und formte sie nach.
    Aus den Augenlöchern leuchtete es bläulich... Maraguene, die grazile Druidin, die gerade noch eine attraktive junge Frau gewesen war, hatte jetzt kaum noch etwas an sich, das menschlich gewirkt hätte.
    "Geht!", flüsterte sie dumpf unter der Maske hervor. "Oder das Feuer der Alten Götter wird euch verbrennen..."
    Von Schlichten nickte.
    Er zuckte zusammen, als sich plötzlich ein eigenartiger Gesang erhob, während gleichzeitig die mehr als hundert Schädel, die an das Höhlengewölbe gehängt waren, zu zittern begannen.
    "Die Geister der Ahnen des Alten Volkes - sie rufen die Kraft ihrer Götter...", flüsterte Maraguene.
    Von Schlichten und Ligov liefen in Richtung jenes Korridors, aus dem die junge Druidin gerade geholt worden war.
    Ein langer, dunkler Höhlengang lag vor ihnen, doch als sie ihn betraten, entflammten an den Wänden plötzlich wie durch Geisterhand Fackeln. Die Flammen loderten hoch

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