Die Geheimnisse der Patricia Vanhelsing
recherchierte...
"Sieh an, Miss Vanhelsing..." Er wandte sich kurz an Tom.
"Und ein Kollege, wie ich annehme!"
"Die LONDON EXPRESS NEWS sind immer da, wo etwas geschieht!", sagte Tom etwas mürrisch.
"Sie werden mir noch erklären müssen, wie Sie von diesem Fall hier wissen konnten."
Barnes wandte sich dem Toten zu. Sein Gesicht veränderte sich etwas, als er die Maske sah... Er nickte stumm.
"Der ORDEN DER MASKE meldet sich zurück", stellte ich fest.
"Mit einem Mord, und das bedeutet, dass auch Sie ihn nicht länger übersehen können!"
"Das habe ich nie getan, Miss Vanhelsing." Er atmete tief durch. "Das ganze Thema ist zu ernst, um es einem Revolverblatt wie den NEWS zu überlassen. Lesen Sie die offizielle Presseerklärung. Mehr bekommen Sie diesmal nicht von mir. Und nun gehen Sie!"
*
"Ich hoffe, Sie haben etwas herausgefunden!", begrüßte uns Michael T. Swann in seinem Büro. Wir hatten ihn per Handy über den Mordfall auf der CHANNEL QUEEN unterrichtet.
Ich zuckte die Achseln.
"Jedenfalls wird in unserem Artikel sicher mehr stehen, als in der offiziellen Verlautbarung, die Scotland Yard sicher irgendwann herausbringen wird."
Swann kratzte sich am Hinterkopf.
"Woher wussten Sie von der Sache, Patti?" Er lächelte matt. "Wieder Ihr ominöser Informant?"
"Ich habe ihm Stillschweigen versprochen", erwiderte ich. "Und Sie wissen, dass man sehr bald als Reporter einpacken kann, wenn man sich an solche Zusagen nicht hält."
"Da haben Sie zweifellos recht. Mr. Field hat übrigens diese Maraguene kontaktiert. Sie hat nichts dagegen, dass Sie sie auf Chateau Guraneaux besuchen..."
Ich hob die Augenbrauen.
"Sie hat sich nicht gewundert, dass innerhalb so kurzer Zeit noch einmal ein Team der LONDON EXPRESS NEWS eine Story über sie macht?", wunderte ich mich.
Swann zuckte die Achseln. "Vielleicht braucht diese Dame die Publicity und saugt jeden Tropfen, den sie davon bekommen kann, gierig in sich hinein. Wer weiß, ob sie überhaupt begriffen hat, dass es dieselbe Zeitung ist... Außerdem handelte Jims Story nur am Rande von Maraguene. In erster Linie ging es um Ricky Allison."
"Schon klar."
"Also, fahren Sie in die Bretagne! Wenn Inspector Barnes den Fall an sich gezogen hat, dann können Sie hier ohnehin kaum weiterrecherchieren." Swann lächelte. "Ich meine, so, wie Sie sich mit dem armen Kerl zerstritten haben..."
Ich stemmte empört die Arme in die Hüften.
"Ich dachte, Sie wären auf meiner Seite, Mr. Swann!"
"Habe ich je etwas anderes gesagt?"
"Nein, aber..."
"...aber es gibt immer zwei Seiten, Patti! Und ich kann mir schon vorstellen, dass Barnes Ihre Hartnäckigkeit gewaltig auf die Nerven gegangen ist..."
*
"Von Jason Matthews geht keine Gefahr mehr aus", sagte der Mann in der dunklen Lederjacke, während er den weißgekleideten Maskenträger aufmerksam ansah.
Die Worte hallten in dem hohen Höhlengewölbe wider.
Hunderte von bleichen Totenschädeln an den Wänden waren stumme Zeugen.
Der Maskenträger setzte einen tönernen Topf in die schwarz gerußte, von Menschenknochen umgrenzte Feuerstelle hinein, an der die Druidin Maraguene ihre Beschwörungen durchzuführen pflegte.
Dann wandte sich der Maskierte herum.
Das grauenerregende Maul der Maske bildete sich zurück. Die Konturen ebneten sich ein, bis die Oberfläche des geheimnisvollen Metalls, aus dem sie gefertigt worden war, vollkommen glatt war.
Ein Zischlaut ertönte.
Der Maskenträger nahm das Metall von seinem Gesicht. Es ließ sich problemlos ablösen. Das hagere Gesicht Dietrich von Schlichtens erschien dahinter. Sein Mund war ein dünner Strich, der sich zu einem matten Lächeln verzog.
"Ist Matthews jetzt unter Kontrolle?", fragte von Schlichten.
Sein Gegenüber schüttelte den Kopf.
"Er ist tot. Wir brauchten ihn nicht mehr...."
"Aber, Ligov!"
"Cayamu selbst hat seine Seele absorbiert, als unsere Leute ihm die Maske anlegten... Das geistige Feuer Cayamus war zu hell und rein für seine dunkle Seele, Professor von Schlichten."
"Matthews war ein fähiger Mann..."
Ligov zuckte die Achseln. "Sie wissen, was Cayamu mit Verrätern tut..."
"Ja, das weiß ich", sagte von Schlichten schaudernd. Er schluckte dabei.
"Wie weit sind Sie mit Ihren Vorbereitungen?", fragte Ligov.
"Ohne Matthews wird es sich vielleicht etwas verzögern..."
"Aber Sie bekommen doch Ersatz, von Schlichten! Ihre gute Bekannte Patricia Vanhelsing ist unterwegs nach Chateau Guraneaux..."
"Sie glaubt, dass sie aus freien
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