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Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)

Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)

Titel: Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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Von Humani aus der Luft!«
    Im Saal brach Chaos aus. Bastet wandte sich an Anubis. »Ich wusste gar nicht, dass sie sprechen können.«
    »Ich auch nicht. Mit mir hat noch keiner geredet.«
    Und dann begann die ganze Pyramide zu zittern.
    »Ein Erdbeben«, flüsterte Bastet. »Kann dieser Tag denn noch schlimmer werden?«
    Isis und Osiris drehten sich um, schauten sie an und lächelten breit. »Oh ja«, erwiderten sie leise, »viel schlimmer.«

KAPITEL EINUNDSECHZIG
    A uf einer winzigen, von blubbernder Lava umgebenen Insel hockte Aten, der Herrscher über Danu Talis, in einem Käfig und wartete darauf, zu seiner Exekution abgeholt zu werden.
    Er war erschöpft, hatte Brandwunden von aufspritzender Lava und seine Kleider wiesen Brandlöcher auf. Und er hatte festgestellt, dass die Lava immer höher stieg, die Blasen größer wurden und in regelmäßigeren Abständen platzten. Mit jedem Augenblick wurde es schwerer, die ohnehin schon schwefelhaltige Luft einzuatmen. Wenn sie nicht bald kamen, um ihn umzubringen, erstickte er. Und das würde wahrscheinlich weder seine Mutter noch seinen Bruder besonders freuen.
    Auf der anderen Seite des Lavasees erschien ein helles weißes Rechteck, als eine Tür aufging. Drei hünenhafte Anpu schoben die Brücke an ihren Platz. Als sie stand, erschien im Eilschritt Dagon, der Gefängniswärter. Seine Schutzbrille verstärkte seine fischähnlichen Züge noch. Zwei der Wachen kamen mit ihm über die Brücke, während die dritte an der Tür stehen blieb. Selbst wenn es einem Gefangenen gelingen sollte, die Wachen zu überwältigen – bis er über der Brücke und an der Tür wäre, hätte der dritte Wachmann sie längst von außen abgesperrt.
    Dagon konnte ihm nicht in die Augen schauen, während er an dem komplizierten Schloss herumhantierte. »Es ist Zeit, Lord Aten.«
    »Ich weiß.«
    »Die Wachen haben Anweisung, Euch umzubringen, falls Ihr zu fliehen versucht.«
    »Ich werde es nicht versuchen, Dagon. Wohin sollte ich denn gehen? Was sollte ich tun? Ich bin da, wo ich hingehöre.«
    Der Gefängniswärter blubberte ein grimmiges Lachen. »Wie, Lord Aten, man könnte ja meinen, Ihr hättet Euch freiwillig festnehmen lassen.« Plötzlich blickte er auf. »Oh«, flüsterte er, als die Erkenntnis dämmerte. Er senkte seine Stimme. »Die Humani rufen nach Euch, Lord Aten. Sie protestieren vor dem Gefängnis. Überall in der Stadt sind Unruhen ausgebrochen.« Er senkte die Stimme noch weiter, bis sie nur noch ein Hauch war. »Es geht das Gerücht, dass jetzt in diesem Augenblick eine gewaltige Armee zu Eurer Rettung aufmarschiert.«
    »Wessen Armee?«, fragte der Ältere leichthin.
    »Die Göttin mit den drei Gesichtern hat Huitzilopochtli ausgeschickt, um Euch zu befreien.«
    »Und wo hast du das gehört?«
    »Von Ard-Greimne selbst. Ihr wisst doch, dass er überall seine Spione hat.«
    Aten senkte den Kopf, als denke er angestrengt nach, doch Dagon wusste, dass er ihm mit dieser Geste für die Information dankte.
    Ard-Greimne war Herr über das riesige Gefängnis und verantwortlich für Sicherheit und Ordnung in der Stadt und dem Umland. Der urzeitliche Ältere befehligte eine Wachmannschaft, die sich aus Anpu, Asterionen und einigen Hybridwesen aus jüngerer Zeit zusammensetzte – Eber, Bären und Katzen aus Anubis’ Laboratorien. Er brüstete sich damit, dass kein Humani je auf den Straßen von Danu Talis Streife gehen und keiner jemals einen Fuß auf die vergoldeten Pflastersteine im inneren Ring um die Häuser der Älteren setzen würde.
    Die Zellentür ging mit einem leisen Klicken auf und Aten trat heraus.
    »Folgt mir«, sagte Dagon, »aber seid vorsichtig, einige der Latten auf der Brücke sind gebrochen. Ich wollte sie schon längst ersetzen, bin aber noch nicht dazu gekommen.«
    Aten folgte Dagon. »Man wird mich gleich in einen Vulkan werfen – ein wenig angesengt zu werden, ist dagegen doch gar nichts.«
    Dagon war sich nicht sicher, ob Aten sich über ihn lustig machte. »Ard-Greimne will Euch sehen, bevor Ihr das Gefängnis verlasst.«
    »Oh, mich so zu sehen, muss ihn ja diebisch freuen«, bemerkte Aten im selben lockeren Tonfall. »Er hat mich nie gemocht und ich ihn genauso wenig. Ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass ich seine Stelle neu besetzen wollte.«
    Dagon führte den Herrscher über die Brücke und wartete dann, bis die Anpu sie wieder über die kochend heiße Lava gehoben hatten. Blieb sie zu lange liegen, fing sie an zu brennen.
    Der Wachmann

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