Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)
rückten automatisch einen Schritt nach. »Ich will versuchen, sie weiter in den Raum hineinzulocken. Glaubst du, dass du an ihnen vorbei zur Tür kommst und sie öffnen kannst?«, fragte er seine Schwester.
»Ausgeschlossen«, antwortete Sophie.
»Versuch es trotzdem.«
»Gib mir das Schwert«, verlangte der größte der drei Berserker.
Josh blickte die anderen beiden an. »Soll ich?«
»Nein«, grunzten sie.
Er wandte sich wieder an den Größten und zuckte mit den Schultern. »Tut mir leid. Sie haben Nein gesagt.«
Die drei Bärenkrieger begannen miteinander zu diskutieren. Es klang wie das Knurren von Tieren.
»Trennen wir uns, wenn sie angreifen, oder bleiben wir zusammen?«, wollte Sophie wissen.
»Wir trennen uns«, antwortete Josh, ohne zu zögern. »Wir rennen bis zur Mitte des Raums, dann drehe ich mich um und stelle mich ihnen. Du machst kehrt und rennst, so schnell du kannst, zur Tür. Wenn du es auf den Flur schaffst und Alarm schlagen kannst, sind wir okay.«
»Wir haben einen Beschluss gefasst«, verkündete der größte der Berserker. »Wir bringen euch jetzt um und nehmen euch die Schwerter ab. Später losen wir darum.«
»Du hoffst bestimmt, dass du das hier bekommst.« Lässig hielt Josh Clarent hoch. Er wandte sich an die beiden anderen Bärenkrieger. »Wenn er es gewinnt, wisst ihr ja, dass er geschummelt hat.«
Der größte Bär knurrte und das Echo hallte in dem leeren Raum wider. »Ich habe in meinem ganzen Leben noch nicht geschummelt. Damit beleidigst du meinen guten Ruf.«
»Haben Berserker einen guten Ruf?«, mischte Sophie sich ein.
Die Kreatur öffnete das Maul und zeigte ihre gewaltigen Zähne. »Ein schlechter Ruf ist besser.«
»Bevor ihr uns umbringt, wüsste ich noch gern, wer euch geschickt hat«, meinte Josh. »Ich denke, wir haben ein Recht zu erfahren, wer unseren Tod angeordnet hat.«
Die drei Berserker schauten sich an und nickten dann. »Anubis«, knurrte einer. »Älterer mit Schakalkopf. Hässlich«, fügte er hinzu. »Wirklich hässlich.«
»Wenn auch nicht ganz so hässlich wie seine Mutter«, warf ein anderer ein.
Seine Gefährten nickten zustimmend. »Sehr hässlich. Sie hat ihn wahrscheinlich auf die Idee gebracht«, vermutete der Größte der drei. Dann blickte er die Zwillinge mit zusammengekniffenen Augen an. »Genug gequatscht!« Damit machte er einen Satz nach vorn und ließ sein Messer und die Axt in einer irrsinnigen Geschwindigkeit vor sich durch die Luft wirbeln.
Josh stieß einen erschrockenen Schrei aus und kreuzte beide Schwerter schützend vor seinem Gesicht. Mehr zufällig als mit Absicht blockierte er damit die niedersausende Axt. Mit einem Funkenregen ratschte sie über die Schwerter. Doch der Berserker duckte sich und das Messer in seiner Linken zielte direkt auf Joshs Brust.
Sophie schrie.
Und das Obsidianmesser zerfiel beim Kontakt mit Joshs Keramikrüstung zu Staub.
Josh holte mit Clarent aus. Das Schwert zog eine leichte Scharte über den Rumpf des Berserkers und fing sofort an zu pulsieren. Josh spürte es in seinem ganzen Körper – nur eine Sekunde lang, doch in diesem Augenblick wusste er: Wenn er der Klinge Blut geben könnte, wüsste sie, was zu tun wäre.
Die beiden anderen Berserker umkreisten Sophie.
Sie holte tief Luft und schrie erneut.
Der Schrei wurde über die gesamte Länge des Raumes von den Wänden zurückgeworfen. Beide Berserker wichen vor Schreck ein Stück zurück. Sophie flitzte zwischen den Kreaturen hindurch und teilte mit ihren Schwertern nach beiden Seiten Hiebe aus. Einen ihrer Angreifer verfehlte sie, doch dem anderen fuhr die Klinge über das dicke Hinterteil. Er bellte in einer Mischung aus Überraschung und Schmerz.
Josh hieb und stach mit beiden Schwertern blindlings auf die Kreatur vor sich ein. Ihm lief schon der Schweiß über den Rücken und seine Schultern begannen zu schmerzen. Überrumpelt wich der Berserker zurück, sodass Josh zu seiner Schwester laufen konnte.
»Na, wo sind die harten Kerle jetzt?«, keuchte Josh.
»Du hast Glück gehabt«, knurrte der Bär.
»Oh, ich weiß nicht. Deine Brust ist ziemlich zerfetzt und dein Freund wird sich eine Woche lang nicht setzen können. Wir mussten keine Federn lassen.«
»Federn?« Der Bär warf seinem Kumpel einen fragenden Blick zu. »Wo habt ihr denn Federn?« Die beiden Berserker schüttelten den Kopf.
»Wir sind unverletzt«, erklärte Josh.
Die drei Bärenmänner verteilten sich. »Ursprünglich wollten wir euch rasch
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