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Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)

Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)

Titel: Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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bewusst diese ganze Aufregung hervorgerufen und werden lediglich versprechen, das Geheimnis bald zu lüften.«
    »Woher weißt du das?«, fragte Anubis seine Mutter.
    »So würde ich es machen.« Sie warf ihrem Sohn einen raschen Blick zu. »Die Kinder – sind sie tot?«
    Er nickte zuversichtlich. »Ich habe drei Berserker losgeschickt.«
    »Drei für zwei Kinder. Das nennt man Overkill, meinst du nicht?«
    Anubis zuckte mit den Schultern. »Ich wollte ganz sichergehen.«
    Bastet nickte vergnügt. »Gut. Mach so weiter und es wird ein hervorragender Herrscher aus dir. Und Aten?«
    »Ist auf dem Weg. Ard-Greimne hat berichtet, dass ein paar Humani vor dem Gefängnis protestieren. Die muss er erst noch aus dem Weg räumen.«
    »Ich mag ihn. Er handelt brutal und effektiv«, lobte Bastet. »Ich bin sicher, dass wir unter deiner Herrschaft einen guten Job für ihn finden.«
    Anubis fiel auf, dass sie von »wir« gesprochen hatte, doch er schwieg dazu. Er hatte vor, Danu Talis auf seine Art zu regieren … und in seinen Plänen kam seine Mutter nicht vor.
    Klein-Janus trat in die Mitte des Kreises. Der Wandel hatte den Älteren schrecklich verändert. Er hatte jetzt vier vollkommen unterschiedliche Gesichter und jedes war in der Lage, sich unabhängig von den anderen zu bewegen und zu sprechen. Gewöhnlich stülpte er sich einen schwarzen gläsernen Helm über, der immer nur ein Gesicht frei ließ. Doch heute hatte er auf den Helm verzichtet. Sein Anblick war zwar entsetzlich, aber der Wandel befähigte ihn dazu, alle vier Seiten des Ratssaals gleichzeitig im Auge zu behalten. Er hielt einen winzigen silbernen Triangel hoch und schlug ihn mit einem goldenen Schlägel an. Der reine Ton beendete augenblicklich jede Unterhaltung.
    »Ältere von Danu Talis«, begann er, »bitte nehmt eure Plätze ein für die erste Generalversammlung nach so vielen Jahren.« Der Geräuschpegel stieg wieder, als alle zu ihren Sitzreihen gingen. An manchen Stellen waren Sitze entfernt worden, um der veränderten Gestalt bestimmter Älterer gerecht zu werden.
    Janus schlug den Triangel erneut an. »Heute ist ein großer und zugleich schrecklicher Tag. Ein Tag, an dem wir den nächsten Herrscher über diese Stadt wählen, und ein Tag, an dem wir über einen von uns zu Gericht sitzen.«
    Immer noch schoben sich Ältere auf dem Weg zu ihren Plätzen durch die Gänge. Anubis nickte und lächelte, während er hinter Bastet her zur ersten Reihe hinunterging. Er hatte hier viele Freunde – nun ja, vielleicht waren es keine wirklichen Freunde, sondern eher Verbündete. Im gesamten Ratssaal waren wahrscheinlich lediglich eine Handvoll Ältere, die Aten und die Humani unterstützten, aber sie waren mächtig und man musste sie ernst nehmen.
    Janus schlug den Triangel zum dritten Mal an. »Dennoch glaube ich, dass dies der größte Tag in der Geschichte von Danu Talis werden könnte.«
    Bastet drehte den Kopf unnatürlich weit nach hinten und schaute ihren Sohn an. »Isis und Osiris haben ihn bestimmt bezahlt, damit er das sagt.« Mit einem boshaften Lächeln setzte sie sich auf ihren Platz in der ersten Reihe.
    Anubis ließ sich neben ihr nieder. Er stieß seine Mutter an. Die beiden Plätze direkt gegenüber waren für Isis und Osiris reserviert, doch bis jetzt saß nur Isis dort. »Wo ist Osiris?«, fragte er. Dass seine Stimme im ganzen Saal zu verstehen war, hatte er ganz vergessen.
    »Er bringt uns die legendären Zwillinge«, antwortete Isis laut.
    Bei diesen Worten beugten sich die versammelten Älteren allesamt vor. Dann herrschte Totenstille im Saal.
    »Ja, sie sind hier. Die rechtmäßigen Herrscher über Danu Talis sind heimgekehrt.« Isis wandte sich in dem Moment der Tür zu, als diese aufflog und Osiris mit wildem Blick hereinstürmte. »Sie sind weg!«, brüllte er und seine Stimme hallte wie Donner durch den Saal. »Überall ist Blut!«
    »Was für ein Pech«, schnurrte Bastet.
    »Wie traurig«, bekräftigte Anubis. »Ein tragischer Verlust.«
    »Im alten Museum liegen drei tote Berserker.«
    Bastet griff nach dem Arm ihres Sohnes und ihre Krallen bohrten sich bis auf die Knochen durch sein Fleisch, als Rufe und Fragen durch den Saal schallten.
    Ein grauhaariger, vernarbter Anpu drängte sich an Osiris vorbei durch die offene Tür. Wieder wurde es totenstill. Keine Bestie und kein Hybridwesen durfte den Ratssaal betreten und dieser Anpu hatte sogar einen Älteren berührt.
    »Verteidigt euch!«, bellte der Anpu. »Wir werden angegriffen!

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