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Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)

Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)

Titel: Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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umbringen«, meinte einer. »Jetzt nicht mehr. Jetzt werdet ihr –« Er hielt inne.
    Sophie und Josh wechselten einen Blick.
    »Jetzt werdet ihr?«, wiederholte Sophie fragend.
    »Was werden wir?«, wollte auch Josh wissen. Dann merkte er, dass die drei Berserker nicht mehr ihn und seine Schwester anschauten, sondern auf etwas hinter ihnen blickten.
    Sophie und Josh drehten sich gleichzeitig um.
    Mitten im Raum, auf dem Kreis mit dem goldenen und silbernen Mosaik von Sonne und Mond, stand eine Frau. Sie war schlank, trug eine weiße Keramikrüstung und hielt den in Metall gebundenen Codex in der linken und ein Khopesh in der rechten Hand. Als sie den Kopf hob und die Zwillinge aus schiefergrauen Augen ansah, war es für beide wie ein Schock. Irgendwoher kannten sie die Frau. Sie hatte etwas sehr Vertrautes an sich.
    Die Frau trat aus dem Kreis und reichte Josh den Codex. »Ein Geschenk von Abraham dem Weisen«, sagte sie. »Soviel ich weiß, hast du die fehlenden Seiten.« Dann zog sie ihr zweites Sichelschwert aus der Scheide und wandte sich den drei Berserkern zu. Die Bärenkrieger wirkten plötzlich unsicher.
    »Wer von euch will als Erster sterben?«, fragte sie. Sie wies auf den Größten. »Du? … Oder du?«
    »Unser Streit hat nichts mit dir zu tun. Wir sind hier, um die Humani zu töten.«
    »Dann hat euer Streit doch etwas mit mir zu tun«, erwiderte sie. »Sie sind in meiner Obhut. Ich beschütze sie.«
    »Wer bist du?«, fragten Josh und der Berserker gleichzeitig.
    »Ich bin die Wächterin. Ich bin Tsagaglalal …«
    Sie hatte noch nicht ausgesprochen, da erkannte Sophie sie. »Tante Agnes«, flüsterte sie.

KAPITEL SECHZIG
    D as Ratszimmer lag genau auf halber Höhe im Herzen der Sonnenpyramide und nahm das gesamte 314. Stockwerk ein. Von einem Kreis in der Mitte des Raumes ausgehend, waren die aufsteigenden Sitzreihen in Quadraten angeordnet. Die Akustik in dem Raum war perfekt. Selbst in der obersten Reihe waren Unterhaltungen auf der 300 Meter entfernten gegenüberliegenden Seite noch so deutlich zu verstehen, als säßen die Sprecher neben einem.
    Wie sämtliche übrigen Räume in der Pyramide absorbierte auch dieser alle Aura-Energie.
    Als die Großen Älteren die noch größere ursprüngliche Sonnenpyramide erbaut hatten, war ihnen klar gewesen, dass sie einen sicheren Ort schaffen mussten, an dem sie ihre Arbeit verrichten konnten. Einen Ort, an dem kein Älterer einen anderen mit seiner Aura-Energie beeinflussen konnte. Genaue mathematische Berechnungen sowie Kristall mit Gold- und Silberplatten an den Wänden sorgten dafür, dass alle Aura-Energie geschluckt wurde. Die absorbierte Energie aus diesem einzigartigen Sicherheitssystem wurde zur Beleuchtung der riesigen Räume genutzt. Innerhalb der Sonnenpyramide waren all die unvorstellbar mächtigen Großen Älteren sowie die Älteren, die nach ihnen gekommen waren, gleichrangig.
    Und die meisten Älteren aus jüngerer Zeit, die das Inselreich regierten, hassten die Pyramide aus genau diesem Grund.
    »Schau sie dir an«, zischte Bastet.
    »Wen?« Anubis ließ den Blick durch den Raum wandern, um zu sehen, wen seine Mutter wohl meinte.
    »Isis und Osiris – wen sonst!«
    Bastet und Anubis standen auf einem der obersten Ränge des Ratssaals. Als Herrscherfamilie saßen sie normalerweise auf vergoldeten Sesseln in der ersten Reihe, direkt vor dem Kreis. Doch an diesem Tag hatte Bastet darauf bestanden, dass sie nach oben gingen. Von hier aus konnten sie sich einen Überblick über die gewaltige Menge verschaffen, die unten hereinströmte.
    Die meisten Gestalten hatten immer noch eine gewisse Ähnlichkeit mit Menschen, doch einige waren mit der Zeit und durch den übermäßigen Gebrauch ihrer Aura ausgesprochen hässlich geworden. Mit Fell bedeckte Tierköpfe und -gliedmaßen waren keine Seltenheit; einige Wesen hatten Flügel. Andere waren zu Stein oder Holz geworden und einige wenige hatten sich in monströse Gebilde mit Tentakeln verwandelt.
    »Es fehlen nur eine Handvoll«, bemerkte Anubis. »Kronos sehe ich nicht.«
    »Gut.«
    »Black Annis ist auch nicht da.«
    »Schade, sie zählt zu unseren Verbündeten«, erwiderte Bastet zerstreut. Sie hatte sich vorgebeugt, um zu sehen, wohin Isis und Osiris gingen. Ihren Weg zu verfolgen, war nicht schwer. In ihren weißen Prunkrüstungen stachen sie aus der Menge heraus. Sie beobachtete, wie sie nach rechts und links grüßten und lächelten. »Im Moment werden sie nichts unternehmen. Sie haben ganz

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