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Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)

Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)

Titel: Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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kennen uns nun schon so lange und du hast mich noch nie bei meinem Namen genannt.«
    »Natürlich habe ich das, oft sogar.«
    »Aber nie mit so viel Gefühl …«
    »Das liegt daran, weil du bisher ein arroganter Unsterblicher namens Dee warst.«
    Ard-Greimne stellte sich neben Aten und seufzte laut. Die beiden Älteren schauten hinunter auf die jubelnde, schreiende Menge. Und dann blickte Ard-Greimne hinüber zur Sonnenpyramide. »Ich nehme an, sie brauchen dich heute Abend nicht.«
    »Wahrscheinlich nicht«, erwiderte Aten.
    Ard-Greimne legte ihm die Hand auf die Schulter. »Aber das solltest du zuerst noch sehen.« Dann rief er den Bogenschützen zu: »Feuer frei!«
    Zweihundert Bogen wurden gespannt und die Pfeile abgefeuert, wieder und wieder und wieder. Jeder Pfeil hatte ein kleines Loch in der Spitze, sodass ihr Flug von einem lauten Sirren begleitet wurde. Sie beschrieben einen hohen Bogen und fielen als kreischender Regen in die Menge.
    Und dann roch die salzige Luft von Danu Talis plötzlich nach Salbei und Schwefel.
    Ein blassgrünes Feuer rahmte Virginia Dare ein, während von dem englischen Magier ein kaum sichtbarer, gelblicher Dunst aufstieg.
    »Gib alles, was du hast«, hatte Dee ihr geraten, als er ihr seinen Plan zuvor geschildert hatte. »Du hast nur diese eine Chance.«
    »Ich habe so etwas noch nie gemacht«, hatte sie zugegeben.
    »Dann wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, um es auszuprobieren.«
    Virginia Dare war Meisterin in Luftmagie. Sie hatte ihre Fähigkeiten in den Wäldern an der Ostküste Nordamerikas erworben und sie in den wilden Wäldern an der Pazifikküste im Nordwesten perfektioniert. Sie wusste, wie man Wolken entstehen lässt und formt, wie man die Luft als Werkzeug benutzt … und als Waffe.
    Die Unsterbliche rief jedes Jota ihrer Aura ab und sammelte sie für eine einzige, gewaltige Aktion. Sie spürte, wie die Wärme des Magiers in ihre Hand floss, sich in ihrem Körper verteilte und sie stärkte. Seine Kräfte waren dunkel, bitter, doch sie ergänzten ihre.
    Die Pfeile flogen hoch in die Luft.
    Virginia Dare schloss die Augen.
    Die Pfeile fielen sirrend herunter.
    Die Aura der Amerikanerin brannte heller und immer heller, bis sie einem lodernden grünen Leuchtfeuer glich. Dees Aura leuchtete in einem hässlichen Gelbton und ließ groteske Schatten über den Boden tanzen. Mit einem Ruck öffnete Virginia die Augen, als sie Johns Händedruck spürte.
    »Jetzt«, flüsterte er.
    Virginia atmete einen gewaltigen Strom Luft aus. Es klang wie ein Bellen.
    Und die Pfeile blieben über der erschrockenen Menge in der Luft stehen, als hätte sich eine Decke dazwischengeschoben.
    In der Menge und auch entlang der Gefängnismauern wurde es mucksmäuschenstill.
    Dann drehte sich der Wind und die vielen hundert Pfeile drehten sich mit und zeigten plötzlich in die entgegengesetzte Richtung. Mit dem nächsten Windstoß sirrten sie in die dicht an dicht stehenden Reihen der bewaffneten Krieger vor der Gefängnismauer und mähten sie nieder. Rüstungen und Waffen klirrten.
    Von der Mauer aus beobachtete Aten, wie die Wachen unter ihm zusammenbrachen. Er nickte. »Ich bin froh, dass mir dieser Anblick noch vergönnt war. Was hast du jetzt vor, Ard-Greimne? Wie es aussieht, sind drei Viertel deiner Truppen tot und ich bin mir nicht sicher, ob die anderen noch große Lust zum Kämpfen haben. Und soll ich dir etwas sagen? Ich glaube, es war ein Mensch, der dir das angetan hat.« Er wies mit dem Kinn auf die Sonnenpyramide, auf der jetzt überall Feuer brannten. »Wohin willst du gehen?«
    »Ich werde überleben«, schnarrte der Ältere, »im Gegensatz zu dir.« Damit legte er Aten die Hand auf den Rücken und stieß ihn von der Mauer.
    So schnell wie nie zuvor rannte Scathach über den Platz zur Mauer. Die Anpu direkt vor ihr zuckten zusammen und griffen nach ihren Waffen. Offenbar trauten sie ihren Augen nicht – eine junge Frau, die sie im Alleingang angriff.
    Die Schattenhafte hörte, wie über ihr zweihundert Bogensehnen einen Pfeil nach dem anderen losschickten und die Pfeile sirrend einen weiten Bogen beschrieben. Dann spürte sie die Welle der nach Salbei und Schwefel riechenden Auren. Das Sirren hörte mit einem Schlag auf. Als die Pfeile erneut zu pfeifen begannen, ließ Scathach sich fallen und rollte über den Boden. Wie ein schwarzer, waagerechter Regen zischten sie über sie hinweg und noch während die Reihen der Anpu und anderer Hybridwesen unter dem tödlichen Angriff fielen, war

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