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Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)

Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)

Titel: Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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sie wieder auf den Beinen.
    Dann sah sie Aten von der Mauer fallen. Sie wusste, dass ihr Vater ihn hinuntergestoßen hatte und dass alles, was sie über ihn gehört hatte, stimmte.
    Und dann übernahmen wie in jeder Schlacht ihre geschärften Sinne das Kommando. Es war, als würde die Welt um sie herum langsamer, während sie sich weiter in ihrem normalen Tempo bewegte.
    Aten fiel …
    … und fiel …
    … und fiel …
    Sie sah, dass er die Augen geschlossen hatte und ganz ruhig wirkte.
    Scathach sprang und kletterte über zusammengebrochene Anpu hinweg, ihre Füße berührten kaum den Boden. Dann stieß sie sich ab, warf sich in der Luft herum und vollführte im Sprung eine halbe Umdrehung.
    Und fing ihn auf.

KAPITEL SIEBENUNDSECHZIG
    X olotl hockte auf einer niedrigen Mauer und beobachtete, wie die Anpu auf die Ruine zustürmten. Die Monster mit Schakalkopf blieben stumm bis zum letzten Moment. Erst direkt vor dem Angriff heulten sie los. Ihr Geheul war so entsetzlich, dass ihre Feinde oft schon allein deshalb erstarrten oder die Flucht ergriffen. Dass es diese Wirkung auch auf Flamel und seine Gefährten haben würde, bezweifelte Xolotl allerdings. Er öffnete seine Hundeschnauze und grinste. Sie konnten sich nirgendwo hinflüchten.
    Den Anpu folgten die monokeratischen Einhörner. Die hatte er selbst ausgewählt. Xolotl liebte Einhörner. Allerdings nicht die zartgliedrigen weißen Tiere, die den Humani so gut gefielen. Seine Spezies kam aus Indien, hatte zwar auch weiße Körper und Beine, aber blutrote Köpfe. Aus der Mitte der Stirn wuchs das gefährliche, weit über einen Meter lange, spiralig gedrehte, dreifarbige Horn. Monokeratas spießten ihr Opfer auf, legten dann den Kopf in den Nacken, damit es am Horn entlang nach unten rutschte und sie es fressen konnten.
    Der skelettierte Ältere drehte sich um und schaute mit zusammengekniffenen Augen den Weg hinunter. Im Nebel konnte er die Umrisse der Riesenkrabbe gerade eben ausmachen. Sie hatte Probleme, mit ihren spindeldürren Beinen auf den schlüpfrigen Steinen Halt zu finden, doch mit den gewaltigen Scheren gelang es ihr, sich an Mauern festzuhalten und vorwärtszuziehen.
    Xolotl rieb sich die Hände. Seine Knochen klapperten und schlugen aneinander. Er hätte gern etwas gegessen, während er sich das Spektakel anschaute. Also sprang er von der Mauer und ging ein Stück den Weg hinunter in der Hoffnung, etwas zum Knabbern zu finden, während er auf das große Ereignis wartete.
    Odin stellte sich neben Hel in die Tür des Wärterhauses. »Ich erinnere mich noch gut an meine letzte Begegnung mit Anpu«, sagte er.
    Hel nickte. »Auf Danu Talis. Den Tag werde ich nie vergessen!« Ihre dunklen Augen glänzten bei der Erinnerung daran. »Damals war ich fast schön.«
    »Du bist immer noch schön, meine liebe Nichte«, erwiderte er leise. »Und jetzt stell dich hinter mich.«
    »Warum?«
    Odins Hand ging zu der Metallklappe über seinem rechten Auge. »Die Anpu werden diese Mauern durchbrechen«, antwortete er in einer kehligen Sprache, die nie zuvor auf der Erde gesprochen worden war. »Die unsterblichen Menschen werden fallen, bevor sie die Urspinne wecken können, und das alles wird umsonst gewesen sein.« Aus seinen Fingerspitzen strömten graue, nach Ozon riechende Aurafäden. »Aber ich kann ihnen ein wenig Zeit verschaffen.«
    Die Anpu waren inzwischen so nah, dass die Älteren den Speichel auf ihren Reißzähnen glitzern sahen und die Wassertröpfchen, die sich im Nebel bildeten und über ihre Rüstungen aus Metall und Keramik rannen.
    »Gleich schreien sie«, prophezeite Odin leise. »Billy und Black Hawk und wahrscheinlich auch Machiavelli und Nicholas wird das Geheul lähmen und sie werden fallen.«
    »Die Frau wird nicht fallen, genauso wenig wie Mars«, erwiderte Hel. »Und wir auch nicht.«
    »Nein. Wir werden nicht fallen. Aber es wird uns auch nicht gelingen, sie aufzuhalten. Nicht mit Waffen …«
    Hel streckte ihre Klauenhand aus. Odin betrachtete sie, dann schaute er in ihre wässrigen schwarzen Augen. »Bist du sicher?«
    »Meine Welt wurde ausgelöscht. Den Yggdrasill – auch deinen Yggdrasill – gibt es nicht mehr. Wohin soll ich gehen? Was soll ich tun?«, fragte sie.
    Odin nickte verständnisvoll. »Ich bin in diese Welt gekommen, um meine geliebte Hekate zu rächen. Ich habe Dee Rache geschworen, aber vielleicht können wir einen größeren Sieg davontragen.« Er nahm Hels Hand und schob seine Finger zwischen ihre.
    Der reine Geruch

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