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Die geheimnisvolle Diebesbande

Die geheimnisvolle Diebesbande

Titel: Die geheimnisvolle Diebesbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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gewohnt energischen Art. „Tina, sei so lieb und hol noch ein Gedeck aus der Küche.“
    „Gern.“
    „Nun dann... also schön, ich bin so frei. Das ist wirklich ganz reizend von Ihnen, meine Liebe!“
    Frau Wohlgemut ließ sich ein Stück Torte auf den Teller legen, versenkte fünf Stück Zucker in ihrem Tee und füllte die Tasse bis zum Rand mit Sahne auf, dann stürzte sie sich mit unverhohlenem Appetit auf die Torte. Tobbi sah es mit Besorgnis.
    „Köstlich, ganz köstlich“, lobte Frau Wohlgemut die Torte und schielte zum Orangenkuchen hinüber. „Und das alles habt ihr gebacken?“
    „Von uns ist der andere Kuchen dort“, berichtigte Tina. „Diesen hat Frau Neumann gebacken.“
    „Ihre Verwandten?“ erkundigte sich Frau Wohlgemut, zu Lisa Hofer gewandt.
    „Meine Nachbarn und meine besten Freunde“, antwortete Frau Hofer gutgelaunt. „Verzeihung, ich vergaß sie vorzustellen. Tina und Tobbi Greiling und ihre Freundin Tini Paulsen. Mit meiner lieben Freundin Ilse Neumann haben Sie sich gewiß bereits bekanntgemacht, wir kennen uns seit unserer Kindheit.“
    „Und immer noch unzertrennlich, wunderbar!“ schwärmte Frau Wohlgemut und nahm sich geschickt das dickste Stück Orangenkuchen vom Teller.
    Blöde Ziege, warum sagt sie nicht endlich, was sie hier will! dachte Tini. Sie macht sich hier breit, als wäre sie von Anfang an eingeladen gewesen!
    Frau Hofer schien ein ähnlicher Gedanke gekommen zu sein.
    „Nun, meine Liebe, was führt Sie zu mir? Meine Freundin sagte vorhin, Sie hätten ein Anliegen?“
    „Nun ja... hm, das ist richtig... oh, dürfte ich noch um eine Tasse Tee bitten? Danke schön. Ja, ich muß da etwas weiter ausholen, muß Ihnen erklären, Verehrteste... also, wie ich schon sagte, ich bin Erste Vorsitzende eines Altenclubs, in dem sich ein paar Frauen zusammengefunden haben, die — seit Jahren verwitwet — nach ein wenig Abwechslung und Erfüllung in ihrem Lebensabend suchten.“
    „Nur Frauen?“ unterbrach Frau Hofer ihren Gast erstaunt. „Ja, wir sind nur Damen“, sagte Frau Wohlgemut ein wenig geziert.
    „Ist das nicht gräßlich langweilig?“
    „O nein, nein!“ Frau Wohlgemuts runde Bäckchen erglühten vor Eifer. „Ganz und gar nicht! Wir haben eine Menge Abwechslung. Unsere Clubabende, Reisen, Wanderungen, Museums- und Theaterbesuche, Bridge-Abende und dergleichen mehr. Das allerdings ist nur eine Seite unseres Clublebens. Die andere umfaßt mehr karitative Unternehmungen. Wir bemühen uns, den alten Menschen in unserem Ort ein wenig Abwechslung zu bieten. Vielleicht haben Sie schon davon gehört...“
    „Ich habe etwas darüber gelesen!“ warf Tobbi ein. „Gerade heute! Veranstalten Sie nicht demnächst einen bunten Nachmittag, an dem ein Zauberkünstler auftritt?“
    „Stimmt. Wir bemühen uns, bei jeder dieser Zusammenkünfte ein kleines Programm zusammenzustellen, in dessen Mittelpunkt eine besondere Attraktion steht. Unsere alten Leute sollen aus dem Einerlei ihres Heimlebens herausgerissen werden und Kontakt mit dem Leben draußen bekommen. Wir bieten ihnen die Möglichkeit zu singen und zu musizieren, etwas vorzutragen oder vorzulesen, wir veranstalten Handarbeitswettbewerbe und Spielturniere. Ganz besonders beliebt sind unsere Tanzveranstaltungen. Sie glauben ja nicht, wie die Leute aufblühen, wenn man ihnen Gelegenheit gibt, ein wenig aus sich herauszugehen!“
    Frau Wohlgemut legte, während sie sprach, die Hände abwechselnd wie zum Gebet erhoben ineinander, dann wieder drückte sie die Rechte aufs Herz. Sie hätte Pastor werden sollen, dachte Tini. Ihre Stimme klingt wie geölt.
    „Sehr schön, sehr schön“, sagte Frau Hofer und eine Falte auf ihrer Stirn verriet leichte Ungeduld. „Und dieses Anliegen, von dem Sie sprachen...“
    „Darauf wollte ich gerade kommen! In einigen Tagen haben wir eine Abendveranstaltung für einen erlesenen kleinen Kreis — nur gebildete Leute, Sie verstehen — und da kam mir der Gedanke, ob Sie, verehrte Meisterin, nicht Lust hätten, uns ein wenig mit Ihrer Kunst zu erfreuen. Wir haben, so sagte ich zu meinen Freundinnen, eine so große Künstlerin unter den Einwohnern unseres Ortes, es ist doch eigentlich ein Jammer, daß man diese schöne, diese wahrhaft göttliche Stimme nicht mehr zu hören bekommen soll!“
    Ekelhaft, wie sie Frau Hofer pfundweise Honig ums Maul schmiert, dachte Tina. Aber Frau Hofer hörte diese Lobeshymnen offensichtlich nicht ungern. Sie wehrte ein wenig geziert ab, murmelte etwas

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