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Die Geisel des Chinesen: Erotischer Roman (German Edition)

Die Geisel des Chinesen: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Die Geisel des Chinesen: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Paul
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    Seine Wärme und seine Umarmung trösteten Lizzie. Sein Atem strich über ihren Kopf, und die Geborgenheit, die er ihr bot, half ihr, neuen Mut zu fassen.
    „Wir finden deinen Bruder. Ich schwöre es dir!“
    Lizzie sah in seine schwarzen Augen und erkannte die Entschlossenheit darin.
    „Danke“, flüsterte sie.
    Er beugte sich über sie und küsste sie zärtlich. Sie drängte sich enger an ihn, ließ seine Stärke auf sich wirken. Spürte seine Muskeln, seine warme Haut, seinen Herzschlag. Seine Zunge glitt in ihren Mund, umtänzelte die ihre vorsichtig, erforschte ihre Mundhöhle mit einer Gründlichkeit, als wäre dies ihr erster Kuss. Seine Hände umfassten ihre Taille.
    Schließlich löste er sich von ihr und sah sie aufmerksam an.
    „Besser?“
    Lizzie bejahte. „Wir finden sie, ja?“
    Cai drückte ihre Hand. „Das tun wir“, versprach er.
    Die Luft wurde unangenehm stickig hinter dem Vorhang.
    Cai lächelte sie an. „Wir sollten hier raus. Ich werde in die Küche gehen und mit den Dienern sprechen. Und du solltest dich zu deinen englischen Ladys gesellen.“
    Lizzie nickte und fuhr sich ein letztes Mal über das Gesicht. Cai küsste sie zum Abschied und verschwand im Dienstbotentrakt.
    Lizzie trat hinter dem Vorhang hervor und lief zur Treppe nach oben. Am Fuß der Stufen blieb sie stehen und schnupperte. Der Geruch eines penetrant süßen Rasierwassers lag in der Luft. Ein widerwärtig vertrauter Duft nach überreifen Früchten. Der Eindruck schwand, dennoch fröstelte Lizzie.
    Sie betrat den Salon und grüßte die Anwesenden. Rosalind und Lady Enderly saßen auf der Chaiselongue, Mrs. Potter auf einem Sessel am Fenster, und hinter ihr stand Alec Montgomery.
    „Mrs. Reardon, was für eine freudige Überraschung, dass Ihr doch noch rechtzeitig von Eurem Spaziergang zurückgekehrt seid!“, flötete Lady Enderly.
    Lizzie lächelte und trat näher.
    Die Lady erhob sich. „Ich möchte Euch meinen Neffen vorstellen.“
    Sie fühlte, wie jemand hinter sie trat. Der Geruch erinnerte sie wirklich fatal an faulendes Obst. Ihr Herz begann zu rasen, und Übelkeit legte sich auf Gaumen und Zunge.
     

Kapitel 12
     
    „Ich hasse es, eine Frau zu sein!
    Heiraten, Kinder kriegen und nichts zu melden haben.
    Das soll mich glücklich machen?
    Ich wünschte, ich wäre als Mann geboren!“
    Lizzie an ihren Bruder Jack, kurz bevor sie ihren ersten Heiratsantrag ablehnt
     
    „Mrs. Reardon?“
    Die ölige Stimme würde sie auch noch in hundert Jahren wiedererkennen. Ihr Entsetzen niederringend, drehte sie sich um und sah ihrem schlimmsten Albtraum ins grinsende Gesicht. „Mr. Quigley.“
    Lady Enderly klatschte in die Hände. „Nein, Ihr kennt meinen Neffen? Wie wundervoll!“
    Barnaby Quigley war um die Hüften herum etwas rundlicher geworden, seit Lizzie ihn das letzte Mal gesehen hatte. Doch der kalte Ausdruck seiner Augen war derselbe geblieben. Er taxierte Lizzie unverschämt von unten bis oben.
    „Mrs. Fanning, ist Euch bewusst, wem Ihr Eure Gastfreundschaft gewährt? Vor wenigen Minuten wurde ich Zeuge, wie sich Eure vielgepriesene Mrs. Reardon promiskuitiv mit einem Schlitzauge vergnügte. Zudem ist die junge Dame keine Witwe, wie sie Euch Glauben machte.“
    Die anwesenden Damen keuchten entsetzt.
    „Ihr müsst Euch täuschen, Mr. Quigley“, sagte Mrs. Porter, die als Erste ihre Worte wiederfand.
    Barnaby Quigley grinste Lizzie boshaft an. Eiseskälte stach in ihre Haut. Schlimm genug, dabei ertappt zu werden, aber vor allen bloßgestellt zu werden, war eine Katastrophe. Rosalind warf Alec einen kurzen Blick zu. Verstört fragte sich Lizzie, was die beiden vorhaben mochten.
    „Mr. Quigley, ich verbiete Euch, eine liebe Freundin derart in Misskredit zu bringen!“
    Quigley hob entschuldigend die Arme. „Verzeiht mir, dass ich diesen wunderschönen Nachmittag zerstöre, doch ich kann nicht zulassen, dass Ihr nicht wisst, was für einer liederlichen Person Ihr in Eurem Haus Schutz und Obdach gewährt!“
    Alec trat mit festem Schritt neben Lizzie und umfasste ihren Arm.
    „Nun ist es also heraus.“ Er starrte Lizzie an. „Meine Liebe, Zeit zu gestehen.“
    Entsetzt sah Lizzie ihn an. Was sollte das? Hatte er vergessen, dass sie es gewesen war, die ihn und Rosalind vor Major Fanning gedeckt hatte? Ein Rauschen stieg in Lizzies Ohren, und einen kurzen Moment lang wurde ihr schwarz vor Augen. Ihre Knie drohten nachzugeben. Alec stützte sie. Er hob ihre Hand an seine Lippen und sah zu den Ladys im

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