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Die Geisel des Chinesen: Erotischer Roman (German Edition)

Die Geisel des Chinesen: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Die Geisel des Chinesen: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Paul
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alleine war. Obwohl sie versuchte, es ihm nicht zu zeigen,  schien er zu wissen, wie sehr sie Quigleys Anwesenheit in Hongkong beunruhigte.
    Cai kam in den Salon, wo Lizzie saß und stickte. Erleichtert legte sie den Stickrahmen beiseite und sah Cai an.
    „Gibt es Neuigkeiten?“
    Cai lächelte geheimnisvoll. „Komm mit, ich habe eine Überraschung für dich!“
    Stirnrunzelnd folgte sie ihm in den Dienstbotentrakt. Einen verrückten Moment lang hoffte sie, Cai hätte ihren Bruder und seine Familie befreit.
    Die Dienerschaft in der Küche achtete nicht weiter auf Lizzie und Cai. Er führte sie bis zum Ende des Raumes, wo ein großer, rohgezimmerter Tisch mit ebensolchen Stühlen stand. Auf einem saß ein kleiner, segelohriger Mann. Er hörte die beiden, denn er drehte sich um.
    „Bonnet!“, jubelte Lizzie und umarmte den ehemaligen Schiffskoch so stürmisch, wie es ihr zur Gewohnheit geworden war, wenn sie den raubeinigen Seemann wiedersah.
    „Na, na, na, Mädchen, nicht so wild, du machst mich ja kaputt“, brummte der Mann und gab sich übelgelaunt. Seine Augen blitzten jedoch vergnügt.
    „Was führt dich hierher?“
    „Dachtest wohl, ich lasse euch einfach so aus Schanghai abhauen, was?“, meinte Bonnet augenzwinkernd. „Ich bin mit dem nächsten Frachtschiff hergetuckert. Hat mich Überwindung gekostet, meine kleine China-Lady zurückzulassen. Aber ich sagte mir: Bonnet, alter Seebär, die kleine Lizzie wird deine Hilfe benötigen.“ Er nickte Cai zu. „Davon abgesehen hat mich Xiao Chiao-Ho gebeten, so bald wie möglich nachzukommen. Hat ein paar Tage gedauert, bis ich euch fand. Hatte verfluchte Schwierigkeiten bei der Suche. Konnte nicht ahnen, dass du Chiao-Ho als deinen Diener ausgibst.“
    „Ach Bonnet, ich freue mich so, dass du da bist!“
    Er grinste von Ohr zu Ohr. „Tut gut, dich zu sehen, Mädchen.“
    Er wandte sich an Cai. „Wegen der Sache, die wir besprachen: Ich behalte das im Auge.“ Bonnet erhob sich. „Werd’ mich jetzt vom Acker machen.“ Er tätschelte Lizzies Wange vertraulich. „Pass auf dich auf, Mädchen!“
    „Reicht das Geld?“, fragte Cai, als Bonnet am Gehen war.
    „Ihr entlohnt mich mehr als großzügig, Xiao Chiao-Ho!“, gab er über die Schulter zur Antwort, ehe er durch den Dienstboteneingang verschwand.
    „Was meinte er damit? Welche Sache?“ Lizzie runzelte die Stirn.
    Cai wirkte grimmig. „Quigley. Er hat im Hafen versucht, Leute anzuheuern, die dich zurück nach England verschleppen sollten.“
    Lizzie schluckte. Das Gefühl der Panik und Hilflosigkeit überfiel sie mit Wucht. Ihr Bruder in Händen eines chinesischen Banditenchefs, sie entführt und geschändet von Quigley. Schlimmer könnte kein griechisches Drama enden.
    „Und weiter?“
    „Er hat niemanden gefunden. Die Triade lässt keine Konkurrenz zu.“
    Lizzie hob ihre Hand an den Hals. „Soll mich das jetzt beruhigen?“ Die Luft gelangte nur mühsam in ihre Lungen.
    Cai betrachtete sie schweigend. „Du könntest ein Messer am Körper tragen. Um dich zu schützen, falls ich nicht in der Nähe bin.“ Er legte seine Hand auf die ihre. „Ich wollte Bonnet hier haben, damit wir beide auf dich aufpassen können. Du hast nichts zu befürchten. Ich verspreche es dir.“
    Lizzie nickte.
    Ein chinesisches Hausmädchen trat an den Tisch. „Madam, Colonel Montgomery wünscht, Euch zu sprechen.“
    Die Unterbrechung kam zur rechten Zeit.
    Lizzie straffte sich und ordnete ihre Gedanken. Sie erhob sich.
    „Wo ist er?“ Stirnrunzelnd ordnete sie ihre Röcke.
    „Im Salon, Madam.“ Das Mädchen knickste und ging wieder.
    Lizzie sah zu Cai.
    „Geh nur, ich will das glückliche Paar nicht stören.“ Seine Miene verdüsterte sich. Zwar hatte er wegen der Scheinverlobung nichts gesagt, doch Lizzie ahnte, dass er eifersüchtig war.
    Sie rollte mit den Augen. „Komm mit.“
    „Als ob ich mich aufhalten lassen würde!“
     
    Alec blickte vom Fenster auf den Garten hinaus, als Cai und Lizzie eintraten.
    „Lizzie, welch ein Vergnügen, Euch wiederzusehen.“ Er nahm Lizzies Hand zum Kuss. Dann verneigte er sich vor Cai.
    „Das Mädchen richtete mir aus, Ihr wolltet mich sprechen?“ Lizzie ließ sich graziös auf einem Sessel nieder.
    Alec nickte und reichte Lizzie einen Brief.
    „Was ist das?“, fragte sie neugierig.
    „Eine fingierte Einladung von Major Fanning, aufgrund derer Ihr ihn auf seinem Landsitz besuchen werdet – wenn Ihr denn wollt.“
    Fragend sah Lizzie auf. „Ihr sagtet

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