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Die Geisel von Zir

Titel: Die Geisel von Zir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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ist, allein in einer fremden Stadt, und wo er kein Wort von der Sprache kann … Aber nun los, Leute, zurück zum Schiff! Und bleibt mir schön zusammen, hört ihr?«
    Reith warf noch einen letzten Blick zurück auf die Arena, in die gerade der nächste Wettkämpfer einritt, doch dann bog die Kutsche auch schon um die Ecke und außer Sichtweite des Shánenesb. Niemand versuchte sie am Wegfahren zu hindern. Der Richter, dachte Reith, ist wahrscheinlich stocksauer, aber die Bullen sind bestimmt froh, uns von hinten zu sehen, und machen drei Kreuze, dass diese verrückten Außerkrishnanischen endlich weg sind, ehe einer von ihnen wieder irgendwelchen Blödsinn anstellt.
     
    Eine halbe Krishnastunde später stiegen Reiths Leute aus den Kutschen und gingen an Bord der Sárbez. Reith zahlte gerade die Kutscher aus, als ein neuer Tumult seine Aufmerksamkeit auf sich zog.
    Am Ende des Kais tauchte Otto Schwerin auf, im Schweinsgalopp. Hinter ihm bog, das blanke Schwert in der Hand, ein großgewachsener gutaussehender Krishnaner mit silbernem Brustpanzer in den Kai ein, gefolgt von zwei weiteren ebenfalls bewaffneten Krishnanern.
    Schwerin polterte keuchend über den Kai. Die Kamera baumelte ihm an ihrem Schulterriemen vor dem Bauch. »Hilfe!« japste er atemlos und verkrümelte sich hinter Reiths Schultern. »Retten Sie mich!« In seiner Panik krallte er sich so ungestüm in Reiths Jacke fest, dass dieser fast hintüberkippte.
    »Aus dem Weg!« brüllte der schwertschwingende Krishnaner auf Englisch. Gleichzeitig versuchte er, um Reith herumzulaufen, um an Schwerin heranzukommen. Dieser jedoch wetzte im Kreis um Reith herum, wobei er sich weiter an der Jacke festklammerte, seinen Reiseleiter quasi als Schutzschild benutzend. Als ein Stoß des Krishnaners haarscharf an Reiths Rippen vorbeiging, zückte er sein eigenes Schwert und schlug die Klinge des Krishnaners zur Seite.
    »Oh, du willst also auch kämpfen?« zischte der Krishnaner.
    Er holte zu einem gewaltigen Rückhandschlag gegen Reiths Hals aus. Reith parierte ihn mit Mühe. Behindert durch den dicken Schwerin, der ihm wie ein Sack am Rücken hing, konnte er nur mit größter Mühe die rasch aufeinander folgenden Hiebe und Stöße des Krishnaners abwehren.
    Jetzt waren auch die anderen Verfolger heran. Zwei hatten Schwerter, der dritte eine Hellebarde, ein vierter mit einer Armbrust war auch schon in Sicht. Angesichts dieser Übermacht wich Reith immer weiter zurück, bis er schließlich am äußersten Rand des Piers stand. Jetzt konnte ihn nur noch ein Sprung in das ölige, von Abfällen übersäte Wasser des Hafenbeckens retten.
    Der Krishnaner mit dem silbernen Brustpanzer hielt schwer atmend in seinem Angriff inne. Der Armbrustschütze legte auf Reith an und schrie auf Gozashtando: »Lasst Euer Schwert fallen!«
    Reith gehorchte. Bevor der mit dem silbernen Brustpanzer erneut angreifen konnte, schrie Reith: »Sind Sie nicht Prinz Ferrian?«
    »Und wenn?«
    »Dann wird Eure Hoheit sicherlich die Güte besitzen, mich darüber aufzuklären, worum zum Teufel es hier eigentlich geht!«
    »Dieser Erdenwicht, der da hinter Ihnen kauert, hat mein Schiff fotografiert, obwohl Ihre Leute ausdrücklich davor gewarnt wurden.«
    »Stimmt das, Otto?« fragte Reith.
    »N-nun, es w-war bloß ein einziges kleines B-bild …«
    »Sagen Sie, Hoheit, geben Sie sich damit zufrieden, wenn er Ihnen den Film herausgibt? Dann kann Ihnen kein Schaden mehr entstehen.«
    Ferrian ließ sich Zeit mit der Antwort. Der Armbrustschütze hielt seine Waffe noch immer auf Reiths Bauch gerichtet. Schließlich sagte der Prinz: »Nun gut, meinetwegen, obwohl ich den Burschen nach wie vor für einen Spitzel dieser verdammten Imperialisten in Novorecife halte. Aber mit welcher von seinen Kameras hat der Kerl das Foto gemacht? Nein, nein, Sie brauchen sich nicht die Mühe zu machen, ihn zu fragen. Er würde sowieso lügen, um sein Bild von meinem Schiff zu retten, damit er es später an Abreu verkaufen kann. Nehmen Sie aus allen Apparaten die Filme heraus!«
    »Donnerwetter!« zeterte Schwerin. »Dann sind ja alle Bilder verdorben, die ich in Reshir gemacht habe!«
    »Tut mir leid«, sagte Reith, »aber das hätten Sie sich vorher überlegen sollen. Geben Sie schon die Filme raus, sonst liefere ich Sie an diese Leute aus.«
    Schwerin jaulte gepeinigt auf, aber Reith ließ sich nicht erweichen. Eine nach der anderen wurden seine drei Kameras geöffnet und die Filme herausgerissen. Prinz Ferrian steckte

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