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Die Geister, die mich riefen: Deutschlands bekanntester Spukforscher erzählt (German Edition)

Die Geister, die mich riefen: Deutschlands bekanntester Spukforscher erzählt (German Edition)

Titel: Die Geister, die mich riefen: Deutschlands bekanntester Spukforscher erzählt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Wagner , Walter von Lucadou
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Deutschland leben, und der Anzahl der Babys, die pro Jahr auf die Welt kommen. Das ist statistisch gesichert und wurde zum Beispiel 2004 von Thomas Höfer vom Bundesinstitut für Risikoforschung in Berlin in einer Studie nachgewiesen. Es gibt also einen zahlenmäßigen Zusammenhang, den man nicht unmittelbar erklären kann. Diese Korrelation hat nichts mit der räumlichen Entfernung von Babys und Störchen zu tun, und sie hängt auch nicht mit dem Zeitpunkt der Messung zusammen. Raum und Zeit scheinen in diesem Fall egal zu sein.
    Also: Es gibt Korrelationen, die einen kausalen Zusammenhang wiedergeben, und Korrelationen, die keinen kausalen Zusammenhang wiedergeben. Und es gibt eine Form der Korrelation, wie wir von Einstein, Rosen und Podolsky gelernt haben: die Verschränkung, beziehungsweise die Verschränkungskorrelation. Einstein und seine beiden Forschungsassistenten berichten von Quantenteilchen, die sich gegenläufig verhalten. Verändert man das System, in dem sich das eine Teilchen befindet (zum Beispiel indem man eine Eigenschaft des Teilchens misst), dann verändert sich auch das andere Teilchen, weil sich das Gesamtsystem verändert. Räumliche und zeitliche Distanzen spielen dabei keine Rolle. Die beiden Teilchen befinden sich also in einem geschlossenen System, für das eine Symmetriebedingung gilt. Die Änderung des anderen Teilchens kann nicht als kausaler Prozess dargestellt werden.
    Viel wichtiger als das Zustandekommen dieser merkwürdigen Verschränkung von psycho-physikalischen Systemen, über das noch viel geforscht werden muss, ist allerdings die Eigenschaft von Verschränkungskorrelationen, die sich in einem zweiten grundlegenden Satz ausdrückt: »Verschränkungskorrelationen können nicht zur Übertragung von Signalen oder kausalen Wirkungen verwendet werden – Jeder Versuch, dieses zu tun, verändert die Korrelation auf nicht vorhersagbare Weise oder bringt sie zum Verschwinden.« Verschränkungszusammenhänge sind »flüchtig«, wie das berühmte Grinsen der Katze aus Alice im Wunderland , welches noch übrig blieb, nachdem die Katze bereits verschwunden war. Auf die »Verwertung« von paranormalen Phänomenen angewendet, heißt das allerdings klipp und klar: In dem Moment, in dem man sich darauf verlassen will, funktioniert es nicht – oder es geschieht etwas anderes. Das heißt nicht, dass es keine »paranormalen Phänomene« geben kann. Es heißt nur, dass man sich nicht auf sie verlassen kann. Man kann sie nicht nutzen. Interessanterweise kann man ausgerechnet diese scheinbar negative Aussage experimentell relativ einfach überprüfen. Die Zusammenfassung aller bisher durchgeführten Experimente (man spricht dabei von einer »Metaanalyse«) mit Schmidtmaschinen (die ich oben beschrieben habe) ergab eine so fantastisch genaue Übereinstimmung mit unserem Modell, wie man es in der Psychologie selten erlebt. 46
    »Und was wollen Sie damit sagen?«, fragt mich jetzt die Frau am Telefon etwas verunsichert, als ich ihr die Parallele zwischen der Quantenphysik und der Parapsychologie und deren experimenteller Bestätigung zu erklären versucht habe.
    »Dass die Natur offenbar nicht nur durch kausale Korrelationen bestimmt ist! Nicht alle Ereignisse, die wir sehen und erleben, stehen in ursächlichem Zusammenhang. Es gibt da noch das System der Verschränkung, das wir in der Parapsychologie Verschränkungskorrelation nennen, das vielleicht gleichberechtigt neben der Kausalität unsere Welt erklärt.«
    »Und den Spuk auch?«, fragt die Frau.
    »Den auch. Und die Liebe auch«, sage ich.
    »Wie bitte?«, fragt sie erstaunt.
    »Wer verliebt ist, erlebt so etwas wie organisatorische Geschlossenheit. Wer liebt, fühlt sich eins mit dem anderen, kann aber nicht beschreiben, warum. Ich behaupte, dass Liebe nichts anderes ist als die Folge einer Verschränkung.«
    Liebe ist nach aller Erfahrung nicht zugänglich für Kausalität. Wenn eine Liebe in der Krise ist und ein Partner will mit Geschenken beweisen, dass er den anderen doch noch liebt, so geht das meist schief. Geschenke sind dann der Versuch, etwas kausal zu belegen, was nicht kausal belegt werden kann. Und das hat die Liebe mit dem Spuk gemein: Weder dem Spuk noch der Liebe kann man auf der Suche nach einer Erklärung mit kausalen Systemen beikommen. Mit dem Spuk ist es wie mit der Liebe: Es passiert, oder es passiert eben nicht. Man kann Spuk nicht durch eine Handlung heraufbeschwören. Die Verschränkung ist nicht nutzbar wie ein

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