Die Geliebte des griechischen Reeders
feststellen wirst.â
âEtwas netter hättest du dich schon ausdrücken könnenâ, bemerkte Lindy spöttisch und betrachtete ihn. Sein dunkles Haar glänzte in der Sonne, und die Goldpünktchen in seinen Augen funkelten. In diesem Augenblick sehnte sie sich mit jeder Faser ihres Herzens nach ihm.
âIch stehe immer noch unter Schockâ, gestand Atreus. âAber das wird sich geben. Das Baby wird alles ändern.â
Seine Offenheit gefiel Lindy, obwohl sie wehtat. Sie wusste nicht, was sie von ihm erwarten konnte. Dass er sich so schnell damit abgefunden hatte, Vater zu werden, übertraf all ihre Erwartungen, aber ihr war klar, dass sich damit seine ganze Welt ändern würde. Er wollte am Leben ihres Kindes teilnehmen. Und er hatte gesagt, er könne Krista jetzt nicht mehr heiraten â¦
Weil seine schöne Freundin keinen Ehemann akzeptieren würde, der ein uneheliches Kind hatte? Wie war Atreus wirklich zumute? Liebte er Krista? Würden die beiden ihre Beziehung fortsetzen, auch wenn sie nicht heirateten?
Endlose Fragen quälten Lindy, obwohl diese Dinge sie eigentlich nichts angingen. Doch sie liebte Atreus immer noch und musste erst lernen, auf Abstand zu ihm zu gehen â seelisch und körperlich.
8. KAPITEL
Zwei Tage später begleitete ein Dienstmädchen Atreus aus Kristas Apartment. Seine Miene war grimmig beherrscht, er war wütend auf alle und alles, vor allem auf sich selbst. Die ganze Welt konnte ihm gestohlen bleiben. In dieser Stimmung sollte er sich bei Lindy besser nicht blicken lassen. Er holte sein Handy hervor und verschob den Besuch bei ihr auf den nächsten Morgen.
âGeht es dir gut?â, fragte sie vorsichtig. Sein Ton verriet ihr, dass er missgestimmt war.
Die Frage brachte ihn nur noch mehr auf. âNatürlich. Tut mir leid, dass ich unsere Aussprache in letzter Minute absagen muss.â
Lindys Wangen brannten, sie war enttäuscht, gab sich jedoch betont locker. âKein Problem.â
Prüfend blickte sie in den Dielenspiegel. Ihr Haar und das Make-up waren tadellos, und das neue Kleid überspielte ihren dicken Bauch so gut es ging.
Warum tust du dir das alles überhaupt an? regte sich eine innere Stimme.
Lindy kehrte ins Wohnzimmer zurück, wo die Reste eines leichten Mittagessens noch auf dem Tisch standen. Resigniert teilte sie ihrer wartenden gertenschlanken Freundin mit: âAtreus hat soeben abgesagt.â
âAch du meine Güte â¦â Prinzessin Elinor von Quaram strich ihrem Jüngsten eine Strähne aus der Stirn. Tarif, ein süÃer Frechdachs, der das dunkle Haar und die hellen Augen seiner Mutter geerbt hatte, wandte sich wieder seinem Spielzeug zu. âWie schade.â
âDas passt irgendwie nicht zu ihm. Ihm muss etwas Wichtiges dazwischengekommen sein.â Lindy verfolgte, wie Elinors Ãltester Sami und ihre Tochter Mariyah mit ihrem groÃgewachsenen, athletischen Vater auf der Koppel einen Drachen steigen lieÃen. âAber es ist mir egalâ, fuhr sie schulterzuckend fort. âIch bin zur Vernunft gekommen. Atreus bedeutet mir nichts mehr.â
Elinor musterte sie zweifelnd.
âNein, wirklich ⦠Ich bin über ihn hinwegâ, versicherte Lindy ihr.
âWenn du meinst.â Ihre Freundin lächelte nachsichtig. âAber vergiss nicht, was du in den letzten Monaten durchgemacht hast. Triff bloà keine voreiligen Entscheidungen.â
Am nächsten Morgen zwang Lindy sich, ruhig zu bleiben, während sie auf Atreusâ Ankunft wartete. Er ist der Vater meines Babys, mehr nicht, versuchte sie, sich einzureden. Na gut, er war ein toller Mann, aber inzwischen war er mit einer anderen Frau zusammen. Das Einzige, was sie noch verband, war die ungewollte Schwangerschaft.
Nervös beobachtete Lindy, wie Atreus in einem blitzenden schwarzen Bugatti Veyron vorfuhr, und zählte langsam bis zehn, ehe sie die Haustür öffnen ging.
Zu ihrer Ãberraschung überreichte Atreus ihr einen RosenstrauÃ. Die Geste berührte sie, Blumen hatte er ihr noch nie geschenkt, nicht einmal, als sie noch ein Liebespaar waren. Verwirrt bedankte Lindy sich, führte Atreus ins Wohnzimmer und lieà ihn allein, um die Rosen ins Wasser zu stellen.
Das Haus war erfüllt von Lavendelduft, doch Atreus nahm ihn kaum wahr. Rastlos ging er im Wohnzimmer auf und ab und wartete auf Lindys Rückkehr.
Wenig später erschien sie mit
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