Die Geliebte des griechischen Reeders
ohne jede Regung. âMeinen Anwalt habe ich mitgebracht. Er wartet im Hubschrauber und wird dir den entsprechenden Wortlaut diktieren.â
Erschüttert blickte Lindy ihn an. Seine Worte brachen ihr das Herz. All ihre Hoffnungen waren zerstört. Ihre Freunde hatten recht gehabt mit ihrem Rat, Atreus sofort wissen zu lassen, dass er Vater wurde, und ihn dann schleunigst zu vergessen. Doch sie hatte gewartet und geschwiegen. Ihr Zögern hatte alles nur noch schlimmer gemacht. Längst hatte er ein neues Kapitel in seinem Leben aufgeschlagen, in dem es keinen Platz für sie gab.
âDu hast also alles vorbereitet.â Sie trat einen Schritt zurück und blickte aus dem Fenster. Die Hunde schienen zu spüren, was in ihr vorging. Aufmunternd stupsten sie ihr Frauchen an, und Sausage knurrte warnend. âSchon gutâ, beruhigte sie den Vierbeiner und kraulte seinen struppigen Kopf. âMir geht es bestens.â
âLindy â¦â Atreus zögerte, ehe er weitersprach. âWenn ich jetzt nicht sofort etwas unternehme, werden die Gerüchte, die dieser Artikel losgetreten hat, immer wieder neu aufflackern.â
Ihr schoss das Blut in die Wangen, sie wirbelte herum. Doch die Bewegung war zu schnell, sie verlor das Gleichgewicht. Alles drehte sich vor ihren Augen. Halt suchend klammerte sie sich an eine Sessellehne. Ihre Beine drohten unter ihr nachzugeben.
Benommen schüttelte sie den Kopf, als Atreus zu ihr stürzte und schützend den Arm um sie legte. âAlles in Ordnung?â
âNeinâ, erwiderte sie mit bebender Stimme. âNichts ist in Ordnung.â
Der vertraute Duft seiner Haut, seines Haares lieà sie erschauern und erinnerte sie an intimste Augenblicke. Ein tiefes Verlangen durchfuhr sie, lieà ihre Brüste schwellen und eine wohlige Wärme zwischen ihren Schenkeln entstehen. Dann sah sie Krista Perris mit dem langen blonden Haar, der Modelfigur und dem Glamourlächeln vor sich â die Frau, die Atreus heiraten wollte.
Verzweifelt riss Lindy sich von ihm los und lieà sich kraftlos in den Sessel sinken.
âEs war Zeitverschwendung, mit deinem Anwalt herzukommenâ, brachte sie mühsam hervor. âIch kann dir nicht helfen.â
âDu meinst, du willst mir nicht helfen?â, bemerkte Atreus aufgebracht.
Langsam hob sie den Kopf. âVon wem, glaubst du, ist das Baby?â
Er zuckte die Schultern. âDas geht mich nichts an. Ich will nur eine schriftliche Erklärung von dir, um reinen Tisch zu machen, damit man mich und meine Familie nicht endlos mit unseligen Gerüchten über ein uneheliches Kind verfolgtâ, setzte er ungeduldig hinzu.
Mit bebenden Fingern strich Lindy sich das Haar aus der Stirn und suchte nach den richtigen Worten. Wie sollte sie Atreus klarmachen, warum sie ihm die Schwangerschaft monatelang verschwiegen hatte? Die Wahrheit, mit der sie ihn jetzt konfrontieren musste, würde ihn umwerfen.
âIch kann diese Erklärung nicht abgeben, weil es eine Lüge wäreâ, setzte Lindy vorsichtig an. âWas ich dir zu sagen habe, Atreus, wird dir nicht gefallen ⦠das Baby, das ich erwarte, ist von dir.â
Er kniff die Augen zusammen, und seine Züge wurden hart und abweisend. âDas ist unmöglich.â
âEs gibt keine hundertprozentig sichere Schwangerschaftsverhütungâ, hielt Lindy ihm vor. âIrgendetwas ist bei uns schiefgegangen.â
âDas kann ich nicht glauben. Du hast diese billige Story an die Presse gegeben, um mir auf diese Weise unterzujubeln, es sei mein Kind.â
Lindy musste sich an die Armstützen klammern, um aufstehen zu können. âWir haben uns nichts mehr zu sagen, Atreus. Ich möchte, dass du jetzt gehst.â Energisch riss sie die Tür auf.
âLass den Unsinn!â, rief er aufgebracht. âDu kannst diese Bombe nicht platzen lassen und mich dann ohne nähere Erklärungen wegschicken.â
âIch habe dir nichts mehr zu erklären. AuÃerdem lasse ich mir nicht vorwerfen, dich austricksen zu wollen. Das Baby ist von dir, finde dich also damit abâ, schleuderte Lindy ihm entgegen.
Beschwörend blickte Atreus ihr in die Augen und nahm ihre Hände. âIch möchte dir meine Anwälte nicht auf den Hals hetzen, Lindy. Sag mir einfach, warum du mir das antust.â
Empört löste sie ihre Finger aus seinem Griff. âWas fällt dir eigentlich ein? Du hast mir
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