Die Geliebte des griechischen Reeders
er ruhig. âDas Dienstmädchen lieà mich ein, weil es annahm, Krista erwarte mich. Als ich den Salon betrat, fand ich sie dort mit Freunden bei einer Kokainparty.â
Ungläubig sah Lindy ihn an.
âSchon vorher war mir aufgefallen, dass sie oft irgendwie seltsam war, aber an Drogen hatte ich nie gedacht. Ich finde es Wahnsinn, Rauschgift zu nehmenâ, erklärte Atreus grimmig.
âIn dem Augenblick fiel es mir wie Schuppen von den Augenâ, fuhr er fort. âIch hatte die Frau meines Lebens ziehen lassen und meine Zeit mit einer Person vergeudet, die dir nicht das Wasser reichen konnte. Da schämte ich mich, weil ich nicht erkannt hatte, dass ich bei dir Liebe und Achtung und Partnerschaft und alles gefunden hätte, was eine Ehe glücklich macht. Bei dir hatte ich all das gehabt und es leichtsinnig weggeworfen!â
Strahlend stellte Lindy ihr Glas ab und umarmte ihn. âNein, das hast du nicht. Ich hatte einfach Fragen gestellt, die du noch nicht beantworten wolltest. Irgendwie ist bei uns alles schiefgelaufen.â
Atreus drückte ihre Hände. âDu musst dich nicht so verständnisvoll zeigen, damit ich mich besser fühle. Das verdiene ich nicht. Was ich an dir habe, erkannte ich erst, nachdem du mich verlassen hattest. Ich hätte es mir selbst zuschreiben müssen, wenn ich dich für immer verloren hätte.â
âWeià Kristas Familie von den Drogen?â, fragte Lindy vorsichtig.
âAuf unserer Hochzeit hat sie mir versprochen, es ihren Eltern zu beichten und in eine Entzugsklinik zu gehen.â
âDarüber also habt Ihr beim Tanzen so ernst gesprochen?â
âWenn sie sich ihrer Familie anvertraut, werden alle sie unterstützen. Doch wenn sie sich nicht überwindet, werde ich es tun. So, und jetzt lassen wir Krista und reden über uns.â
Zärtlich sah Lindy ihn an. âO ja!â
âIch bin unendlich dankbar, dass wir durch deine Schwangerschaft eine zweite Chance bekommen habenâ, gestand Atreus ihr bewegt. âBeim zweiten Anlauf wusste ich genau, was ich wollte und wofür ich kämpfen musste â um deine Liebe.â
Lindy lachte leise. âDie hast du nie verloren. Ich war dir böse und manchmal sogar sehr wütend auf dich, aber im Grunde habe ich nie aufgehört, dich zu lieben.â
Erleichtert lieà Atreus sich auf eines der Sofas sinken und zog sie zu sich auf den SchoÃ. âUnd was jetzt, agapi mou ?â, fragte er herausfordernd.
Lindy trank einen Schluck aus seinem Glas, weil ihres zu weit weg stand, und küsste ihn verlangend. âMerkst du nicht, was mit mir los ist? Ich bin verrückt nach dir!â
âVerrückt genug, um dich zu entschuldigen â¦?â
âDu willst, dass ich angekrochen komme?â
âDas hast du verdientâ, erwiderte er gespielt streng. âIch war völlig fertig, als du mich in der Hochzeitsnacht abgewiesen hast.â
An seinem Tonfall erkannte Lindy, dass ihre Ablehnung ihn wirklich hart getroffen zu haben schien. Um Atreus zu versöhnen, küsste sie ihn erneut. Schon lagen sie eng umschlungen auf dem Sofa, und da es bald ziemlich heià zuging, zogen sie sich ins Bett zurück. Dort liebten sie sich leidenschaftlich und lagen dann glücklich umschlungen da.
Sie hatten endgültig zueinandergefunden â¦
Fast drei Jahre später gaben Atreus und Lindy zur Feier ihres dritten Hochzeitstages eine groÃe Wochenendparty auf Thrazos.
Alexander und Alissa waren auf ihrer neuen Jacht Platinum II angereist und hatten Atreus und Lindy, Jasim und Elinor auf dem nagelneuen Schiff herumgeführt. Die Männer waren länger an Bord geblieben als die Frauen und Kinder. Immer wieder hatte Alexander Atreus geneckt, er dürfte der einzige griechische Reedertycoon sein, der keine Superjacht besitze. Doch Atreus hatte sich nicht herausfordern lassen.
âBleibt nur zu hoffen, dass Atreus jetzt nicht doch losrennt, um sich ein gröÃeres Schiff zuzulegenâ, bemerkte Alissa trocken. âKaum zu glauben, dass Männer sich immer wieder gegenseitig ausstechen müssen. Falls Atreus sich herausfordern lässt, dürfte er die Platinum II noch um eine Nummer zu übertreffen versuchen.â
âDas glaube ich nichtâ, widersprach Lindy heiter. âAtreus will Alleinherrscher auf der Jacht sein, und für ein gröÃeres Schiff müsste er eine Mannschaft anheuern.
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