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Die Geliebte des griechischen Reeders

Die Geliebte des griechischen Reeders

Titel: Die Geliebte des griechischen Reeders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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eigentliches Problem war, dass sie von allem etwas zu viel hatte. Seit sie in der Schule mit einer Fruchtbarkeitsgöttin verglichen und entsprechend geneckt und gehänselt worden war, hatte sie ihren vollen Busen und die üppig gerundeten Hüften gehasst. Diäten und Gymnastik hatten da wenig geholfen, und obwohl sie nirgends ein Gramm zu viel aufzuweisen hatte, schämte sie sich manchmal ihres gesunden Appetits. Ben ging unweigerlich mit superschlanken Modeltypen aus, die Lindy das Gefühl gaben, mollig und alles andere als grazil zu sein.
    Nachdem ihre Mutter schwer krank geworden war, hatte Lindy ihr Jurastudium aufgeben müssen. Als Einzelkind mittelloser Eltern hatte sie ihre Mutter bis zu deren Tod gepflegt. Nachdem Lindy sich danach endlich wieder erholt hatte und an die Universität zurückkehren wollte, hatte ein Drüsenfieber sie niedergeworfen. Mittlerweile waren zwei Jahre vergangen, und der richtige Zeitpunkt, an die Universität zurückzukehren, schien endgültig verstrichen. Daraufhin hatte Lindy eine Bürostelle angenommen, um endlich Geld zu verdienen.
    Zu jener Zeit hatte sie sich in London mit ihren Freundinnen Elinor und Alissa ein Apartment geteilt, doch nachdem beide ins Ausland geheiratet und eigene Familien hatten, waren sie nur noch selten zusammengekommen. Bei einem Besuch bei Elinor und ihrem Mann Jasim im vergangenen Sommer hatte Lindy die Freuden des Landlebens kennengelernt. Und dann hatte sie The Lodge entdeckt, ein kleines Torhaus an der Einfahrt eines weitläufigen Herrensitzes. Erfreut hatte sie festgestellt, dass sie sich die Miete leisten konnte, und kurzentschlossen gewagt, sich vom hektischen Stadttrubel zu verabschieden und sich selbstständig zu machen.
    Seitdem verdiente Lindy ihren Lebensunterhalt mit Arbeiten, die ihr wirklich Spaß machten. Sie züchtete Lavendel und Rosen, stellte daraus wunderbar duftende Potpourris her und bot sie zusammen mit handgemachten Kerzen in einem Internet-Versandhandel an. Wenn das Geld auf ihrem Bankkonto zu dürftig wurde, nahm sie Halbtagsarbeiten an. Den größten Teil ihrer Freizeit widmete sie dem Tierheim der Gemeinde, aus dem sie bereits zwei Hunde bei sich aufgenommen hatte, Samson und Sausage. Ihre Freunde mochten sie warnen, sie vergeude ihre Jugend, doch Lindy war zufrieden mit ihrem Leben, dem ländlichen Zuhause und ihrem bescheidenen Einkommen.
    Aber natürlich gab es in jedem Paradies auch eine Schlange, musste Lindy sich eingestehen. In ihrem Fall war es Atreus Dionides, der sagenhaft reiche neue Eigentümer von Chantry House , dem prächtigen Herrensitz inmitten weitläufiger Ländereien, dessen Torhaus sie gemietet hatte. Seinetwegen konnte Lindy jetzt nicht mehr frei und unbeschwert durch die schier endlosen Wälder und Felder streifen, die ihr Häuschen umgaben. Schlimmer noch, die einzige unvergesslich demütigende Begegnung mit dem unfreundlichen Mann hatte sie so sehr erschüttert, dass sie ernsthaft erwog wegzuziehen.
    „Bist du wirklich sicher, dass es dir nichts ausmacht, Pip zu hüten?“, vergewisserte sich Ben noch einmal, der bereits auf dem Weg zur Haustür war.
    „Hier hat er es gut“, erwiderte Lindy ausweichend, um nicht zugeben zu müssen, dass sie Pip nur ungern in ihrem Haus aufnahm.
    Der Chihuahua gehörte Bens Mutter. Sie erwartete von ihrem Sohn, dass er sich um ihren verzogenen Liebling kümmerte, während sie im Urlaub war. Leider war der Winzling recht bissig und hätte eigentlich einen Maulkorb tragen müssen. So jedoch knurrte, schnappte, keifte und bellte der kleine Kerl ständig und stellte Lindys Hundeliebe auf eine harte Probe.
    Sicherheitshalber begleitete sie Ben zum Wagen. „Du hättest deinen Flitzer nicht auf der Auffahrt abstellen dürfen, ich habe hier keine Parkerlaubnis. Der Gutsverwalter hat mich extra angewiesen, darauf zu achten, dass meine Besucher außerhalb des Tores parken“, erinnerte Lindy ihn unbehaglich.
    „Der neue Eigentümer macht dir das Leben wirklich schwer. Das grenzt ja schon an Schikane, Lindy.“ Ben setzte sich ans Lenkrad seines Sportwagens und ließ das Fenster auf der Beifahrerseite herunter, um weiter mit ihr sprechen zu können.
    Unwillkürlich verkrampfte sie sich und stand stocksteif da, weil genau in diesem Augenblick eine schwere dunkle Limousine durch die hohen schwarzen Tore glitt. Blitzschnell duckte Lindy sich hinter die Beifahrertür, sodass Bens Wagen sie verdeckte.
    „Was hast du?“, fragte Ben befremdet.
    „Fahr erst los, wenn die

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