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DIE GELIEBTE DES MILLIARDAERS

Titel: DIE GELIEBTE DES MILLIARDAERS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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zuwider, sich Geld zu leihen. Wenn es für sie persönlich wäre, würde sie lieber verhungern, als es überhaupt in Erwägung zu ziehen. Aber sie musste bei den Events gut angezogen sein, und ihre Verpflichtungen gegenüber der Agentur hatten doch sicher Vorrang vor ihrem Stolz?
    Ricardo musterte Carly, während er ihr die Beifahrertür aufhielt. Ihm war klar, dass sie hoffte, er würde ihr – ganz Gentleman – anbieten, die verlorenen Sachen zu ersetzen. Die Ärmste! Nun tat sie ihm fast Leid, denn wie in aller Welt konnte man von ihr erwarten, mit dem zurechtzukommen, was sie am Leib trug und im Handgepäck hatte? Es war unmöglich, und als sehr reicher Mann sollte er sie selbstverständlich mit einer angemessenen neuen Garderobe versorgen.
    Und wenn er nicht so reagierte, wie sie es sich erhoffte? Wie würde ihr nächster Schachzug aussehen?
    Ob es in St. Tropez wohl Secondhandshops gibt, überlegte Carly besorgt.
    „Ist etwas nicht in Ordnung?“ fragte Ricardo.
    Fast war sie in Versuchung zuzugeben, wie viel nicht in Ordnung war. Allerdings bezweifelte sie, dass er ihr Entsetzen teilen würde. Was war für einen Milliardär schon eine Rechnung über viertausend Pfund? Also entschied sie sich für Diskretion und sagte stattdessen: „Ich hätte nicht gedacht, dass Sie selbst fahren. Ich hatte einen Wagen mit Chauffeur erwartet.“
    Natürlich. Das taten Frauen wie sie.
    „Ich fahre gern Auto, und ich bin in Neapel aufgewachsen. Wer dort gefahren und am Leben geblieben ist, kann überall fahren.“
    Vom Flughafen wegzukommen, war eine Geduldsprobe. Während sie in einer langen Schlange standen, beobachtete Carly, wie ein junger Mann am Straßenrand einer bildhübschen Sechzehn- oder Siebzehnjährigen einen Pfirsich anbot. Das Mädchen blickte den Jungen unverwandt an, während sie die Hand auf seine legte und in den reifen Pfirsich biss, so dass der Saft über ihre und seine Hand lief.
    Die kleine Szene war so sinnlich und intim, dass Carly schnell den Kopf abwandte – und direkt in Ricardos Augen sah. Ahnte er, dass sie sich vorgestellt hatte, wie er ihr den Pfirsich anbot und der Saft über ihre Hände lief? Wie er sich hinunterbeugte und den Saft von ihrer Haut leckte?
    Als Ricardo heftig Gas gab und das Auto vorwärts schoss, wurde Carly abrupt nach vorn gegen den Sicherheitsgurt geworfen.
    Was ist nur mit mir los, fragte sich Ricardo wütend. Er war doch keinesfalls so dumm, dass er auf die abgedroschene Vorstellung hereinfiel, die Carly gerade bei ihm probiert hatte. Sieh auf meinen Mund, stell dir vor … Es waren ihre verdammten Augen! Wie schaffte sie es nur, dass sie auf Wunsch dunkler wurden und vor Verlangen funkelten? Verdammt, einen verrückten Moment lang war er überzeugt gewesen, dass der Anblick dieser beiden Jugendlichen mit dem Pfirsich Carly dazu gebracht hatte, sich nach ihm zu sehnen, als wäre er der einzige Mann auf der Welt.

4. KAPITEL
    „Wo genau wohnen wir?“ fragte Carly und hoffte, dass die Stadt und der Hafen bequem zu Fuß zu erreichen wären. Morgen früh musste sie sich mit den Lieferanten treffen, zur Bank gehen, wie sie es ihren Adoptiveltern versprochen hatte, und irgendwie die Zeit finden, sich etwas zum Anziehen zu kaufen. Vorausgesetzt, dass Ricardo ihr Geld lieh.
    „‚Villa Mimosa‘“, erwiderte er. „Sie liegt außerhalb von St. Tropez, oben in den Bergen, mit Blick aufs Meer. Ich mag den Medienrummel um diese Hotels nicht, die angeblich ‚in‘ sind. Jeder kleine Prominente, den Fernsehen oder Zeitschriften hervorgebracht haben, will wegen der Publicity dort wohnen. Ich habe lieber meine Ruhe und ziehe Qualität der Quantität vor.“
    „Oh ja, ich auch“, sagte Carly. „Aber ich muss schnell und bequem nach St. Tropez hineinkönnen.“
    „Sie wollen Ihre verschwundenen Sachen ersetzen.“
    „Das auch. Wichtiger ist jedoch, dass ich mich mit den Lieferanten zusammentue.“
    „Hm. Ich dachte, bei dieser Reise geht es vor allem darum, dass Sie sich mit mir zusammentun.“ Ricardo verfluchte sich, als er sah, dass Carly die subtile Bemerkung sehr wohl registrierte. Warum hatte er das getan? Warum hatte er nicht gewartet, bis sie sich an ihn heranmachte? Jetzt wusste sie, dass sie bei ihm landen konnte!
    Ricardo hatte gerade mit ihr geflirtet! Freude und Erregung durchfluteten Carly. Gleichzeitig beschwor sie sich aufzupassen. Sie wollte nicht in eine Situation geraten, die sie sich nicht leisten konnte. Andererseits war sie vielleicht übertrieben

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