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DIE GELIEBTE DES MILLIARDAERS

Titel: DIE GELIEBTE DES MILLIARDAERS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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Verzweiflung. Durch Schuldbewusstsein und Pflichtgefühl war sie an ihre Adoptiveltern gebunden. Schuldbewusstsein, weil sie sie nicht liebte und am Leben war, während die leibliche Tochter tot war.
    Fenella war an einer Überdosis gestorben. Ihr Tod war für Carly kein so großer Schock gewesen wie für ihre Eltern. Denn im Gegensatz zu ihnen hatte sie Bescheid gewusst. Wie oft war Fenella bei ihr aufgetaucht und hatte so lange auf sie eingeredet, bis sie ihr Geld für Drogen gegeben hatte. Und als sie zusammen aufgewachsen waren, hatte Fenella ihr das Leben zur Hölle gemacht. Immer war sie die innig geliebte Tochter gewesen, während sie selbst … Carly verdrängte die Gedanken. Jetzt war sie erwachsen.
    Es dauerte einige Minuten, bis sie herausgefunden hatte, was los war. Ihre Adoptiveltern hatten eine Rechnung über mehrere Tausend Pfund nicht bezahlt und alle Mahnungen ignoriert. Wie hatten sie nur so viel Geld ausgeben können? Carly war ein bisschen übel. Sie hatte gerade genug auf dem Konto, um ihnen zu helfen.
    „Keine Sorge, ich bringe das in Ordnung“, versprach sie und beendete das Gespräch. Als sie sich zu ihrem Trolley umdrehte, starrte sie ungläubig auf die Stelle, an der er gerade noch gestanden hatte. Während sie gegen ihre aufsteigende Panik kämpfte, sah sie Ricardo auf sich zukommen.
    Er nahm ihr den Laptop und das Bordcase ab. „Das Auto steht ein Stück weiter vorn. Wo ist Ihr Koffer?“
    „Ich … also … er ist weg.“ Carly war sich völlig darüber im Klaren, dass sie selbst an diesem Missgeschick schuld war. Ihre gute Tat war nach hinten losgegangen.
    „Weg?“
    „Ja. Jemand muss ihn gestohlen haben.“
    Mit einem bösen Lächeln quittierte Ricardo die keineswegs subtile Botschaft. Ihren Koffer „zu verlieren“, war ein dramatischer Auftakt zu ihrem Plan, sich von ihm ihre Garderobe auffüllen zu lassen. Was hatte sie mit dem Koffer gemacht? Ihn in ein Schließfach gestellt?
    „Und jetzt haben Sie nichts anzuziehen?“ fragte er hilfsbereit. Fürs Erste würde er mitspielen. Wenn auch nur, um sich ihren Modus Operandi anzusehen.
    „Nur das, was ich anhabe.“ Und dank ihrer Adoptiveltern würde sie es sich nicht leisten können, die verlorenen Sachen zu ersetzen.
    „Das ist natürlich ärgerlich, aber zumindest wird Ihre Versicherung den Schaden abdecken.“ Ricardo beobachtete Carly und musste zugeben, dass sie sehr gut war. Sie atmete hörbar ein, und ihr Blick flackerte. „Sie sind doch versichert, hoffe ich?“
    „Ja“, sagte Carly, doch ihr war gerade klar geworden, dass ihre Versicherung wohl kaum die mit Lucy ausgesuchte Designergarderobe ersetzen würde.
    „Dann ist es ja kein Problem, stimmt’s? Schließlich ist St. Tropez das ideale Pflaster für eine Einkaufstherapie.“
    „Ja, aber ich bin sicher, dass es auch eins der teuersten ist“, erwiderte Carly sarkastisch. „Ich sollte ein Polizeirevier suchen und den Diebstahl melden.“
    Voller Anerkennung hörte Ricardo zu. Sie war wirklich sehr gut. „Ich bezweifle, dass es etwas nützen wird. Außerdem können Sie das auch von der Villa aus telefonisch erledigen“, sagte er kurz angebunden.
    Carly begriff, dass er losfahren wollte und sie ihn aufhielt. Und er war ein potenzieller Kunde. Was sollte sie jetzt machen? Gerade noch hatte sie ihrer Adoptivmutter versprochen, das Geld zu überweisen. Danach würde sie nicht mehr genug auf ihrem Konto haben, um neue Designeroutfits zu kaufen. Aber sie wollte auf keinen Fall das Firmenkonto belasten, indem sie Lucy um Geld bat, damit sie Sachen ersetzen konnte, die sie verloren hatte. Besonders, da sie das Budget bereits ausgeschöpft hatten.
    Dies war kein guter Zeitpunkt, um sich an den Vortrag zu erinnern, den sie Lucy und Jules neulich gehalten hatte. Eindringlich hatte sie den beiden geraten, ihrem Beispiel zu folgen und auf Kreditkarte zu verzichten.
    Carly hatte lediglich ein paar Hundert Euro in bar dabei. Wahrscheinlich reicht das in St. Tropez gerade für T-Shirts und neue Wäsche, dachte sie bitter.
    Was bedeutete…
    Tja, was? Jules anrufen, ihr erzählen, was passiert war, und sie bitten, ihr Geld zu schicken? Aber Jules würde es sicher Lucy erzählen, und die würde darauf bestehen, es aus der Agentur zu nehmen. Jemand anderen darum bitten, ihr auszuhelfen? Einen ihrer Vertragslieferanten? Oder … Unsicher sah Carly Ricardo an, während sie zum Auto gingen.
    Sie hasste es, jemandem zu Dank verpflichtet zu sein. Und es lief allen ihren Prinzipien

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