Die Geliebte des Prinzen
sich zu und warf sich aufs Bett.
Nur die Liebe hält eine Familie zusammen, dachte sie.
„Wenn Sie ihn lieben, verlassen Sie ihn“, hatte Francesca gesagt.
Grace liebte Maxim. Und sie liebte ihr Baby. Sie liebte sie beide so sehr, dass sie wusste, was sie zu tun hatte, um ihnen ein glückliches Leben zu ermöglichen.
Sie stand auf und holte ihren alten Koffer aus dem Schrank. Er hatte sie auf all ihren Reisen begleitet – nach London, zurück nach Kalifornien und den weiten Weg bis nach Moskau. Er würde mit ihr auch wieder nach Hause zurückkehren.
„Was fällt dir ein, hier aufzukreuzen?“, herrschte Maxim seine Exfreundin an, als sie unter vier Augen waren. „Ich habe dir in London klar und deutlich gesagt, dass es aus ist zwischen uns. Schon seit deinem kleinen Erpressungsversuch damals im Oktober.“
Francesca sah ihn mit ihren schwarz umrandeten grünen Augen kokett an. „Das habe ich wiedergutgemacht, oder? Schließlich habe ich dir die Fusion ermöglicht.“
„Du hast mir nur zurückgegeben, was mir zustand.“
Ihre roten Lippen verzogen sich zu einem Schmollmund. „Nun gut, ich habe einen strategischen Fehler wieder ausgebügelt. Die Runde geht an dich.“
Maxim musterte sie kühl. Er rechnete damit, dass gleich die Tränen kullern würden. Sorgsam berechnete Tränen, die keine Spuren an ihrem Augen-Make-up hinterließen. Francesca war eine Meisterin der Manipulation.
Ganz im Gegensatz zu Grace. Grace, die so zart und verletzlich ausgesehen hatte, als sie an seiner Seite die Treppe hinunterging. Und schön wie eine Prinzessin.
„Ich liebe dich“, hatte sie gesagt. „Wirst du mich je lieben können?“ Was er mit einer barschen Erwiderung abgetan hatte. Wie grausam von ihm! Aber wenn sie doch etwas wollte, was er nicht geben konnte …
„Komm mit mir nach London“, sagte Francesca. „Schick die kleine Goldgräberin zum Teufel …“
„Wie hast du sie gerade genannt?“, brauste er auf.
Francesca musterte ihn verärgert. „Ich bitte dich, Maxim. Eine kleine Sekretärin! Sie ist doch nur auf dein Geld aus. Ich habe ihr einen Scheck angeboten, damit sie dich verlässt, aber sie hat abgelehnt. Sie weiß, dass bei dir mehr zu holen ist, wenn das kleine Gör erst auf der Welt ist.“
Maxim erstarrte. „Du hast ihr Geld angeboten?“
„Ich wollte dir einen Gefallen tun, Liebling“, erwiderte Francesca verschnupft. „Du willst doch sicher nicht mit ihr verheiratet bleiben. Sie ist doch gar nicht dein Typ!“
Nicht sein Typ? Er dachte an Grace, die so wunderbar offen und ungekünstelt war. An ihr herzliches Lachen, ihre ehrlichen Tränen, ihren unermüdlichen Einsatz für die Menschen um sie herum. An ihr gutes Herz.
Grace, eine Goldgräberin? Sie hatte von Anfang an klargestellt, dass sie nicht an seinem Geld interessiert war. In London hatte er versucht, sie mit allem möglichen Luxus zu verwöhnen, aber sie hatte sich geweigert, irgendetwas anzunehmen.
Das Einzige, was sie akzeptiert hatte, war die finanzielle Absicherung ihrer Familie. Als Gegenleistung hatte er verlangt, dass sie in die Heirat einwilligte. Inzwischen schämte er sich schon beinahe für diese Erpressung, und das Argument, er habe es nur für sein Kind getan, klang hohl in seinen Ohren.
„Stimmt“, sagte er in düsterem Ton zu Francesca. „Grace ist anders.“
„Siehst du?“, meinte die Rothaarige triumphierend. „Aber ich bin dein Typ.“
Und damit hatte sie vermutlich recht. Francesca, selbstsüchtig, schön und berechnend, war genau sein Typ. Sie war stolz auf ihre aristokratische Abstammung, aber im Grunde interessierte sie nur eins: Geld.
Verführerisch lächelnd schob sie sich näher an ihn heran, fuhr sich mit der Zunge über die rot geschminkten Lippen und raunte ihm zu: „Du und ich, wir sind das perfekte Paar. Ich weiß, wir haben uns ständig gestritten, aber wir sind eben zwei hoffnungslose Egoisten. Gib es zu, Maxim. Wir sind beide gleich.“
Er sah sie an.
„Nein“, stieß er hervor, „ich bin nicht wie du. Und jetzt verschwinde.“
„Maxim, mach keinen Fehler! Du verlierst eine Menge Geld, wenn du …“
„Es ist aus, Francesca. Endgültig.“ Er musterte sie angewidert. „Komm mir nie wieder unter die Augen, und wage es ja nicht, meine Frau noch einmal zu belästigen. Und jetzt geh!“ Er riss die Tür auf.
„Wie du willst“, zischte sie ihm zu. Unter den neugierigen Blicken der Gäste stolzierte sie hoch erhobenen Hauptes zur Tür. „Viel Spaß mit deiner langweiligen
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