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Die Geliebte des Rebellen

Die Geliebte des Rebellen

Titel: Die Geliebte des Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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in Ketten zu sehen.
    Rory ließ den Blick über die Köpfe der Zuschauer gleiten, bis er AnnaClaire erkannte. Ein kaum merkliches Lächeln umspielte seine Lippen. Doch Dunstan entging diese zarte Regung nicht, und demonstrativ legte er AnnaClaire einen Arm um die Schultern und zog sie näher an sich, um ihr etwas ins Ohr zu flüstern.
    Er ignorierte ihren Versuch, sich von ihm zurückzuziehen. Vielmehr verstärkte er seinen Griff noch und schaute dann mit einem triumphierenden Lächeln zu Rory. Mit großer Befriedigung sah Dunstan, wie der Gefangene in ohnmächtiger Wut die Hände zu Fäusten ballte.
    Die Königin brachte es kaum über sich, Rory genau anzusehen. “Es ist ganz offensichtlich, dass dieser Gefangene gefoltert wurde.”
    Tilden trat aus der Gruppe der Soldaten hervor. “Mit Eurer gnädigen Erlaubnis, Hoheit, kann ich eine Erklärung geben.”
    Sie machte eine herrische Handbewegung. “Du hast meine Erlaubnis zu sprechen.”
    “Der Gefangene war wie viele der irischen Rebellen so gefährlich und angriffslustig, dass es nur eine Möglichkeit gab, ihn ruhigzustellen.” Tilden sah, dass viele der Anwesenden zustimmend nickten. “Wir mussten ihn bewusstlos schlagen. Es war meinen Männern und mir im höchsten Maße zuwider, so brutal vorzugehen, aber der Schurke ließ uns keine Wahl.”
    “Ich verstehe.” Elizabeth winkte ihn beiseite. “Das ist der Preis, den man für die Verteidigung von Königin und Vaterland zu zahlen hat. Wer will für den Gefangenen sprechen?”
    “Majestät.” Conor trat nach vorn und verneigte sich tief vor der Frau auf dem Thron.
    Elizabeth hatte sich von Rory abgewandt. Sie fand seinen Anblick unerträglich. Nun betrachtete sie den Bruder, der eine Sicherheit ausstrahlte, der selbst sie sich nicht entziehen konnte.
    “Mein Name ist Conor O’Neil”, sagte er. “Ich bin Rorys Bruder und der Sohn von Gavin und Moira O’Neil. Mein Zuhause ist Ballinarin in dem verborgenen Königreich in Irland.”
    “Warum heißt Euer Zuhause das verborgene Königreich?”
    “Weil unsere Feinde jahrhundertelang weder den Weg nach Ballinarin noch den Rückweg finden konnten. Wir glauben, dass gute Geister über Ballinarin wachen und all jene schützen, die in seinen Grenzen leben.”
    “Geister, sagt Ihr?” Unwillkürlich lächelte die Königin. Diese Art von Unterhaltung machte ihr Spaß. Ein angeregter Meinungsaustausch war so recht nach ihrem Geschmack. Doch abgesehen davon, dass es sich mit diesem Burschen leicht plaudern ließ, sah er auch noch gut aus und verfügte über eine angenehm tiefe, melodische Stimme. Elizabeth lehnte sich entspannt zurück. “Was erbittet Ihr von Uns?”
    Conor trat einen Schritt näher und sah die Königin unerschrocken fest an. Ihm war klar, dass er damit ein hohes Risiko einging, denn sie betrachtete sich selbst als über allen Dingen und Menschen stehend. Doch gleichzeitig war sie ja auch eine Frau. Und er wusste ganz genau, wie er mit Frauen umgehen musste, damit sie sich als etwas ganz Besonderes fühlten.
    “Ich bitte nur darum, angehört zu werden. Ich weiß, dass mir dieses Ansinnen von Eurer Majestät nicht verwehrt wird, weil Eure Majestät im ganzen Königreich für ihren untrüglichen Gerechtigkeitssinn gepriesen wird.”
    Das Lächeln der Königin vertiefte sich. Der Mann war nicht nur herzerfrischend, sondern wusste auch Schmeichelhaftes zu sagen. “Das ist wohl wahr”, erwiderte sie. “Sprecht also, Conor O’Neil. Ihr werdet bekommen, was Ihr erbittet, nämlich Gerechtigkeit. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.”
    “Ich bin Euch überaus dankbar, Majestät.”
    Wiederum war sie angenehm überrascht, als Conor jetzt anfing zu erzählen. Statt irgendwelcher Phrasen hörte sie von ihm, wie er von seinem Zuhause, seiner Familie und der Heimat erzählte. Er berichtete von einem ganz besonderen Tag, an dem sich sein Bruder darauf vorbereitet hatte, ein wunderschönes Mädchen als Ehefrau heimzuführen.
    AnnaClaire sah sich um. Die Menge war verstummt. Die Leute hingen förmlich an Conors Lippen. Und als er beschrieb, was sein Bruder auf jenem Feld vorgefunden hatte, welch rasenden Schmerz er hatte ertragen müssen, da wischte sich so manche Dame verstohlen die Tränen ab.
    Sogar die Königin war sichtlich erschüttert. Sie hob eine Hand, um Conor zu unterbrechen. “Was Ihr da beschreibt, ist abscheulich. Wollt Ihr etwa andeuten, dass diese Gräueltaten auf meinen Befehl hin verübt worden sind?”
    “Die Soldaten, die an dem

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