Die Geliebte des Zeitreisenden
ich es vergessen?«, fragte er mit heiserer
Stimme. »Aber wenn es nicht der Gral war, der meine Unfurchtbarkeit geheilt hat, was war es dann?«
»Mein Drachenblut.«
»Gütiger Gott, natürlich! Dein Drachenblut wird zu allen möglichen Veränderungen in meinem Körper geführt haben.«
»Zuerst wurde dein Sehvermögen besser, du brauchtest deine Brille nicht mehr. Dann wurdest du stärker. Dir sind Schuppen gewachsen. Du hast dich in einen Drachen verwandelt. Und jetzt bist du auch noch fruchtbar geworden. Und wir werden Zwillinge haben.«
Er grinste so breit, dass sie an seiner Freude keinen Zweifel mehr haben konnte.
Cael nickte. »Wenn es deinem Volk gelingt, mein Blut zu synthetisieren...«
»Dann können wir damit sogar alle Menschen heilen. Oder nur diejenigen, die von König Arthur abstammen?«
»Für das Drachenwandeln sind andere Gene zuständig als für die Fruchtbarkeit. Daher sollte es möglich sein, alle zu heilen.«
Lucan stieß einen Freudenschrei aus und umarmte sie. »Die Erde wird einen riesigen Babyboom erleben. Ich kann es gar nicht erwarten, dies meiner Schwester zu erzählen. Weißt du eigentlich, dass ich dich liebe?«
»Was empfindest du für Jaylon?«
»Er ist ein großartiger Junge. Warum?«
»Ich habe vor, ihn wie mein eigenes Kind aufzuziehen.«
»Glaubst du, er würde mich als seinen Vater akzeptieren?«
»Sein eigener Vater hat ihn im Stich gelassen, und Jaylon hat sich immer nach ihm gesehnt. Er wird glücklich sein.« Cael kuschelte sich an Lucan. Es freute sie, dass er sich fragte, ob ihn der Junge als Vater annehmen werde.
Lucan legte auch die andere Hand auf ihren Bauch. »Wie lange dauert es, bis die Kinder einer Drachenwandlerin zur Welt kommen?«
»Ich habe keine Ahnung.« Sie legte die Hand auf die seine. »Aber wenn sie so schnell wachsen, wie ich wieder gesund werde, dann werden wir schon bald stolze Eltern sein.«
»Werden sie denn ebenfalls empathische Fähigkeiten haben?«, fragte er.
»Ich bin mir nicht sicher.« Sie drückte seine Hände. »Das ist auch für mich... etwas Neues.«
»Das wird es für jedermann auf der Erde sein. All jene, die von Arthur abstammen, werden zu Drachenwandlern.«
»Ist das so schrecklich?«
Er lachte. »Ich freue mich darauf, etwas zum Pendra- gon-Erbe beizusteuern.« Mit dem Daumen streichelte er ihren Handrücken. »Wie fühlst du dich bei dem Gedanken, hierzubleiben und eine große Familie zu haben?«
»Also gibt es auch auf der Erde die Ehe?«
Lucan rollte sich von Cael weg, und sofort vermisste sie seine Wärme.
Er sank aufs Knie. »Cael, meine Liebste, willst du mir die Ehre erweisen, den Rest deiner Tage mit mir zu verbringen?«
Cael sprang aus dem Bett und kniete sich ebenfalls hin. »Das will ich.« Hitze stieg ihr in die Wangen. »Sind wir jetzt verheiratet?«
Er warf den Kopf zurück und lachte. »Noch nicht. Es wird eine prächtige Zeremonie und ein großes Fest geben. Du wirst ein wunderschönes weißes Kleid tragen. Meine Mutter und meine Schwester würden es mir nie verzeihen, wenn wir keine Feier ausrichten.«
»Ist es ihnen denn egal, dass ich eine Drachenwandlerin bin?«
»Machst du Scherze? Sie haben dasselbe Blut wie ich. Sie werden ebenfalls Drachenwandler sein.«
»Wenn es auf der Erde so viele Drachenwandler geben wird, dann sollten wir eigentlich stark genug sein, unsere Kinder zu schützen, falls uns die Stämme irgendwann überfallen.«
Merlin flog durch ein Fenster herein und stieß einen Schrei aus. Wie die Eule hergefunden hatte, wusste Cael nicht. Es war ihr allerdings auch egal.
Viel zu sehr war sie damit beschäftigt, ihren zukünftigen Gemahl zu küssen.
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