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Die Geliebte des Zeitreisenden

Die Geliebte des Zeitreisenden

Titel: Die Geliebte des Zeitreisenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Kearney
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in der er sie zum letzten Mal gesehen hatte.
    Dann begannen seine Zähne zu klappern. Er rang weiter nach Luft, doch seine vollgesogene Kleidung und die Stiefel zogen ihn nach unten. Aber trotz der mächtigen Strömung, die ihn hinabzerrte, dachte Lucan nur an Marisa. Sie war jetzt schon viel zu lange in diesem eisigen Wasser. Er biss die Zähne zusammen und strampelte weiter, bis er so nahe an sie herangekommen war, dass er ihre Schulter packen konnte. Ihnen blieben nur noch wenige Minuten, bis die Unterkühlung einsetzte.
    Er zog sie dicht an sich heran. »Ich hab dich.«
    Als sie keine Antwort gab, jagte kalte Angst durch seine Adern. Er bemühte sich, ihren Kopf über Wasser zu halten und leuchtete mit seiner Taschenlampe in die Höhle hinein, um nach einer Untiefe oder einer ruhigeren Stelle im Wasser zu suchen.
    Zitternd hob Marisa die Hand. »Da.«
    Vor ihnen teilte sich der Fluss. Die eine Seite wurde breiter, die andere schmaler.
    Indem Lucan alle ihm verbliebenen Kräfte aktivierte, steuerte er sie auf die breitere Abzweigung zu und hoffte inständig, dass sie nicht noch tiefer in die Erde hineinführte. Seine Gebete wurden erhört, als der Fluss eine
    Biegung machte und sich an einem schlammigen Ufer verlangsamte.
    Er zog Marisa aus dem Wasser, dann lagen sie nebeneinander am Ufer: keuchend, zitternd und erschöpft. Als sie noch immer nichts sagte, richtete er den Strahl seiner Taschenlampe auf sie. Sie hatte die Augen geschlossen; ihr Gesicht wirkte bleich, die Lippen waren blau angelaufen. Er wrang ein wenig Wasser aus ihrer Kleidung und rieb mit frierenden Händen ihre Glieder.
    Ihre Lider flatterten, dann öffnete sie die Augen. »Nur ein Wort... über meine Haare, und ich verpasse dir eine Kopfnuss.«
    »Der Schlamm steht dir gut.«
    Sie hob die Hand und zielte nach seiner Schulter, aber ihr fehlte die Kraft, ihm einen Klaps zu versetzen.
    Er strich ihr die Haare aus den Augen. »Spar dir deine Energie. Ich habe keine Lust, dich zu tragen.« Es war nämlich unbedingt notwendig, dass sie sich bewegte, damit sie die Unterkühlung abschütteln konnte.
    »W-Weichei«, antwortete sie, kroch die Böschung hoch und lehnte sich mit dem Rücken gegen einen Lehmwall.
    Für Lucan zählte nur das Überleben. »Wir müssen uns bewegen, sonst erfrieren wir.«
    »Mir hast du das Wasser aus den Kleidern gewrungen, aber was ist mit dir?«
    »Mit mir ist alles in Ordnung.«
    »Natürlich. W-wie damals in Namibia, als dich diese schwarze Mamba gebissen hat.«
    »Ich hab's überlebt.«
    »Aber nur knapp.« Marisa ergriff seine Hand und versuchte aufzustehen, doch ihre Knie gaben nach. Sie suchte in der Wand hinter sich nach Halt, doch diese brach plötzlich ein und stürzte über ihnen zusammen.
    Lucan machte einen raschen Sprung und warf seinen Körper über den von Marisa, schützte ihre Augen und betete, dass sie nicht lebendig begraben wurden. Klumpen aus gehärtetem Schlamm ergossen sich über sie.
    »Alles okay?«, fragte Lucan.
    »Also, jetzt habe ich erst richtig Spaß.« Marisa spuckte Dreck aus. »Bin so froh, dass du d-diesen« - ihre Zähne klapperten unkontrollierbar - »k-kleinen Urlaub vorgeschlagen hast.«
    Lucan kämpfte sich auf die Beine. »Denk doch einfach daran, was für eine großartige Abenteuergeschichte du jetzt schreiben kannst.«
    »Ich habe aber keine Lust, selbst ein Teil dieser Geschichte zu sein.« Sie rollte mit den Augen und seufzte. »Du liebst ja diesen Mist. Vermutlich macht dich das erst so richtig an...«
    Wow. Ihr telepathisch übertragener Gedanke unterbrach Marisa mitten im Satz. Ihr Erstaunen setzte in Wellen ein - in Wellen der Verblüffung, die ihren Höhepunkt in völliger Verwunderung fanden.
    »Was ist los?« Lucan drehte sich um und wollte sehen, was sie so schockiert haben mochte. Dann erstarrte Lucan. Er richtete den Strahl seiner Taschenlampe auf ein von Erde und Schlamm befreites Gefäß und konnte weder sein Glück fassen noch seinen Augen trauen. Das komplizierte Muster machte eine sofortige Datierung leicht. »Das ist Töpferware aus Tintagel.«
    »Tinta-was?«
    »Tintagel-Töpferware ist typisch für diese Gegend und wurde im fünften und sechsten Jahrhundert hergestellt. Das ist ein weiterer Beweis dafür, dass Cadbury Castle tatsächlich König Arthurs Heimat war.«
    Sie sprangen beide zur Seite, als ein weiteres Stück des Erdwalls samt weiterer Töpferware einstürzte und eine verborgene Kammer enthüllte. Unter dem Klang zerbrechender Terrakotten fuhr Lucan

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