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Die Gesänge Des Eisplaneten

Die Gesänge Des Eisplaneten

Titel: Die Gesänge Des Eisplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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diesmal streichelte. Und sie überlegte, ob Diego wohl Dinah auch schon hören konnte, doch das erschien ihr unwahrscheinlich.
    Schließlich lebte sie selbst schon seit vierzehn Jahren auf Petaybee und hatte immer gewußt, daß es zwischen bestimmten Aspekten des Planeten und seiner Bewohner eine Kommunikation gab. Und außerdem hatte sie am Ende eines jeden Latchkay genauso mit dem Planeten kommuniziert wie alle anderen.

    Jedermann wußte, daß manche Leute, beispielsweise Clodagh und Sean, mit den meisten Tieren sprechen konnten. Andere, so etwa Lavelle, konnten auf jeden Fall ihre Leithunde verstehen. Bunny hatte immer mit Tieren gesprochen, da sie in dem Glauben erzogen worden war, daß dies zur Höflichkeit gehöre. Doch heute war das erste Mal, daß die Tiere etwas hergestellt hatten, das man als echtes Gespräch mit ihr bezeichnen durfte. Vielleicht hatte es daran gelegen, daß sie eine Verbindung zu ihrem Schnokel anstelle von Hunden Katzen oder Lockenfellen unterhalten hatte, vielleicht war Dinah ja aber auch nur ein telepathisch ungewöhnlich begabter Hund. Jedenfalls hatte die Hündin, obwohl sie ganz offensichtlich auf Diego eingestimmt war, zuerst mit Bunny gesprochen, und trotz all ihrer Sorgen und Probleme fühlte Bunny sich dadurch sehr beschwingt.
    Nanook, die große Katze, war an ihr vorbeigeschossen, als sie für Liam und Diego die Tür aufgehalten hatte, damit sie Francisco Metaxos in Clodaghs Hütte tragen konnten. Bunny hatte noch einen Gedankenfetzen aufgefangen: Was wohl da draußen schon wieder los…
    Die Dunkelheit machte die Fenster blind, und der Wind trug den Geruch von Süßwasser, auftauendem Erdreich und Rauch heran. Er heulte um das Haus wie ein Gespann hungriger Hunde und ließ das Dach klappern. Im Innern sorgte der Ofen für eine beinahe stickige Wärme, während er zugleich Clodaghs Karibugulasch in ihrem allergrößten Topf am Köcheln hielt.
    Diego verschlang seine zweite Schüssel, und auch Bunny machte kurzen Prozeß mit ihrer Portion, während Clodagh frische Zutaten in den Topf rührte.
    »Wir müssen genug da haben, wenn die Leute vom Fluß zurückkehren«, sagte sie. »Einige schauen bestimmt hier vorbei.«
    Die gemütliche Häuslichkeit diese Szene wurde von Clodaghs Katzen noch unterstrichen, die inzwischen von ihren jeweiligen Aktivitäten zurückgekehrt waren, seit Bunny hier eingetroffen war.
    Diego hatte eine der Katzen im Schoß, während eine zweite, Bärkatz, auf Bunnys Knien schlief. Und eines der kühneren Expemplare hatte sich beim Kochen um Clodaghs Fußgelenke gerollt.

    Marduk und die fünf anderen dagegen schienen von Francisco Metaxos fasziniert zu sein.
    Marduk hockte auf dem Schoß des Wissenschaftlers und übte sich im Schnurren, während er verzückt mit seinen zu Schlitzen verengten Augen in das Gesicht des Manns blickte. Eine weitere Katze saß auf den Schultern des Forschers, die rostrot gestreifte Wange und die weißen Barthaare an sein rechtes Ohr geschmiegt.
    Auf beiden Armlehen hockten weitere Katzen, die ihm die Finger und Hände ableckten und ihn pflegten, während ein anderes Paar sich zu seinen Füßen kauerte und sie umhüllte wie Hauspantoffeln.
    Wenn man die törichten Tiere so beobachtete, hätte man glauben können, daß der Mann aus Baldrian bestand, überlegte sich Bunny. Ob Zufall, ob Kommunikation – kaum hatte sie diesen Gedanken ausformuliert, da verpaßte ihr die Katze in ihrem Schoß einen empörten Stoß.
    »Kann ich vielleicht eine Schüssel von dem Gulasch für Papi bekommen, Clodagh?« fragte Diego. »Aber vielleicht wäre es ja besser…« Er verstummte und blickte flehend zu Clodagh hinüber.
    Sie drehte sich um und gewährte ihm ein ausdrucksloses Lächeln.
    »Ja?«
    »Wenn du ihn füttern könntest? Bunny sagt, daß du gut für Leute sorgen und solche Sachen erledigen kannst, und um ehrlich zu sein, bei mir ißt er nie besonders viel.«
    Bunny, die einige Male mitangesehen hatte, wie Diego seinen Vater fütterte, hegte den Verdacht, daß das Problem wohl darin lag, daß Diego es als widerlich und abstoßend empfand, seinen vormals so geistreichen und lebensfrohen Vater mit einem Löffel füttern zu müssen. Sie wußte, daß ihn das traurig und wütend machte.
    Clodagh musterte Diego verständnisvoll. Sie blickte auf die Schüssel herab, die sich soeben gefüllt hatte, dann reichte sie sie mit einem gütigen Lächeln an ihn weiter.
    »Nein, es ist besser, wenn du das selbst tust, mein Junge. Irgendwo tief in seinem

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