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Die Gesänge Des Eisplaneten

Die Gesänge Des Eisplaneten

Titel: Die Gesänge Des Eisplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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um sich dort überhaupt aufhalten zu können, war schwer und klobig, aber wenigstens konnte sie dort frei atmen, wie zaghaft auch immer.

    Während der wenigen Stunden, da die Sonne den Himmel hellblau färbte und den Schnee funkeln ließ, hätte sie zur Not auch mit Zähnen und Klauen darum gekämpft, hinaus zu kommen. Angesichts der Ballung seiner gegenwärtigen Landmassen in den Polarregionen wiesen die Helligkeits- und Dunkelheitszyklen des Planeten Petaybee große Ähnlichkeit mit jenen der Polarstationen auf der Erde auf, wo beide Extremzustände monatelang vorhielten. Glücklicherweise war Yana zu einem späten Zeitpunkt der Dunkelphase eingetroffen, so daß sie wenigstens gewisse Unterschiede zwischen Tag und Nacht wahrnehmen konnte, obwohl diese nicht so kontrastreich waren wie jene der künstlich gesteuerten Schichtzyklen an Bord der Firmenraumschiffe. Sie erblickte etwas, das auf langen Skiern an ihrer Hütte vorbeiglitt, und stürmte ohne Mütze hinaus, um zu fragen, wo die Skier her stammten.
    Es war nicht nur die Anstrengung, die den Jungen erröten ließ.
    »Die… äh… werden hier hergestellt«, sagte er schließlich, aber Yana konnte das Logo der Intergal auf seinen Stiefeln ausmachen.
    »Könnte ich vielleicht ein Paar im Firmenladen kaufen, weißt du das?« fragte sie, wobei ihr einfiel, daß sie den verdammten Laden überhaupt erst einmal ausfindig machen mußte.
    Er antwortete nicht, sondern eilte hastig davon, woraus sie schloß, daß die Skier wahrscheinlich weder auf Petaybee hergestellt noch im Laden verkauft wurden; es schien wahrscheinlicher, daß sie illegalerweise im Raumhafen requiriert worden waren.
    Ein Stück die Straße entlang trat jemand mit einem Paket aus einem der Häuser. Die Gestalt, genauer die größer als normal wirkende Masse, glitt watschelnd über das Eis auf sie zu, und Yana erkannte Aisling wieder, die Deckenmacherin, die sie bei Clodagh kennengelernt hatte.
    »Släinte, Yana«, sagte Aisling.
    »Selber Släinte, Aisling. Ich versuche mich gerade im Dorf zurechtzufinden. Könnten Sie mir wohl zeigen, wo der Laden ist?«
    »Na klar. Dort bin ich gerade rausgekommen. Warum, was brauchen Sie denn?«

    »Nichts Besonderes. Ich wollte nur mal feststellen, was es überhaupt gibt.«
    »Nicht viel, aber kommen Sie ruhig mit, ich zeige es Ihnen. Im allgemeinen versuchen wir, alles selbst herzustellen, was der Planet hergibt. Einige von uns tauschen das, was wir selbst machen, im Laden gegen die wenigen Dinge ein, die es dort gibt und die wir nicht selbst produzieren können. Unser Zeug bleibt aber nie im Laden liegen. Ich vermute, es wird für den dreifachen, vielleicht auch vierfachen Preis dessen, was man uns dafür bezahlt, an Schiffe und Raumstationen und andere Kolonien verkauft. Deshalb treiben wir auch lieber untereinander Handel. Sie wissen schon, eine meiner Decken gegen eins von den guten Jagdmessern, die Seamus herstellt, oder Sinead tauscht für mich ein Stück Elchkeule gegen ein Bergschaffell ein oder gegen Stutenbutter für unsere Lampen. Die alte Eithne Naknek tauscht häufig ihre gestrickten Pullover gegen Nahrungsmittel und Holz ein, und alle tauschen wir Häute, aus denen man Stiefel und Parkas schneiden kann. Wenn ich Stoff bekomme, kann ich wirklich hübsche Sachen für die Latchkays anfertigen. Das habe ich früher viel gemacht, aber seitdem die Raumbasis für Zivilisten gesperrt wurde, kommt man kaum noch an Stoff heran.«
    »Ich sehe schon, daß ich erst noch lernen muß, zu wem ich gehen und was ich dort bekommen kann«, bemerkte Yana. Und sie begriff auch, daß sie sich Tauschwaren zulegen mußte (und zwar keine Firmengegenstände), um hier zurechtzukommen. Sie hatte noch nie versucht, sich ihre Lebensmittel zu erjagen. Die meisten Planeten, auf denen sie gelandet war, waren noch zu neu gewesen, als daß man hätte wissen können, was dort eßbar und was giftig war; und außerdem hatte dort immer die peinliche Möglichkeit bestanden, aus schierer Unwissenheit die eigenen Gastgeber zu verzehren.
    Aisling führte sie in den Laden. Von draußen sah er aus wie ein gewöhnliches Haus; im Innern wirkte er noch winziger, wurde der Raum von dem Ofen und den an den Wänden entlanglaufenden Verkaufstheken beherrscht. Rechts und links des Ofens standen zwei Tische, übersät mit Beuteln voller Nahrungstabletten und Uniformkrawatten und -knöpfen, dazu Hosen kleinster Größe. Aisling musterte die Regale hinter den Theken.
    »Schauen Sie, Yana. Da ist ein guter

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