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Die Gesänge Des Eisplaneten

Die Gesänge Des Eisplaneten

Titel: Die Gesänge Des Eisplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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Clodagh sie in die Höhe hob. »Du hängst sie besser draußen auf, bis sie wieder geht, Seamus.«
    »In Ordnung«, sagte Seamus und warf Yana einen seltsamen Blick zu. Sie winkte und bedankte sich erneut, während sie bei sich beschloß, Bunny später nach der gängigen Etikette in Sachen Fischgeschenken zu befragen.
    Sie blieben noch eine Weile, und während sie da waren, kamen zwei weitere Leute vorbei: ein spitzbübisch dreinblickendes Mädchen, das Yana als Arnie O’Malley vorgestellt wurde, und ihr kleiner Sohn Finnbar, der sofort hinter den Katzen herjagte. Als die anderen Gäste schließlich wieder aufbrachen, rief das Mädchen: »Warte nur, bis du mein neues Latchkay-Kleid zu sehen bekommst, Clodagh! Die Burschen werden noch jahrelang Lieder für mich komponieren.«
    »Typisch Arnie, immer muß sie angeben«, bemerkte Bunny angewidert.
    »Was sind denn das für Lieder, von denen alle sprechen?« wollte Yana wissen. Sie war satt, trank gerade an ihrem dritten Glas Selbstgebranntem und fühlte sich angenehm entspannt, ja sogar ein wenig schläfrig. »Gibt es denn so viele Musiker in dieser Stadt?«
    »Nein, nur der alte Ungar und sein Haufen«, meinte Bunny. »Aber Lieder komponiert hier jeder.«
    »Jeder?« Yana war noch nie jemandem begegnet, der Lieder schrieb oder sich dazu bekannte.
    »Ja«, warf Clodagh ein. »Wir komponieren Lieder zu allem, es gibt sogar eins über die Gründe, weshalb wir Lieder komponieren, aber dieses Lied gehört Mick Oomilialik. Vielleicht singt er es Ihnen beim Latchkay mal vor.«
    »Was ist das denn?«
    »Och, das ist ein großes Fest, bei dem viel gesungen wird und zu dem wir zusammenkommen, um Dinge zu besprechen. Meine Inuit-Vorfahren nannten so etwas ein

    Potlatch, und bei meinen irischen Ahnen hieß es ein Ceili, und so hat einer der ersten Siedler hier daraus Latchkay gemacht. Na ja, jedenfalls komponiert jeder Lieder, die er dann vorsingt, um zu erzählen, was in der letzten Jahreszeit alles passiert ist. Manchmal kommen auch ganze Dörfer zusammen, um gemeinsam zu essen und Neuigkeiten auszutauschen.«
    »Dann findet dieses Fest also immer nur einmal pro Jahreszeit statt?«
    »Ja, bis auf Hochzeiten, Beerdigungen und andere besondere Ereignisse.«
    »Worüber schreibt man denn beispielsweise so ein Lied?«
    »Zum Beispiel über Charlie, der gehen mußte. Dann würde ich beispielsweise ein Lied schreiben, in dem ich so tue, als wäre ich Charlie.«
    »Und die Musik und alles andere können Sie auch einfach so komponieren?«
    »Nein, normalerweise nicht. Wir verwenden überwiegend alte Melodien. Und getrommelt wird auch«, ergänzte Bunny. Sie nahm eine Rundtrommel von Clodaghs Wand, hielt sie mit einer Hand hoch und zog mit der anderen einen an der Rückseite befestigten Schlegel hervor.
    »Unsere Trommeln können genauso verwendet werden wie die der Inuit, dann schlägt man sie mit einem Stock in festgelegtem Rhythmus«, erklärte Clodagh. »Und wenn man sie wie eine irische Bodhran verwenden will, schlägt man sie mit diesem kleinen Stock dort. Oder mit den Fingern, wenn man wirklich gut ist. Wenn ein Lied zum ersten Mal vorgestellt wird, verwenden wir nur die Trommeln, damit jeder den Text verstehen kann. Später singen dann auch andere mit, wenn es der Besitzer genehmigt, und dann stimmen auch weitere Instrumente ein.«
    »Ich kann ja mal eins von meinen vorsingen«, schlug Bunny vor.
    Clodagh wirkte leicht überrascht. »In Ordnung. Dann werde ich trommeln. Welches denn?«
    »Über den Erhalt meiner Schnokellizenz. Irische Waschfrau.«

    »Was?« fragte Yana.
    »Ach, ›Irische Waschfrau‹ ist nur die Melodie«, erläuterte Clodagh.
    »Unsere Vorfahren mochten einander wirklich sehr, aber es war leichter für die Inuit, sich an die irische Musik anzupassen, als für die Iren, sich auf die Musik der Inuit einzustimmen. Natürlich haben einige von uns nicht die Stimme für irische Melodien, dann singen wir eben auf Inuit-Weise.«
    »Es ist mehr eine Art Singsang«, fügte Bunny hinzu. »Unser Gesang ist im Grunde genau wie wir selbst – alles vermengt. Schön, jetzt kommt mein Lied:
    Ach, heute bekomm ich meinen Schnokelschein von den hohen Tieren als Petaybee-Maid. Verzeiht mir mein Jauchzen, es muß einfach sein! Denn heute bekomm ich meinen Schnokelschein.
    Das war schon alles«, endete Bunny. »Aber ich war wirklich sehr glücklich darüber, auch wenn es nur ein kleines Lied ist. Ich wollte nicht allzusehr angeben.«
    Clodagh sagte: »Passen Sie auf, ich singe

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