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Die Gesänge Des Eisplaneten

Die Gesänge Des Eisplaneten

Titel: Die Gesänge Des Eisplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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heulender roter Fuchshund die Neuankömmlinge begrüßte, ein Schnokel, wie Bunny es zu fahren pflegte.
    »Wir sind da«, sagte Bunny. »Und es sieht so aus, als wäre er auch zu Hause.«
    Yana hatte sich über Bunnys Onkel noch keine Gedanken gemacht, sie rechnete damit, daß er in etwa so ähnlich aussah wie die anderen Blutsverwandten, die siel bereits kennengelernt hatte. Doch Dr. Sean Shongili glich niemandem, den sie jemals kennengelernt hatte, weder hier auf Petaybee noch sonstwo – trotz der Tatsache, daß sie das eindeutige Gefühl hatte, ihm schon einmal begegnet zu sein.
    Bunny hatte mit einem fröhlichen »Släinte, Onkel Sean«, das in dem Hundegebell untergegangen war, an die Tür geklopft. Drängend bedeutete sie Yana sich zu beeilen, doch die mußte sich erst der Felle und der Katze entledigen, bevor sie taumelnd auf die Beine kam. Die lange, kalte Fahrt in einer alles andere als bequemen Körperhaltung hatte ihre Gelenke steif werden lassen. Es ärgerte sie, einen ungelenken Eindruck zu machen.
    Die Tür wurde geöffnet, und vom Gleißen des Schnees geblendet, konnte Yana nur eine mittelgroße Gestalt ausmachen, die ausnahmsweise einmal nicht von dicken Kleiderschichten entstellt war. Tatsächlich trug der Mann ein Hemd, dessen Ärmel er bis zu den Ellenbogen hochgekrempelt hatte, und der Kragen stand offen.
    »Onkel Sean, erwische ich dich tatsächlich zu Hause! Ich habe Yanaba Maddock mitgebracht, um dich kennenzulernen. Und ich habe eine Bitte an dich. In Clodaghs Namen.« Mit diesen Worten legte Bunny Yana die Hand auf den Rücken und schob sie ins Haus.

    Blinzelnd, um sich an die neuen Lichtverhältnisse zu gewöhnen, sah Yana sich in einem Raum um, in dem von allen Oberflächen, von der Wand ebenso wie von der Decke, die ungewöhnlichsten Formen hervorragten, eine veritable Wunderhöhle wie aus dem Märchen, und ein Durcheinander ungeordneter Utensilien, Werkzeuge, Ersatzteile und – Katzen. Diese Katzen allerdings waren sechsmal so groß wie das Exemplar, das sie in den Fellen auf dem Schlitten zusammengerollt zurückgelassen hatte, und keine einzige davon war orangefarben. Feingeschnittene Köpfe drehten sich zu ihr um, und autokratische bernsteinfarbene, gelbe und grüne Augen schätzten sie ab. In einem Korb neben dem Feuer hob eine schwarzweiße Hündin mit Harlekinmaske den Kopf, schnüffelte, schob den Vorderlauf zurück, um die Welpen zu verbergen, die an ihr säugten, und blieb die ganze Zeit wachsam, in der sie sich in Seans Blockhaus aufhielten.
    Sean Shongili lächelte, und seine Augen taten das gleiche: funkelnde Silberaugen, die geradewegs in ihre blickten; kluge, sehende Augen, die in einem bedingungslosen Willkomm schimmerten, ein deutlicher Unterschied zu der oberflächlichen Höflichkeit, die ihr sonst meist zuteil wurde.
    Shongili war nicht viel größer als sie selbst. Er besaß eine subtile Ausstrahlung von großer Kraft, Intelligenz und Charme. Ihr gefiel, daß er ein schlanker Mann mit einem schmalen Gesicht war; die Wangenknochen wirkten eher slawisch als indianisch, der üppige Mund wurde von feingeschnittenen Lippen geformt, hinter denen sich weiße, ebenmäßige Zähne andeuteten. Außerdem hatte er ein energisches Kinn. Kein Mann, der leicht von seinem Ziel abzubringen war.
    »Sie sind also die Majorin Maddock«, sagte Sean, und sie beeilte sich, den rechten Handschuh auszuziehen, als er ihr eine Hand mit abnorm lang wirkenden Fingern reichte. Yana empfand die Berührung mit seiner haut als elektrisierend und stimulierend.
    Dann begannen die Silberaugen zu blinzeln, und irgend etwas in dem veränderten Blick ließ sie leise die Stirn runzeln und verwirrte sie.

    »Hat denn inzwischen wirklich jeder auf dieser Eiskugel von mir gehört?« fragte sie leicht verärgert. Sie zwang sich zu einem Lächeln, um es mehr wie einen Scherz klingen zu lassen.
    »Auf Petaybee verbreiten sich die guten Neuigkeiten schneller als die schlechten«, erwiderte Sean. Anmutig trat er zu dem in jedem Haus auf Petaybee vorhandenen Herd, wo er aus der ebenso allgegenwärtigen Kanne drei Tassen ausschenkte. »Tatsächlich verfüge ich über die einzige Funkverbindung hier zur Stadt. Adak vom Schnokeldepot wird immer ziemlich geschwätzig, wenn etwas Interessantes geschieht. Beispielsweise wenn Kilcoole eine neue Bürgerin bekommt, noch dazu eine Kriegsheldin. Hier ist etwas, um sich nach Ihrer langen Schlittenfahrt aufzuwärmen.«
    »Danke«, erwiderte Yana, wobei sie die Bemerkung über

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