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Die Gesänge Des Eisplaneten

Die Gesänge Des Eisplaneten

Titel: Die Gesänge Des Eisplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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Thermosbehälter mit beiden Händen hochzuziehen, so daß er gegen ihre Schienbeine schlug, bedeutete Yana mit einem Nicken, zum Schnokel zurückzukehren. Yana war erleichtert, ihre Lungen keiner weiteren Tortur aussetzen zu müssen. So machte sie mit einem etwas größeren Schwung kehrt, als ihr guttat, und sofort glitten ihre Füße auf dem Eis unter der dünnen Schneeschicht aus. Danach setzte sie die Füße etwas vorsichtiger auf und schaffte es ohne Sturz zurück zum Schnokel.
    Seamus stellte das zweite Thermosgefäß neben ihr ab und fuhr sich mit einem Fäustling über das Gesicht, streifte sich mit dieser gewohnheitsmäßigen Geste einige der Eiszapfen ab. »Willkommen auf Petaybee, wie immer es hier auch aussieht, Majorin. Wenn Sie irgend etwas brauchen, fragen Sie einfach Bunny.«
    Yana nickte. »Danke.« Sollte sich ihr offizieller Führer auch nur als annähernd so untauglich erweisen, wie sie selbst sich in dieser Umgebung fühlte, könnte sich Bunnys inoffizielle Unterstützung als sehr nützlich herausstellen.

    Als sie Yanas neue Unterkunft erreichten, war die Dunkelheit schon lange hereingebrochen, obwohl es nach Yanas Berechnungen erst später Nachmittag sein konnte. Sie musterte das kleine alleinstehende Haus, das neben anderen ähnlicher Bauart auf seinem Pfahlwerk stand. In der Dunkelheit konnte sie nur ein einziges Fenster und eine Tür ausmachen, und das Fenster war sehr klein. Egal. Es war immerhin um einiges geräumiger als einige der Kojen, die sie gehabt hatte, und verglichen mit ihrem Krankenlager im Raumstationshospital war es der reinste Palast.
    Bunny hievte den Seesack für sie aus dem Schnokel und öffnete die Tür. Das Innere war sparsam eingerichtet und in Weiß gehalten wie die Außenfront. Das Mobiliar bestand aus einer Pritsche, einem kleinen Tisch, auf dem ihre Überlebensausrüstung lag, einem Stuhl und einem Herd zum Heizen und Kochen.
    »Es ist inzwischen zu spät, um noch die Abwicklungsprozedur für Neuzugänge zu durchlaufen. Tut mir leid, daß es so lange gedauert hat«, sagte Bunny. »Warten Sie einen Augenblick, dann besorge ich ein paar Decken. Und das Wasser hier sollten Sie ebenfalls an sich nehmen. Sie haben ihre Ration ja noch gar nicht empfangen.« Mit einem Nicken wies sie auf den Thermosbehälter, der hinter dem Herd auf einem Regal stand.
    »Das ist doch eigentlich für Ihre Tante gedacht, oder?« fragte Yana.
    »Und ich kann Ihnen ja wohl schlecht Ihre Decken wegnehmen«
    Bunny schüttelte den Kopf. »Das mit dem Wasser macht denen nichts aus, und die Decke habe ich übrig. Morgen bekommen Sie dann ihre eigene.«
    Dann fuhr sie in dem Schnokel davon, um kurz darauf zu Fuß zurückzukehren, bewaffnet mit einem Bündel aus flauschigem Stoff und einem Päckchen.
    »Räucherlachsstreifen«, sagte sie und wies dabei auf das Päckchen.
    »Was?«
    »Fisch. Schmeckt gut«, erklärte Bunny geduldig. »Wird Ihnen munden.«

    Yanas Tag hatte vor fast dreißig Stunden im Stationskrankenhaus begonnen, und inzwischen war sie zu nichts anderem mehr fähig, als sich in Decken einzurollen und so schnell wie möglich einzuschlafen.
    »Danke«, antwortete sie.
    »Also gut. Soll ich Sie morgen abholen, um Sie zu Ihrem Führer zu bringen? Dann könnte ich auch gleich die Decke besorgen.«
    Aha, dachte Yana, eine kleine Erpressung, um das Gewohnheitsrecht zu sichern. Ausgeprägtes unternehmerisches Denken. »Das wäre hervorragend«, sagte sie mit einem müden Augenaufschlag, der für ein Lächeln herhalten mußte. Bunny zeigte ihr, wie man den Herd anzündete, dann verschwand sie schließlich mit dem Versprechen, am nächsten Tag noch den Brennstoff zu organisieren.
    Ohne erst abzuwarten, bis der Raum warm genug war, um ihre Oberbekleidung abzulegen, baute Yana den Stuhl am Kopfende der Pritsche auf, nahm darauf Platz und streckte die Beine auf dem Bett aus. Sie hatte erst einige wenige Bissen von den merkwürdig gewürzten Lachsstreifen zu sich genommen, als sie auch schon einschlief, genau wie sie es die ganzen letzten Wochen getan hatte –
    im Sitzen.
    Nachdem sie ihrer Klientin die Decken gebracht und das Schnokel in seinem Spezialschuppen verstaut hatte, kehrte Bunny Rourke zum Haus ihrer Tante zurück.
    »Ich brauche es morgen früh wieder«, hatte sie Adak O’Connor, dem Fahrdienstleiter und Wächter, mitgeteilt.
    »Shuttlefahrzeuge von der Raumstation sind erst wieder in einer Woche fällig«, erwiderte Adak und nahm die Kopfhörer ab, als er sich von dem Funkgerät

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