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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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zwischen Sonea und den Ichani. Parikas Miene verdüsterte sich. Er blieb stehen und schleuderte mehrere Kraftzauber gegen den Heiler. Dorrien taumelte rückwärts, und sein Schild geriet ins Wanken. Sonea eilte zu ihm und legte ihren Schild über seinen. Als sie das tat, spürte sie, dass ihre eigenen Kräfte langsam schwanden. Dorrien hielt sie am Arm fest.
    - Er ist so stark!
    - Ja, und ich werde das nicht mehr sehr lange durchhalten.
    - Wir müssen weg von hier. Er packte sie am Arm und zog sie die Straße hinunter.
    - Aber Akkarin…
    - Schlägt sich recht ordentlich. Wir können nichts mehr tun.
    - Er ist nicht stark genug.
    - Dann sind wir alle verloren.
    Ein weiterer Zauber traf sie mit voller Wucht. Dorrien griff nach ihrer Hand, und sie rannte hinter ihm her. Der nächste Angriff trieb sie weiter. Sonea griff nach zusätzlicher Energie und wusste, dass dies ihre letzte Kraftreserve war.
    Als der folgende Zauber ihren Schild zerschmetterte, keuchte sie. Sie blickte über die Schulter und sah, dass Parika mit langen Schritten auf sie zukam. Akkarin eilte ihnen nach. Sonea rannte, so schnell sie konnte.
    Dann traf sie etwas von der Seite. Alle Luft wich aus ihrer Lunge, und sie prallte mit der Schulter auf den Boden. Einen Moment lang konnte sie nur still daliegen, betäubt von zwei gleichzeitig erfolgenden Angriffen. Dann zwang sie sich, sich auf den Ellbogen aufzurichten.
    Dorrien lag einige Schritte von ihr entfernt, bewegungslos und bleich. Erschrocken versuchte sie aufzustehen, doch sie wurde abermals angegriffen und fiel zurück auf den Boden. Das Brennen eines fremden Schildes glitt über sie hinweg, und sie erstarrte vor Entsetzen. Jemand griff nach ihrem Arm und zerrte sie auf die Knie. Parika starrte auf sie hinab, den Mund zu einem grausamen Lächeln verzogen. In panischem Schrecken erwiderte sie seinen Blick.
    Es kann nicht so enden!, dachte sie ungläubig.
    Dann begann der Schild des Ichani zu vibrieren, als er wieder und wieder getroffen wurde. Akkarin stand nur wenige Schritte entfernt, und sein Gesichtsausdruck war furchtbar. Ohne sie loszulassen, griff der Ichani in seinen Mantel.
    Als sie das geschwungene Messer sah, das er herauszog, überwältigte sie eine Angst, die jeden anderen Gedanken vertrieb. Sie wehrte sich gegen den Ichani, doch ihr Kampf war vollkommen nutzlos. Dann weckte der Schmerz der Klinge, die ihre Haut aufschlitzte, die Erinnerung an eine andere Schnittwunde, die sie sich selbst zugefügt hatte.
    Sie hatte keine Kraft mehr, aber solange sie lebte, war immer noch ein klein wenig Energie übrig. Und die Heilung einer so kleinen Wunde kostete nur... geschafft!
    Parika erstarrte und blickte fassungslos auf ihren Arm. Langsam senkte sich die Klinge erneut und berührte abermals Soneas Haut. Sie konzentrierte sich und spürte, wie der Schmerz verebbte. Die Augen des Ichani weiteten sich. Das nächste Mal drückte er ihr die Klinge tiefer ins Fleisch und schnalzte ungläubig mit der Zunge, als die Wunde sich abermals vor seinen Augen versiegelte.
    Sie kennen keine heilende Magie. Einen Moment lang triumphierte sie, aber das Gefühl war nur von kurzer Dauer. Sie konnte sich nicht bis in alle Ewigkeit heilen. Irgendwann würde sie selbst dafür zu wenig Kraft haben.
    Aber vielleicht gab es eine andere Möglichkeit, diese Fähigkeit zu ihrem Vorteil einzusetzen?
    Natürlich gab es die.
    Der Ichani hielt ihr Handgelenk umklammert. Haut auf Haut. Damit war er ihren Heilkräften beinahe so schutzlos ausgeliefert wie sie seiner schwarzen Magie. Sonea schloss die Augen und sandte ihren Geist aus, in den Arm des Sachakaners. Als sie das Brennen einer weiteren Schnittwunde spürte, geriet ihre Konzentration für einen Moment ins Wanken. Sie hielt nur inne, um sich zu heilen, dann drang sie tiefer in seinen Körper vor. In seine Schulter. In seine Brust. Am Rande ihres Bewusstseins nahm sie abermals den Schmerz einer flachen Schnittwunde wahr...
    Da, dachte sie triumphierend. Sein Herz. Mit letzter Kraft griff sie danach und presste es zusammen.
    Der Ichani stieß einen Laut aus, der halb Schrei, halb Keuchen war, und ließ sie los. Sie fiel zu Boden und rollte sich zur Seite, als der Mann auf die Knie stürzte und seine Brust umklammerte.
    Reglos hockte er da, am Rande des Todes. Fasziniert beobachtete Sonea, wie sein Gesicht langsam blau anlief.
    »Geh weg von ihm!«
    Akkarins Schrei ließ Sonea zusammenzucken. Er rannte auf den Ichani zu und hob im Laufen das Messer auf, das ihr Angreifer

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