Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord
Weg.
Nach einigen Minuten kamen sie durch eine große Metalltür in ein luxuriös möbliertes Empfangszimmer. Auf einem niedrigen Tisch in der Mitte des Raums standen mehrere Platten mit Essen, Gläsern und Weinflaschen.
Sonea ließ sich auf einen Stuhl sinken und bediente sich. Nachdem Akkarin sich neben sie gesetzt hatte, griff er nach einer der Flaschen. Er zog die Augenbrauen hoch. »Du lebst besser als die Magier, Ceryni.«
»Oh, ich lebe hier nicht«, erwiderte Cery, während er ebenfalls Platz nahm. »Das ist nur eins meiner Gästequartiere. Takan hat hier gewohnt.«
»Der Dieb ist sehr großzügig gewesen«, sagte Takan leise und deutete mit dem Kopf auf Cery.
Der Dieb? Sonea verschluckte sich und starrte Cery fassungslos an.
Als Cery ihren Blick auffing, grinste er. »Du hast es gerade erst kapiert, wie?«
»Aber...« Sie schüttelte den Kopf. »Wie ist das möglich?«
Er breitete die Hände aus. »Harte Arbeit, kluge Schachzüge, gute Verbindungen... und ein wenig Hilfe von deinem Hohen Lord.«
»Dann bist du also der Dieb, der Akkarin bei der Suche nach den Spionen geholfen hat?«
»Das ist richtig. Ich habe damit angefangen, nachdem er uns in der Geschichte mit Fergun geholfen hat«, erklärte Cery. »Er wollte, dass jemand die Mörder für ihn aufspürte. Jemand mit Einfluss und den richtigen Verbindungen.«
»Ich verstehe.« Also hat Akkarin seit damals davon gewusst, seit der Anhörung, bei der Rothen zu meinem Mentor bestimmt
wurde. Sie funkelte ihn an. »Warum hast du mir nichts davon erzählt?«
Akkarins Lippen verzogen sich zu einem schwachen Lächeln. »Anfangs konnte ich nicht darüber sprechen. Du hättest geglaubt, dass ich Cery mit Gewalt oder mit einer List dazu gebracht hätte, mir zu helfen.«
»Du hättest es mir erzählen können, nachdem ich die Wahrheit über die Ichani erfahren hatte.«
Er schüttelte den Kopf. »Ich bin immer bestrebt, nicht mehr preiszugeben, als unbedingt notwendig ist. Wenn die Ichani dich gefangen hätten, hätten sie aus deinen Gedanken etwas über Cerys Verbindung zu mir erfahren können. Und so, wie sich die Dinge entwickelt haben, muss diese Verbindung auch geheim bleiben.« Er wandte sich an Cery. »Es ist wichtig, dass unsere Anwesenheit in Imardin nicht bekannt wird. Wenn die Ichani aus den Gedanken eines ihrer Opfer davon erfahren, hätten wir damit unsere einzige Chance verloren, die Schlacht zu gewinnen. Je weniger Menschen wissen, dass wir hier sind, umso besser.«
Cery nickte. »Nur Gol und ich wissen davon. Die anderen Diebe denken, wir wollten nur darüber reden, was die Stadt in Aufruhr gebracht hat.« Er lächelte. »Sie werden überrascht sein, Euch zu sehen.«
»Glaubst du, dass sie sich damit einverstanden erklären werden, unsere Anwesenheit geheim zu halten?«
Cery zuckte die Achseln. »Sobald sie wissen, was vorgeht, und begreifen, dass sie im Falle eines Sieges der Sachakaner alles verlieren werden, werden sie euch hüten wie ihre eigenen Kinder.«
»Du hast Takan erzählt, dass du über verschiedene Möglichkeiten nachgedacht hast, wie man Magier töten kann«, sagte Akkarin. »Was hattest du -«
- Balkan?
Sonea richtete sich auf. Die Gedankenstimme gehörte …
- Yikmo?, antwortete Balkan.
- Die Sachakaner nähern sich Calia.
- Ich werde Euch in Kürze mitteilen, was ich Euch rate.
»Was gibt es, Meister?«, fragte Takan.
»Jemand hat per Gedankenrede eine Nachricht geschickt«, antwortete Akkarin. »Lord Yikmo hat gemeldet, dass die Ichani auf Calia vorrücken. Er muss dort sein.«
Ein kalter Schauer überlief Sonea. »Die Gilde ist doch gewiss nicht ausgezogen, um sie abzufangen?« Sie sah Cery an. »Du hättest es doch gehört, wenn sie die Stadt verlassen hätten, oder?«
Cery schüttelte den Kopf. »Mir ist nichts dergleichen bekannt.«
Akkarin runzelte die Stirn. »Ich wünschte, Lorlen würde den Ring benutzen.«
»Vor vier Tagen haben ungefähr zwanzig Magier die Stadt verlassen«, warf Gol ein. »In den frühen Morgenstunden.«
- Yikmo?
- Balkan.
- Lasst Euch Zeit.
- Das werden wir tun.
Sonea wandte sich stirnrunzelnd zu Akkarin um. »Was bedeutet das?«
Seine Miene verdüsterte sich. »Zweifellos handelt es sich um einen verabredeten Code, um Anweisungen zu übermitteln. Sie können Yikmo und seinen Männern nicht sagen, was sie tun sollen, ohne ihre Absichten in Bezug auf die Ichani preiszugeben.«
»Aber was bedeutet das?«
Er legte die Fingerspitzen aneinander. »Zwanzig Magier. Vor vier
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