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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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helfen.
    Die Hand riss ihn auf die Füße, und grauenhafte Schmerzen durchzuckten seinen Oberkörper. Er blickte zu seinem Helfer auf, und Dankbarkeit verwandelte sich in Grauen.
    Kariko starrte ihn an, das Gesicht verzerrt vor Wut. »Ich werde dafür sorgen, dass dir deine Tat noch sehr leid tun wird, Magier.«
    Eine ungeheure Kraft stieß Rothen gegen die Wand und hielt ihn dort fest. Der Druck sandte neuerliche Schmerzen durch seine Schulter. Kariko packte Rothens Kopf mit beiden Händen.
    Er wird meine Gedanken lesen!, durchzuckte es Rothen, und Panik stieg in ihm auf. Instinktiv bemühte er sich, eine Barriere gegen das Eindringen eines fremden Geistes zu errichten, aber er fühlte nichts. Einen Moment lang fragte er sich, ob es überhaupt Karikos Absicht war, seine Gedanken zu lesen, dann dröhnte eine Stimme in seinem Kopf.
    - Was ist deine größte Angst?
    Soneas Gesicht blitzte in Rothens Gedanken auf. Er schob es beiseite, aber Kariko fing das Bild auf und schickte es zurück.
    - Wer ist das? Ah, jemand, den du in Magie unterwiesen hast. Jemand, der dir viel bedeutet. Aber sie ist fort. Die Gilde hat sie weggeschickt. Wohin? Sachaka! Ah! Das ist sie also. Akkarins Gefährtin. Was für ein unartiges Mädchen, einfach die Gesetze der Gilde zu brechen.
    Rothen versuchte, seinen Geist zu leeren, an nichts zu denken, aber Kariko begann, quälende Bilder von Akkarin in Rothens Gedanken zu senden. Er sah einen jüngeren Akkarin, gekleidet wie die Sklaven auf den Karren, einen Akkarin, der vor einem anderen Sachakaner im Schmutz kauerte.
    - Er war ein Sklave, erklärte Kariko ihm. Euer nobler Hoher Lord war früher einmal ein jämmerlicher, greinender Sklave, der meinem Bruder gedient hat.
    Mitgefühl und Bedauern regten sich in Rothen, als ihm klar wurde, dass Akkarin die Wahrheit gesagt hatte. Der letzte Zorn, den er für Soneas »Verderber« empfunden hatte, schmolz dahin. Ein wehmütiger Stolz stieg in ihm auf. Sonea hatte die richtige Entscheidung getroffen. Eine harte Entscheidung, aber die richtige. Er wünschte, er hätte ihr das sagen können, wusste jedoch, dass er dazu niemals mehr die Gelegenheit bekommen würde. Zumindest habe ich alles getan, was ich konnte, dachte er. Und sie ist weit fort von alledem, jetzt, da die Ichani Sachaka verlassen haben.
    - Weit fort? Ich habe dort noch immer Verbündete, sandte Kariko. Sie werden sie finden und zu mir bringen. Wenn ich sie habe, werde ich sie leiden lassen. Und du… du wirst leben, um es zu sehen, Sklaventöter. Ja, ich wüsste nicht, was das schaden sollte. Du bist schwach, und dein Körper ist am Ende, daher wirst du deine Stadt nicht rechtzeitig erreichen, um deiner Gilde zu helfen.
    Rothen spürte, wie der Sachakaner die Hände von seinem Kopf nahm. Kariko blickte zu Boden. Er trat beiseite und bückte sich, um einen Glassplitter aufzuheben.
    Dann trat er wieder näher und strich mit der Kante des Glasstücks über Rothens Wange. Auf die Berührung folgte ein scharfer Schmerz, dann spürte Rothen, wie ihm ein warmes Rinnsal übers Gesicht lief. Kariko legte eine Hand unter Rothens Kinn, bis sich eine kleine Blutpfütze darin gebildet hatte.
    Der Sachakaner hielt die Glasscherbe hoch. Die Spitze begann langsam zu glühen und zu schmelzen, bis sich eine kleine Kugel geformt hatte. Diese fiel von der Scherbe in Karikos Hand.
    Kariko schloss die Finger darum und senkte die Lider. Am Rande von Rothens Gedanken regte sich etwas. Er nahm einen anderen Geist wahr und gewann eine Ahnung davon, was dieses seltsame Ritual bedeutete. Sein Bewusstsein war jetzt mit dem Glas verbunden und mit jedem, der es berührte. Kariko hatte die Absicht, daraus einen Ring zu machen und...
    Plötzlich brach die Verbindung ab. Kariko lächelte und drehte sich um. Rothen spürte, wie die Kraft, die ihn an die Wand presste, verebbte. Plötzlich brannte seine Schulter vor Schmerz, und er keuchte auf. Dann beobachtete er ungläubig, wie der Sachakaner durch den in Trümmern liegenden vorderen Teil des Hauses zu dem zerstörten Wagen hinüberging.
    Er hat mich leben lassen.
    Rothen dachte an die kleine Glaskugel. Lord Sarrins kurze Erklärungen über die Anwendungszwecke von schwarzer Magie kamen ihm in den Sinn, und er begriff, dass Kariko soeben einen Blutstein geschaffen hatte.
    Draußen ertönten Stimmen, und ein eisiger Schauer überlief Rothen. Ich muss weg von hier, dachte er, solange ich es noch kann. Er wandte sich ab, hastete durch das Haus zur hinteren Tür und taumelte in

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