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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Osen vor dem Schreibtisch stand und Akkarin in seinem Sessel sitzen blieb. Lorlen blickte von einem Mann zum anderen, dann erhob er sich.
    »Vielen Dank, Osen. Könntet Ihr veranlassen, dass eine Kutsche für mich bereitgestellt wird?«
    »Ja, Administrator.« Der junge Magier nickte Akkarin höflich zu, dann verließ er den Raum. Lorlen musterte Akkarin eingehend und fragte sich, ob der Hohe Lord Osens Abneigung gespürt haben mochte.
    Was für eine Frage! Natürlich weiß Akkarin Bescheid.
    Akkarin hatte Osens Weggang jedoch kaum beachtet. Immer noch stirnrunzelnd erhob er sich und folgte Lorlen zur Tür.
    »Damit hast du nicht gerechnet?«, fragte Lorlen, während er in die Eingangshalle trat. Draußen regnete es, daher blieb er an der Tür stehen, um auf die Kutsche zu warten.
    Akkarin kniff die Augen zusammen. »Nein.«
    »Du könntest mich begleiten.«
    »Es ist besser, wenn du dich allein um diese Angelegenheit kümmerst.«
    Ich wette, er wird mich beobachten. Lorlen blickte auf den Ring an seinem Finger hinab.
    »Dann gute Nacht«, sagte Lorlen.
    Akkarins Miene wurde ein wenig weicher. »Gute Nacht. Ich freue mich schon darauf, deine Meinung zu diesem Vorfall zu hören.« Seine Mundwinkel zuckten nach oben, dann wandte er sich ab und ging die Treppe hinunter. Der Regen zischte leise, als er auf den unsichtbaren Schild traf, der Akkarin umgab.
    Lorlen schüttelte den Kopf über den kleinen Scherz des anderen Mannes. Kurze Zeit später rollte eine Kutsche aus den Ställen und fuhr vor der Universität vor. Der Fahrer hielt vor der Treppe an und sprang vom Kutschbock, um die Tür zu öffnen. Lorlen lief die Stufen hinunter und stieg ein.
    Die Fahrt durch die Stadt bis zum Wachhaus kam ihm länger vor als gewöhnlich. Die nassen Straßen spiegelten das Licht der Lampen wider. Die wenigen Menschen, die um diese Zeit noch unterwegs waren, eilten in ihren Umhängen ihrem Ziel entgegen, die Kapuzen tief über die Stirn gezogen. Nur ein Botenjunge blieb stehen, um der Kutsche nachzusehen.
    Schließlich hielt der Wagen vor dem Wachhaus an. Lorlen stieg aus und ging zur Tür. Hauptmann Barran erwartete ihn bereits.
    »Es tut mir leid, dass ich Euch an einem so abscheulichen Abend herbitten musste, Administrator«, sagte Barran, als er Lorlen den Flur hinunter zu seinem Büro führte. »Ich habe erwogen, mit meiner Nachricht bis morgen zu warten, aber dann wäre das, was ich Euch zeigen will, noch unangenehmer gewesen.«
    Barran schlug nicht den Weg zu seinem Büro ein, sondern ging in denselben Kellerraum hinunter, in den er Lorlen schon einmal geführt hatte. Als sie durch die Tür traten, schlug ihnen ein starker Geruch von Verwesung entgegen. Lorlen sah zu seinem Entsetzen, dass auf einem der Tische unter einem schweren Tuch eine menschliche Gestalt lag.
    »Hier.« Der Hauptmann ging mit schnellen Schritten auf einen Schrank zu und nahm einen Krug und zwei Tücher heraus. Dann entkorkte er den Krug, kippte einige Tropfen eines gelben Öls auf die Tücher und gab eins davon an Lorlen weiter. »Drückt Euch das auf die Nase.«
    Während Lorlen tat wie geheißen, verdrängte ein scharfer, vertrauter medizinischer Geruch den Gestank im Raum. Barran, der sich das andere Tuch aufs Gesicht drückte, trat an den Tisch.
    »Dieser Mann ist gestern aus dem Fluss gefischt worden«, erklärte er mit gedämpfter Stimme. »Er ist seit einigen Tagen tot.« Barran zog das Laken beiseite, das den Leichnam bedeckte, und ein bleiches Gesicht kam darunter zum Vorschein. Jemand hatte dem Toten kleine, quadratische Stoffstücke auf die Augen gelegt. Als Barran nun auch den Rest des Körpers entblößte, zwang sich Lorlen, die Spuren der Verwesung und die kleinen Wunden, wo offensichtlich Fische an dem Leichnam genagt hatten, zu ignorieren. Stattdessen konzentrierte er sich auf die Verletzung über dem Herzen und auf den langen Schnitt an der Kehle des Mannes.
    »Ein weiteres Opfer.«
    »Nein.« Barran wandte sich zu Lorlen um. »Der Mann ist von zwei Zeugen identifiziert worden. Dies hier scheint der Mörder zu sein.«
    Lorlen starrte zuerst Barran und dann den Leichnam an. »Aber er ist auf die gleiche Art und Weise getötet worden.«
    »Ja. Vielleicht aus Rache. Seht Euch das an.« Der Hauptmann zeigte auf die linke Hand des Toten. Ein Finger fehlte. »Er hat einen Ring getragen. Wir mussten den Finger abschneiden.« Barran zog das Laken wieder über den Leichnam, dann ging er zu einer Bank, auf der eine zugedeckte Schale stand. Als er

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