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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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sie ihre Freizeit stets in der Novizenbibliothek verbracht hatte. Zweifellos würde sie jetzt, da sie keine Kurse mehr besuchen musste, abends einfach dort hingehen.
    Rothen, der sich sofort ein wenig besser fühlte, stand auf, reichte sein leeres Glas einem Diener und machte sich dann auf die Suche nach Yaldin.
     
    Seit Irand ihnen ein Arbeitszimmer zugewiesen hatte, hatten Dannyl und Tayend nach und nach Möbelstücke herbeigeschafft, bis der Raum so behaglich war wie das Gästezimmer eines Edelmanns. Neben dem großen Tisch, der früher einmal den Raum beherrscht hatte, fanden sich dort jetzt bequeme Sessel und eine Couch, ein gut bevorrateter Weinschrank und Öllampen zum Lesen. Die Lampen waren außerdem die einzige Wärmequelle, wenn Dannyl nicht da war. Heute jedoch hatte er in einer Nische des Raums eine magische Kugel platziert, und ihre Wärme hatte die Kälte der Steinmauern schnell vergessen lassen.
    Bei Dannyls Ankunft in der Bibliothek war Tayend nicht da gewesen. Nachdem Dannyl sich eine Stunde lang mit Irand unterhalten hatte, war er in ihr Arbeitszimmer gegangen, um dort auf seinen Freund zu warten. In der vagen Hoffnung, Hinweise auf alte Magie zu finden, kämpfte er sich gerade durch die Dokumente eines Anwesens am Meer, als Tayend endlich erschien.
    Der Gelehrte blieb, leicht schwankend, mitten im Raum stehen. Offensichtlich war er ein wenig betrunken.
    »Sieht so aus, als hättest du dich gut amüsiert«, bemerkte Dannyl.
    Tayend stieß einen dramatischen Seufzer aus. »Äh... ja. Es gab guten Wein. Es gab schöne Musik. Es gab sogar einige recht hübsche Akrobaten zu bewundern... aber ich habe mich losgerissen, weil ich wusste, dass ich nur für einige wenige süße Stunden vor der Sklaverei in der Bibliothek - in Diensten meines gnadenlosen Gildenbotschafters - fliehen konnte.«
    Dannyl verschränkte die Arme vor der Brust und lächelte. »Sklaverei, wahrhaftig! Du hast in deinem ganzen Leben nicht einen einzigen Tag ehrenwerter Arbeit geleistet.«
    »Aber dafür gab es reichlich Tage, die mit unehrenhafter Arbeit ausgefüllt waren.« Tayend grinste. »Außerdem habe ich bei diesem Fest durchaus eine kleine Arbeit für uns erledigt. Dem Marane war dort - der Mann, der möglicherweise ein Rebell ist.«
    »Wirklich?« Dannyl ließ die Arme wieder sinken. »Das ist ja ein Zufall.«
    »Eigentlich nicht.« Tayend zuckte die Achseln. »Ich begegne ihm gelegentlich auf Festen, aber seit er sich mir seinerzeit vorgestellt hat, haben wir nicht mehr oft miteinander gesprochen. Wie dem auch sei, ich hielt es für eine gute Idee, ein wenig mit ihm zu plaudern und anzudeuten, dass wir Interesse hätten, an seinen Festen teilzunehmen.«
    Ein Stich der Sorge durchzuckte Dannyl. »Was hast du gesagt?«
    Tayend winkte ab. »Nichts Genaues. Ich habe nur einfließen lassen, dass ich keine Einladungen mehr erhalten hätte, seit ich begonnen habe, für dich zu arbeiten. Dann habe ich mich zurückhaltend, aber interessiert gegeben.«
    »Das hättest du nicht...« Dannyl runzelte die Stirn. »Wie oft hast du solche Einladungen bekommen?«
    Der Gelehrte kicherte. »Du klingst eifersüchtig, Dannyl. Nur ein oder zwei Mal im Jahr. Und es sind auch eigentlich keine richtigen Einladungen. Er deutete lediglich an, dass ich bei seinen Festen nach wie vor willkommen sei.«
    »Und diese Andeutungen haben aufgehört, seit du in meine Dienste getreten bist?«
    »Offensichtlich wirkst du furchtbar einschüchternd auf ihn.«
    Dannyl ging im Raum auf und ab. »Du hast angedeutet, dass wir erraten haben, was er und seine Freunde im Schilde führen. Wenn sie tatsächlich so weit in diese Angelegenheit verwickelt sind, wie Akkarin sagt, dann werden sie selbst die leiseste Andeutung von Gefahr ernst nehmen. Sehr ernst.«
    Tayends Augen weiteten sich. »Ich habe nur... interessiert geklungen.«
    »Das reicht wahrscheinlich, um Marane in Panik zu versetzen. Vermutlich denkt er gerade in diesem Moment darüber nach, was er unsretwegen unternehmen soll.«
    »Aber was wird er tun?«
    Dannyl seufzte. »Ich bezweifle, dass er abwarten wird, ob die Gilde kommt, um ihn in Arrest zu nehmen. Wahrscheinlich denkt er über verschiedene Möglichkeiten nach, wie er uns zum Schweigen bringen kann. Erpressung. Mord.«
    »Mord! Aber... er wüsste doch sicher, dass ich nicht an ihn herangetreten wäre, wenn ich die Absicht hätte, ihn der Gilde auszuliefern? Wenn ich ihn ausliefern wollte, dann würde ich ihn einfach... ausliefern.«
    »Bloß aus dem

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