Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord
zufallen. Savara sah Cery an.
»Er ist weg. Das war knapp.«
Er starrte sie fassungslos an. Sie hatte ihn gerettet. Irgendwie hatte sie gewusst, dass er in Schwierigkeiten war, und sie war gerade rechtzeitig erschienen. Aber wie war das möglich? War sie ihm gefolgt? Oder war sie dem Ichani gefolgt? Erleichterung schlug in Zweifel um, als er noch einmal über ihre Worte nachdachte. Der Ichani hatte Angst vor ihr gehabt. Plötzlich war er sich ziemlich sicher, dass er sie ebenfalls fürchten sollte.
»Wer bist du?«, flüsterte er.
Sie hob die Schultern. »Eine Dienerin meiner Leute.«
»Er... er ist davongelaufen. Vor dir. Warum?«
»Unsicherheit. Er hat heute sehr viel von seiner Energie verbraucht und weiß nicht, ob er mich besiegen könnte.« Sie lächelte und kam auf ihn zu. »List ist immer die befriedigendste Methode, um einen Kampf zu gewinnen.«
Cery wich zurück. Sie hatte ihm soeben das Leben gerettet. Er hätte ihr danken sollen. Aber irgendetwas an alledem war einfach zu seltsam. »Er hat dich erkannt. Und du kanntest seinen Namen.«
»Er hat erkannt, was ich bin, nicht wer ich bin«, korrigierte sie ihn.
»Und? Was bist du?«
»Deine Verbündete.«
»Nein, das bist du nicht. Du hast behauptet, du wolltest uns helfen, aber du tust nichts, um die Ichani aufzuhalten, obwohl du stark genug dafür wärst.«
Ihr Lächeln erlosch. Sie musterte ihn ernst, dann wurde ihre Miene hart. »Ich tue alles, was ich kann, Cery. Was braucht es, um dich davon zu überzeugen? Würdest du mir vertrauen, wenn ich sagte, dass ich schon seit einiger Zeit von Akkarins und Soneas Rückkehr nach Imardin weiß? Und ich habe niemandem davon erzählt.«
Cerys Herz setzte einen Schlag aus. »Wie hast du das herausgefunden?«
Sie lächelte, dann wanderte ihr Blick zu seiner Brust hinunter. »Ich habe meine Methoden.«
Weshalb dieser Blick auf seine Brust? Dann fiel ihm der Anhänger wieder ein. Er griff unter sein Hemd und zog ihn hervor. Ihre Augen flackerten, und ihr Lächeln erstarb.
Welche Art von magischem Potenzial hatte das Schmuckstück? Während er den glatten Rubin in der Mitte des Insekts betrachtete, kroch ihm ein Schauer über den Rücken. Sonea und Akkarin hatten Ringe füreinander geschaffen. Ringe mit roten Glassteinen...
»Mit diesen Ringen werden wir in der Lage sein, in die Gedanken des anderen zu sehen… «
Er musterte den Rubin. Wenn dies ein Blutstein war, dann hatte Savara seine Gedanken gelesen… und er hatte den Schmuck getragen, seit Akkarin und Sonea wieder in Imardin waren.
Wie sonst hätte Savara von ihrer Anwesenheit in der Stadt erfahren können?
Er zog sich die Kette über den Kopf und warf sie weg.
»Ich bin tatsächlich ein Narr gewesen, dir zu vertrauen«, sagte er verbittert.
Sie sah ihn traurig an. »Ich weiß über Sonea und Akkarin Bescheid, seit ich dir diesen Anhänger gegeben habe. Habe ich die beiden an die Ichani verraten? Nein. Habe ich diese Information benutzt, um dich zu bestechen? Nein. Ich habe dein Vertrauen nicht ausgenutzt, Ceryni. Es verhält sich umgekehrt.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Du hast mir versprochen, mich über den Fortgang der Dinge auf dem Laufenden zu halten. Im Gegenzug dafür habe ich dir Ratschläge gegeben, wie man Magier töten kann. Trotzdem hast du vieles vor mir verborgen, was ich hätte wissen müssen. Meine Leute haben in Sachaka nach Akkarin und Sonea gesucht. Sie wollten dem ehemaligen Hohen Lord helfen, Kyralia von den Ichani zurückzuerobern. Wir wollen genauso wenig wie du, dass Kyralia unter die Herrschaft Karikos fällt.«
Cery starrte sie an. »Wie kann ich dir das glauben?«
Savara seufzte und schüttelte den Kopf. »Ich kann dich nur bitten, mir zu vertrauen. Es ist zu schwierig, das zu beweisen... Aber ich denke, du bist an die Grenze deines Vertrauens gestoßen.« Sie lächelte kläglich. »Was sollen wir nun miteinander anfangen?«
Er hatte keine Antwort auf diese Frage. Stattdessen betrachtete er den Anhänger und kam sich töricht und betrogen vor. Aber die Traurigkeit, die er in ihren Augen sah, wirkte echt. Er wollte nicht, dass sie im Bösen auseinander gingen.
Aber vielleicht gab es keine andere Möglichkeit. »Du und ich, wir haben Abkommen und Geheimnisse, die wir nicht preisgeben dürfen, und Menschen, die wir beschützen müssen«, sagte er langsam. »Ich habe das respektiert, im Gegensatz zu dir.« Wieder blickte er auf den Anhänger hinab. »Du hättest mir das nicht antun dürfen. Ich
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