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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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weiter. Das Gleiche. Die Schritte hinter ihm wurden lauter. Er stürzte zu der Tür am unteren Ende des Flurs und keuchte vor Erleichterung auf, als sich die Klinke herunterdrücken ließ.
    Dahinter lag ein langgestreckter Raum, dessen Fenster auf die Gärten in der Mitte des Palastes hinausgingen. Cery lief an mit Gold und mit üppigen Stoffen geschmückten Sesseln vorbei zu einer weiteren Tür. Savaras Anhänger schlug unter seinen Kleidern gegen seine Brust.
    Bitte, lass die Tür nicht abgeschlossen sein, dachte er. Bitte, lass mich nicht in eine Sackgasse laufen.
    Er legte die Hand auf den Griff, der sich jedoch nicht herunterdrücken ließ. Fluchend tastete er nach den Dietrichen in seinem Mantel. Er zog sie heraus, dankbar dafür, dass er sich niemals von der Angewohnheit abgewandt hatte, sie bei sich zu tragen. Dann wählte er zwei davon aus, schob sie in das Loch und versuchte, ein Gefühl für den Mechanismus zu bekommen.
    Die Schritte hinter ihm kamen immer näher. Sein Herz raste, sein Mund war trocken, und seine Hände waren schweißnass. Er atmete tief durch, dann drehte er den Dietrich kurz im Schloss und drückte.
    Das Schloss sprang auf. Cery zog den Dietrich heraus, drückte die Tür auf und stürzte hindurch. Kurz bevor sie hinter ihm zufallen konnte, hielt er inne und schloss sie so leise wie möglich.
    Er war in einen winzigen Raum voller Spiegel, kleiner Tische und Stühle gelangt. Ein Umkleideraum für Schausteller, vermutete er. Weitere Eingänge als den, durch den er gekommen war, gab es nicht. Er richtete seine Aufmerksamkeit auf das Schloss und machte sich daran, es wieder zuschnappen zu lassen.
    Jetzt, da er den Mechanismus kannte, konnte er zügiger arbeiten. Als die Tür gesichert war, stieß Cery einen erleichterten Seufzer aus, ging zu einem der Stühle hinüber und setzte sich.
    Als er Schritte auf der anderen Seite der Tür hörte, löste sich seine Erleichterung jäh in nichts auf. Wenn Harikava ihm gefolgt war, musste er wissen, dass Cery nur durch diese eine Tür verschwunden sein konnte - sei sie nun verschlossen oder nicht. Cery stand auf und ging auf eines der kleinen Fenster zu. Es musste doch irgendeine Fluchtmöglichkeit geben.
    Dann klickte das Schloss und Cery erstarrte.
    Die Tür schwang mit einem leisen Knarren auf. Der Ichani spähte hinein. Als er Cery entdeckte, lächelte er.
    »Da bist du ja.«
    Cery wich von der Tür zurück. Er schob die Hände in die Taschen seines Mantels und umfasste die Griffe seiner Messer.
    Es ist sinnlos, dachte er und blickte zu den Fenstern hinüber. Ich werde es niemals bis dorthin schaffen. Er wird mich aufhalten.
    Der Ichani kam näher.
    Wenn er mich fängt, wird er meine Gedanken lesen. Er wird von Sonea und Akkarin erfahren.
    Cery schluckte und löste die Messer aus ihren Scheiden. Aber er kann meine Gedanken nicht lesen, wenn ich bereits tot bin.
    Als der Ichani den nächsten Schritt machte, geriet Cerys Entschlossenheit ins Wanken. Ich kann es nicht. Ich kann mich nicht selbst töten. Er starrte den Ichani an. Die Augen des Mannes waren kalt und räuberisch.
    Was macht das für einen Unterschied? Ich werde ohnehin sterben.
    Er holte zweimal tief Luft, dann zog er die Messer hervor.
    - Nein, Cery! Tu es nicht!
    Als die Stimme in seinen Gedanken erklang, erstarrte Cery. War das die Furcht, die da zu ihm sprach? Wenn ja, dann hatte sie die Stimme einer Frau. Eine Stimme wie...
    Harikava drehte sich um, und seine Augen weiteten sich. Cery hörte schnelle Schritte. Als kurz darauf eine Frau in die Tür trat, schnappte er überrascht nach Luft.
    »Lass ihn in Ruhe, Harikava«, sagte Savara herrisch. »Der da gehört mir.«
    Der Ichani wich vor ihr zurück. »Was hat deinesgleichen hier zu suchen?«, stieß er hervor.
    Sie lächelte. »Jedenfalls haben wir nicht die Absicht, Ansprüche auf Kyralia zu erheben, wie du wahrscheinlich befürchtest. Nein, wir sind lediglich als Beobachter hier.«
    »Das behauptest du.«
    »Du bist nicht in der Position, etwas anderes zu behaupten«, sagte sie und trat in den Raum. »Wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich jetzt gehen.«
    Der Sachakaner beobachtete, wie sie sich Cery näherte, dann verließ er den Raum.
    »Kariko wird deinesgleichen hier nicht dulden«, sagte er, als er draußen angekommen war. »Er wird dich jagen und zur Strecke bringen.«
    »Bis er die Zeit dazu findet, werde ich lange fort sein.«
    Die Schritte des Ichani entfernten sich, dann hörte Cery die Tür in dem benachbarten Raum

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