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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Sonea aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahrnahm, wandte sie sich einem kleinen Fenster neben der Tür zu. Dann stockte ihr der Atem. Zwei Magier und ein kostbar gewandeter Mann näherten sich den Ställen.
    Akkarin trat neben sie. Inzwischen hatten die drei Männer eins der großen Tore erreicht. Der Begleiter der Magier riss mit mehr Kraft, als notwendig gewesen wäre, die Tür auf, so dass sie gegen die Wand schlug.
    Über ihnen wurden hastige Schritte laut. Die drei Männer verschwanden im Stall, ohne das Tor hinter sich zu schließen. Stille folgte. Soneas Mund wurde trocken, als weitere Schritte aus dem oberen Stockwerk erklangen. Es folgte eine Pause, dann wurde eine Tür geschlossen, und einer der Ichani schlenderte in den Hof. In der Mitte des Hofs blieb er stehen und sah sich aufmerksam um. Als er die offene Stalltür entdeckte, ging er darauf zu.
    »Es gefällt mir zwar nicht, aber du hast Recht. Inijaka wird mich erkennen«, murmelte Akkarin. »Wir haben keine Zeit, uns einen besseren Plan auszudenken.«
    Ein Frösteln überlief Sonea. Dann lag es jetzt also an ihr. All die verschiedenen Möglichkeiten, wie ihre Strategie scheitern konnte, schossen ihr durch den Kopf. Wenn der Ichani sich mit einem Schild schützte und sie ihn nicht berühren konnte, wenn sie ihre heilende Magie nicht würde einsetzen können und...
    »Wirst du zurechtkommen?«
    »Ja«, antwortete sie. Der Ichani war bereits im Stall verschwunden.
    Akkarin holte tief Luft, dann öffnete er ihr die Tür. »Ich werde zuschauen. Wenn es nicht funktioniert, errichte einen Schild. Dann werden wir offen gegen ihn kämpfen.«
    Sonea nickte, trat in den Hof hinaus und eilte auf das Stalltor zu. Sie spähte hinein und versuchte, in dem schwachen Licht Einzelheiten zu erkennen. Eine Gestalt bewegte sich durch einen breiten Gang zwischen den Boxen. Der Ichani, vermutete sie. Einen Moment später war er hinter einer Tür auf der gegenüberliegenden Seite verschwunden.
    Als Sonea ihm folgen wollte, traten drei Männer hastig aus einer der Boxen. Sie sahen sie und erstarrten. Gleichzeitig erkannte Sonea das Gesicht des kostbar gewandeten Mannes und schnappte nach Luft.
    - Du hast mir nicht gesagt, dass es der König ist!
    Der Herrscher Kyralias musterte sie von Kopf bis Fuß, dann weiteten sich seine Augen, als er sie ebenfalls erkannte. Eine Mischung aus Abneigung und Zorn stieg in ihr auf, dann eine Erinnerung an die Gildehalle. An den König, wie er ihre Verbannung durch die Gilde gebilligt hatte. Dann dachte sie an die Säuberung und an ihre Familie, die durch diese Maßnahme in die Hüttenviertel getrieben worden war. Sie dachte an die Hüttenleute, die sich in den Tunneln versteckten und die niemand vor der bevorstehenden Invasion gewarnt hatte.
    Warum sollte ich mein Leben für diesen Mann aufs Spiel setzen?
    Kaum war ihr die Frage durch den Kopf gegangen, hasste sie sich schon dafür. Sie konnte niemanden an die Ichani ausliefern, wie sehr sie den Betreffenden auch verabscheute. Sie straffte die Schultern und trat beiseite.
    »Geht«, sagte sie.
    Die drei Männer eilten an ihr vorbei. Kurz nachdem sie außer Sicht waren, hörte Sonea aus dem Raum hinter der gegenüberliegenden Mauer ein Geräusch. Als sie sich umdrehte, sah sie, dass der Ichani zurückgekehrt war. Sein Blick traf den ihren, und er lächelte.
    Es fiel ihr nicht schwer, Entsetzen vorzutäuschen, als er auf sie zukam. Sie wich zur Tür zurück und spürte das Brennen einer Barriere. Der Ichani machte eine knappe Handbewegung, und eine unsichtbare Macht zwang Sonea, auf ihn zuzugehen. Sie widerstand dem Drang, den Zauber abzuwehren, und stolperte auf den Mann zu. Als sie nur noch einen Schritt von ihm entfernt war, musterte er sie abschätzend.
    »Es gibt also doch einige kyralische Frauen hier«, sagte er.
    Sonea presste die Arme an den Leib und wehrte sich gegen den Zauber, der sie festhielt. Als der Ichani schließlich so nahe war, dass sie seinen Atem auf ihrem Gesicht spüren konnte, begann ihr Herz zu rasen. Der Sachakaner ließ die Hände unter ihr Hemd gleiten. Zu ihrem Entsetzen sah sie, dass sich seine Miene zu einem lüsternen Grinsen verzog.
    Eine Woge der Panik strömte durch sie hindurch. Sie konnte sich nicht bewegen, daher konnte sie ihn nicht berühren. Wenn sie ihn nicht berühren konnte, konnte sie ihre heilende Magie nicht gegen ihn einsetzen. Und es konnte jetzt nicht mehr lange dauern, bis er die schwarzen Roben entdeckte, die sie unter ihren gewöhnlichen

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