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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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wieder zum Vorschein gekommen. Lorlen hatte den Magier als seinen Freund Akkarin erkannt, den Hohen Lord der Gilde, und er hatte sofort gewusst, dass es sich bei dem verbotenen Ritual um schwarze Magie handelte. Aus Lorlens Gedanken hatte Sonea erfahren, wozu ein schwarzer Magier in der Lage war. Durch den Gebrauch dieser verbotenen Kunst musste Akkarin Kräfte weit über seine natürlichen Grenzen hinaus angesammelt haben. Der Hohe Lord war ohnehin schon für seine ungewöhnlich große Kraft bekannt gewesen, und als schwarzer Magier war er, fürchtete Lorlen, so stark, dass es nicht einmal der ganzen Gilde mit ihrer vereinten Kraft möglich sein würde, ihn zu besiegen.
    Lorlen war daher zu dem Schluss gekommen, dass eine Auseinandersetzung mit dem Hohen Lord nicht infrage kam. Sein Verbrechen musste so lange ein Geheimnis bleiben, bis ein Weg gefunden werden konnte, Akkarin mit einiger Sicherheit unschädlich zu machen. Nur Rothen, der Magier, der Soneas Mentor werden sollte, durfte in das Geheimnis eingeweiht werden; wenn er sie unterrichtete, würde er wahrscheinlich in ihrem Gedächtnis auf die Erinnerung an Akkarin stoßen und die Wahrheit auf diese Weise ohnehin erfahren.
    Bei dem Gedanken an Rothen wurde sie zuerst traurig, dann zornig. Rothen hatte ihr mehr bedeutet als ein Mentor oder Lehrer; er war wie ein Vater für sie gewesen. Ohne Rothens Unterstützung hätte sie Regins Schikanen vielleicht nicht ertragen. Und als Dank für seine Mühen hatte er die Folgen der von Regin in die Welt gesetzten bösartigen Gerüchte ertragen müssen, dass er sich seine Dienste als Mentor im Bett vergelten ließ.
    Und gerade, als diese Verdächtigungen ein Ende gefunden zu haben schienen, war alles anders geworden. Eines Tages war Akkarin in Rothens Gemächern aufgetaucht; er hatte herausgefunden, dass sein Geheimnis offenbar geworden war. Er hatte Lorlens Geist einer Lesung unterzogen und wollte das Gleiche nun bei Rothen und Sonea tun. Da sie wussten, dass Akkarin zu mächtig war, um sich gegen ihn wehren zu können, hatten sie sich gefügt. Danach war Akkarin im Raum auf und ab gegangen.
    »Ihr beide würdet mich bloßstellen, wenn ihr könntet«, sagte er. »Ich werde verlangen, dass man mich zu Soneas Mentor bestimmt. Sie wird mir Euer Schweigen garantieren. Solange sie mir gehört, werdet Ihr niemals irgendjemanden wissen lassen, dass ich schwarze Magie praktiziere.« Er blickte zu Sonea hinüber. »Umgekehrt wird Rothens Wohlergehen mir deinen Gehorsam sichern.«
    Sonea hatte inzwischen den Pfad zur Residenz des Hohen Lords erreicht. Diese Auseinandersetzung lag schon so lange zurück, dass sie das Gefühl hatte, als sei jemand anders als sie selbst darin verwickelt gewesen, vielleicht sogar nur eine Figur aus einer Geschichte, die sie einmal gehört hatte. Sie
    war jetzt seit anderthalb Jahren Akkarins Schützling, und das war keineswegs so schlimm gewesen, wie sie anfangs befürchtet hatte. Der Hohe Lord hatte sie weder als Quelle für zusätzliche Kraft missbraucht noch versucht, sie in seine üblen Taten zu verwickeln. Abgesehen von den üppigen Mahlzeiten, die sie jeden Freitagabend mit ihm einnahm, bekam sie ihn kaum zu Gesicht. Und wenn sie miteinander sprachen, dann nur von ihrer Ausbildung an der Universität.
    Ausgenommen diesen einen Abend, dachte sie.
    Bei der Erinnerung daran hielt sie inne. Vor vielen Monaten hatte sie bei ihrer Rückkehr vom Unterricht aus dem Keller unter der Residenz Lärm und Geschrei gehört. Nachdem sie die Stufen in den Keller hinabgestiegen war, hatte sie mit angesehen, wie Akkarin einen Mann mit schwarzer Magie tötete. Er hatte behauptet, der Mann sei ein sachakanischer Assassine, ein auf ihn angesetzter Meuchelmörder.
    »Warum habt Ihr ihn getötet?«, fragte sie. »Warum habt Ihr ihn nicht einfach an die Gilde ausgeliefert?«
    »Weil er und seinesgleichen, wie du zweifellos erraten haben wirst, viele Dinge über mich wissen, von denen es mir lieber wäre, dass die Gilde sie nicht erführe. Du fragst dich gewiss, wer diese Leute sind, die meinen Tod wünschen, und welche Gründe sie dafür haben. Ich kann dir nur so viel verraten: Die Sachakaner hassen die Gilde noch immer, aber sie fürchten uns auch. Von Zeit zu Zeit schicken sie mir einen dieser Leute, um mich auf die Probe zu stellen.«
    Sonea wusste so viel über Kyralias Nachbarland wie jeder andere Novize in seinem dritten Ausbildungsjahr. Alle Novizen nahmen den Krieg zwischen dem sachakanischen Reich und den

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