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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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wandte sie sich in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war. Akkarin stand, die Arme vor der Brust verschränkt, im Schatten eines hohen Baums. Sie stand hastig auf und verbeugte sich.
    »Hoher Lord.«
    Er musterte sie einen Moment lang, dann ließ er die Arme sinken und kam auf sie zu. Als er auf den Felsvorsprung trat, glitt sein Blick zu dem Felsen, an den sie sich gelehnt hatte. Er ging in die Hocke und unterzog die Oberfläche des Steins einer genauen Untersuchung. Sonea hörte das Scharren von Stein auf Stein und blinzelte überrascht, als ein Teil des Felsens sich nach vorn schob und ein ungleichmäßig geformtes Loch preisgab.
    »Ah, es ist noch da«, sagte er leise. Er legte den Stein, den er herausgenommen hatte, auf den Boden, griff in die Öffnung und zog eine kleine, zerkratzte Holzkiste hervor. In den Deckel waren mehrere Löcher gebohrt worden, so dass sie ein Gittermuster ergaben. Der Deckel sprang auf. Akkarin neigte das Kästchen so, dass Sonea den Inhalt deutlich sehen konnte.
    Darin lagen mehrere Spielsteine, die mit kleinen Stiften versehen waren, so dass man sie in die Löcher des Deckels stecken konnte.
    »Lorlen und ich sind früher hierher gekommen, um uns vor Lord Margens Unterrichtsstunden zu drücken.« Er nahm einen der Steine heraus und betrachtete ihn.
    Sonea blinzelte überrascht. »Lord Margen? Rothens Mentor?«
    »Ja. Er war ein sehr strenger Lehrer. Wir haben ihn ›das Ungeheuer‹ genannt. In dem Jahr nach meinem Abschluss hat Rothen dann Margens Klassen übernommen.«
    Sonea konnte sich Akkarin ebenso wenig als jungen Novizen vorstellen wie als Sklaven. Sie wusste, dass er nur wenige Jahre älter war als Dannyl, und doch wirkte Dannyl so viel jünger. Es lag nicht daran, dass Akkarin älter aussah , überlegte sie, es waren einfach seine Ausstrahlung und seine Position, die den Eindruck größerer Reife vermittelten.
    Nachdem Akkarin die Spielsteine zurückgelegt hatte, verschloss er die kleine Kiste und legte sie wieder in ihr Versteck. Dann setzte er sich und lehnte sich mit dem Rücken an den Felsbrocken. Sonea verspürte ein eigenartiges Unbehagen. Mit einem Mal war der würdevolle, bedrohliche Hohe Lord verschwunden, der sie Rothens Schutz beraubt hatte, um dafür zu sorgen, dass seine Verbrechen unentdeckt blieben. Sie war sich nicht sicher, wie sie auf diese Lässigkeit reagieren sollte. Schließlich ließ sie sich einige Schritte entfernt auf den Boden sinken, während Akkarin immer noch die Quelle betrachtete, als wolle er sich davon überzeugen, dass sie noch genauso war, wie er sie in Erinnerung hatte.
    »Ich war nicht viel älter als du, als ich die Gilde verließ«, sagte er. »Ich war zwanzig, und einem Hunger nach Herausforderung und Aufregung folgend, hatte ich die Disziplin der Krieger gewählt. Aber hier in der Gilde gab es keine Abenteuer zu bestehen. Ich musste diesem Leben für eine Weile entfliehen. Also beschloss ich, ein Buch über alte Magie zu schreiben - als Vorwand, um reisen und die Welt sehen zu können.«
    Sie blickte überrascht zu ihm hinüber. In seine Augen war ein träumerischer Ausdruck getreten, als sähe er vor sich eine alte Erinnerung statt der Bäume, die die Quelle umgaben. Anscheinend war er in der Absicht hierher gekommen, ihr seine Geschichte zu erzählen.
    »Im Laufe meiner Forschungen stieß ich auf einige seltsame Hinweise auf alte Magie, die mich fesselten. Diese Hinweise führten mich nach Sachaka.« Er schüttelte den Kopf. »Wenn ich auf der Hauptstraße geblieben wäre, wäre ich vielleicht in Sicherheit gewesen. Auf der Suche nach exotischen Waren reisen durchaus hier und da kyralische Händler nach Sachaka. Der König schickt in Abständen von einigen Jahren Diplomaten in Begleitung von Magiern über die Grenze. Aber Sachaka ist ein großes Land und eins, das viele Geheimnisse birgt. Die Gilde ist sich darüber im Klaren, dass es dort Magier gibt, aber sie weiß nur wenig über sie.
    Ich kam jedoch von Elyne nach Sachaka. Also direkt in die Ödländer, in die Wüste. Ich war einen Monat dort, bevor ich einem der Ichani begegnete. Ich sah Zelte und Tiere und kam auf die Idee, mich diesem wichtigen und wohlhabenden Reisenden vorzustellen. Er hieß mich durchaus freundlich willkommen und stellte sich mir mit Namen Dakova vor. Ich spürte, dass er ein Magier war, und war fasziniert. Er deutete auf meine Roben und fragte mich, ob ich ein Mitglied der Gilde sei, was ich bejahte.«
    Akkarin hielt inne. »Da ich einer der

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