Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord
Verschwörung entdeckt. Ich schickte einen Sklaven mit einer Kiste elynischem Wein vor. Der Staub, mit dem die Flaschen überzogen waren, überzeugte Dakova davon, dass nichts Unrechtes mit ihnen geschehen war, und er begann zu trinken. Der Wein war mit Myk versetzt, einer Droge, die den Geist verwirrt und die Sinne verzerrt. Als ich das Bergwerk verließ, lag er in einem traumähnlichen Zustand.«
Akkarin verfiel in Schweigen. Er starrte zu den Bäumen hinüber, den Blick auf einen Punkt in weiter Ferne geheftet. Als sich das Schweigen in die Länge zog, machte Sonea sich langsam Sorgen, dass er vielleicht nicht weitersprechen würde. Erzähl es mir, dachte sie. Du kannst jetzt nicht aufhören!
Akkarin holte tief Luft und seufzte. Er blickte mit trostloser Miene auf den steinigen Boden hinab. »Damals habe ich etwas Schreckliches getan. Ich habe sämtliche der neuen Sklaven Dakovas getötet. Ich brauchte ihre Stärke. Ich konnte den Gedanken nicht ertragen, Takan zu töten. Nicht weil wir Freunde gewesen wären, sondern weil er von Anfang an da gewesen war und wir die Gewohnheit entwickelt hatten, einander zu helfen.
Dakova war zu benommen von der Droge und dem Wein, um viel wahrzunehmen. Er erwachte, als ich ihm eine Schnittwunde zufügte, aber wenn das Abfließen der Macht erst einmal beginnt, ist es fast unmöglich, die eigenen Kräfte noch zu benutzen.«
Akkarins Stimme war tief und leise. »Obwohl ich jetzt stärker war, als ich es mir jemals hätte vorstellen können, wusste ich, dass Kariko nicht weit war. Er würde schon bald versuchen, sich mit Dakova in Verbindung zu setzen, und dann würde er herkommen, um nach einer Erklärung für das Schweigen seines Bruders zu forschen. Ich hatte nur den einen Gedanken, nämlich Sachaka zu verlassen. Ich kam nicht einmal auf die Idee, Essen mitzunehmen. Ich habe nicht erwartet zu überleben. Einen Tag später begriff ich, dass Takan mir folgte. Er hatte eine Tasche voller Vorräte gepackt. Ich erklärte ihm, dass er mich verlassen müsse, denn sonst würde Kariko auch ihn finden, aber Takan bestand darauf zu bleiben - und mich wie einen Ichani-Meister zu behandeln. Wir gingen wochenlang weiter, obwohl es in den Bergen bisweilen so aussah, als hätten wir mehr Zeit damit verbracht, zu klettern als zu gehen. Zu guter Letzt fanden wir uns am Fuß des Stahlgurtgebirges. Da wusste ich, dass ich Kariko entkommen war, und machte mich auf den Weg nach Hause.«
Zum ersten Mal blickte Akkarin auf, um ihr in die Augen zu sehen. »Ich hatte nur den Gedanken, in die Sicherheit der Gilde zurückzukehren. Ich wollte alles vergessen und schwor mir, nie wieder schwarze Magie anzuwenden. Takan wollte mich nicht verlassen, aber indem ich ihn zu meinem Diener machte, glaubte ich, ihn so gut wie nur möglich freigegeben zu haben.« Er sah zu den Gildegebäuden hinüber, die hinter den Bäumen versteckt lagen. »Man nahm mich warmherzig und mit großer Freude wieder auf. Als man mich fragte, wo ich gewesen sei, berichtete ich über meine Erfahrungen in den Verbündeten Ländern, dann erfand ich eine Geschichte, nach der ich mich in die Berge zurückgezogen hätte, um dort in aller Abgeschiedenheit meine Studien fortzusetzen.
Kurz nach meiner Rückkehr starb dann der Hohe Lord. Die Sitte verlangt, dass der stärkste Magier diese Position einnehmen muss. Ich hatte es nie in Erwägung gezogen, dass ich ein Kandidat für dieses Amt sein könnte. Ich war schließlich erst fünfundzwanzig. Aber ich hatte Lord Balkan versehentlich meine Stärke spüren lassen. Ich war überrascht, als er den Vorschlag machte, mich als Kandidaten in Erwägung zu ziehen, und es erstaunte mich, wie viel Unterstützung diese Idee unter den anderen Magiern fand. Es ist interessant, was Menschen zu übersehen bereit sind, wenn sie sich verzweifelt wünschen, die Wahl eines Mannes, den sie nicht mögen, zu verhindern.«
Fasziniert öffnete Sonea den Mund, um zu fragen, wessen Wahl hatte verhindert werden sollen, aber Akkarin sprach bereits weiter.
»Balkan war der Meinung, dass meine Reisen mich hätten reifen lassen, und ich hatte Erfahrung im Umgang mit anderen Kulturen.« Akkarin schnaubte leise. »Wenn er die Wahrheit gewusst hätte, wäre er vielleicht nicht gar so beharrlich gewesen. Obwohl mir die Idee zuerst absurd erschien, sah ich doch nach und nach gewisse Möglichkeiten darin. Ich musste mich von den Erinnerungen der vergangenen fünf Jahre ablenken. Und ich machte mir Sorgen wegen der Ichani. Dakova
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